NORWEGEN
Norwegen und die Norweger
Ein gemäßigtes und zugleich wildes Land
Wer sich als Naturfreund nach Skandinavien aufmacht, wird von Norwegen nicht enttäuscht sein. Hier führt die Natur das Zepter, und die Menschen leben mit ihr in nahezu in Harmonie. Die Norweger haben sie verstehen und respektieren gelernt. Ihre Mentalität unterscheidet sich grundlegend von der anderer Skandinavier, denn sie sind Individualisten und weigern sich, auch angesichts beachtlicher Ölfunde im Jahre 1968, beim ständigen Wachstumswettlauf mitzumachen.
Ihre Lebensweise wollen sie um keinen Preis ändern und sie verstanden es, die Ölquellen mit weiser Behutsamkeit zu nutzen und rechtzeitig die Weichen für Neues zu stellen. Sie haben beschlossen, nicht vom rechten Weg abzukommen, dem Weg zum Glück, auch wenn ein gutes Stück davon eigentlich den Öl- und Gasvorkommen vor ihrer Haustür zu verdanken ist. Tatsächlich waren es die riesigen Ölfunde entlang der norwegischen Küste, dem verschiedene Städte, insbesondere Stavanger, ihren Aufschwung zu verdanken hatten. Die norwegische Wirtschaft erlebte einen umfassenden Strukturwandel. Trotzdem regiert nach wie vor die Natur: Fjorde, Wälder, sanft geschwungene Hügel und grüne Wiesen. Ruhige, gleichmäßige Landschaften, die sich auf einen Schlag ins Gegenteil verwandeln. Hoffen wir, dass sich die Angst der Nordnorweger vor dem Atomabfall in der Barentsee, vor versenkten U-Booten und strahlenden Containern als unbegründet herausstellen wird. Denn Norwegen, ein gemäßigtes und zugleich wildes Land, verspricht unvergleichliche Erlebnisse.
Dass sie in einem »anderen Zeitalter« leben als der Rest Europas, davon sind viele Norweger nach wie vor überzeugt. Vor allem in den dünnbesiedelten Nordregionen – von der Nordspitze des Landes nach Oslo ist es so weit wie von der norwegischen Hauptstadt nach Rom, und doch leben hier nur rund 5,3 Mio. Menschen – reagiert die Bevölkerung zurückhaltend auf eine Annäherung ihres Landes an das wachsende vereinte Europa: Schon der Weg nach Oslo ist weit, von Brüssel oder Straßburg ganz zu schweigen. 1994 wurde der letzte Versuch zu einer Mitgliedschaft in der EU per Volksabstimmung abgeschmettern. Und in der Tat: Die EU glänzt nicht durch Attraktivität; man kann auch außerhalb leben, sogar ohne Euro, was viele EU-Länder übrigens auch tun.
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Foto: Fotolia, Flan, Norwegen 2-19