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Telemark

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TELEMARK

Grasbedeckte Häuser

Diese Provinz im Westen Oslos wird von ihren Bewohnern »Norwegen im Kleinformat« genannt, weil sie sämtliche Landschaftstypen Norwegens in sich vereint. Die Telemark nimmt ein weites, bergiges Gebiet ein, das von durch Talmulden unterbrochenen Wäldern bedeckt ist. Diese Täler sind oft sehr grün, teilweise aber auch tief eingeschnitten und eher karg. Hier fallen kleine Landhäuser auf, deren Dächer nicht mit Stroh, sondern mit einer dicken Schicht Erde und Gras gedeckt sind.

— Heddal: in diesem Marktflecken, 5 km westlich von Nottoden, möchten wir auf eine uralte und fachgerecht renovierte Stabkirche (»Stavkirke«) hinweisen: sie besitzt drei Kirchenschiffe, und man bezeichnet sie als die »Kathedrale« unter den Stavkirker. Die Türen sind mit besonders schönen Schnitzereien versehen, und die Einrichtung datiert aus dem 18. Jh. Daneben unterrichtet uns ein Museum, in dem einige, für die jeweiligen Regionen typische, Häuser nachgestellt wurden.

Man sollte auch einen Blick in das Lagdalsmuseet (Heimatmuseum) werfen.

— Dalen: Kleinstadt, in eine ehemalige Gletschermulde eingebettet und am Ufer eines, von steilen Bergen umgebenen, Sees.

In der Nähe dieses Sees, wo auch Kanuten auf ihre Kosten kommen, findet man einen Zeltplatz; Jugendherberge ganz in der Nähe. Man sollte die zweitägige Kreuzfahrt von Dalen aus über ein Netz von Seen und Flüssen mitmachen. Die Schiffe legen dreimal in der Woche ab. Man durchfährt zauberhafte Landschaften und Naturschutzgebiete, außerdem passiert man, und das finden wir besonders interessant, eine Reihe von erstaunlichen Schleusen.

— Grimdalen-Museum: an der Straße nach Setesdal, 5 km von Dalen. Anne Grimdalen ist einer der berühmtesten dänischen Bildhauer; er versteht sich auf Tier- oder Personenskulpturen und Flachreliefe. Neben dem Museum sind Häuser und Stallungen aus dem vorigen Jahrhundert zu besichtigen.

— Das Wasserkraftwerk ist das größte des Landes; es werden Führungen veranstaltet.

— Ca. 5 km von Dalen, an der Straße nach Höydalsmo, die Stabkirche von Eidsborg. In der Nähe dieser Kirche eine Sammlung von Kunstgegenständen, Gebrauchsgegenständen und Möbeln.

— Rjukan: kleine Industriestadt im engen Vestfjord, bekannt für ihr leistungsfähiges Elektrizitätswerk von Vemork. In der Nacht zum 27. Februar 1944 wurde es von norwegischen Widerstandskämpfern sabotiert, um den mit Schwerem Wasser (Deuteriumoxyd) experimentierenden Deutschen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Denen ging´s damals freilich nicht um eine therapeutische Anwendung: sie hatten es vielmehr auf die Bremssubstanz für Kernbrennstoffe abgesehen. Den tapferen Norwegern unser herzliches Dankeschön!

— Wer die Straße Nr. 355 (eine Verlängerung der Straße Nr. 38, 22 km östlich von Dalen) Richtung Süden befährt, passiert kurz vor der Ortsmitte Hauggrends (3 km) eine Fina-Tankstelle. Davor biegt man dann links in eine kleine Straße ein (auf dem Wegweiser steht Folosae Landbruks), die bis zur Landwirtschaftsschule asphaltiert ist. Nach 5 km erreichen wir eine Sackgasse, von wo aus sich in eineinviertel Stunden der 1192 m hohe Roar-Gipfel erklimmen läßt. Bei schönem Wetter erkennt man den Atlantik und unzählige Seen inmitten des Gebirges: ein berauschender Anblick!

Der Pächter der Fina-Tankstelle kann noch weitere Wanderwege auf der anderen Talseite nennen, wo man mit ein bißchen Glück Rentiere zu Gesicht bekommt. In der Cafeteria der Fina-Tankstelle versammeln sich abends viele Jugendliche.

— Von Oslo nach Stavanger

Wer mit dem Auto unterwegs ist, legt eine gut 100 km lange Strecke durch landwirtschaftlich genutzte Ebenen zurück. Drammen können wir uns schenken. Dann wird die Landschaft rauher und bewaldeter, aus dem Wasser tauchen spitze Felsen auf, kleine Dörfer schmiegen sich an die Fjorde. Aber es lohnt sich trotzdem nicht, vor Kristiansand anzuhalten.