Geographie
Anmerkungen zur Geographie
Dünn besiedelt
Besonderheiten Norwegens
Ein Blick auf die Landkarte führt uns die unverwechselbaren Konturen Norwegens vor Augen: im Süden eine stattliche Kugel, nach Norden hin ein sich in der subarktischen Weite verlierender Landstreifen. Nur ein Fünftel des norwegischen Territoriums bleibt unter der 150-m-Höhenmarke. Wald bedeckt gut 24 % der Gesamtfläche, potentielles Ackerland nur 2,6 % und Weideland 0,8 %. Der Löwenanteil, wenn wir uns nicht verrechnet haben über 72 %, entfällt auf Gebirge, Seen und Brach- bzw. Ödland. Norwegen unterscheidet sich damit von allen anderen europäischen Ländern, womit wir bereits einen Grund für seine magische Anziehungskraft gefunden hätten.
Die nicht mal fünf Millionen Norweger verlieren sich auf 324.000 km2 (33.000 km2 weniger als für 80 Millionen Deutsche!). Da bleibt auch noch für Besucher genug Platz.
Die Fjorde
Qual der Wahl
Was wir der Eiszeit verdanken
Wer führe nicht der Fjorde wegen nach Norwegen! Und siehe da, man wird keine Enttäuschung erleben! Fjorde sind das Ergebnis einer gewaltigen Erosion, verursacht von enormen Eismassen in den schmalen Trogtälern, die sich, als die Eiszeit langsam ihrem Ende zuging, mit Meerwasser füllten. Sie durchschneiden den Boden förmlich, manche dringen sogar bis zu 200 km ins Landesinnere vor und erreichen an Tiefe teilweise bis zu 1350 m. Damit eignen sie sich ausgezeichnet für den Seeverkehr, verhindern jedoch günstige Verbindungen zum Hinterland und bieten kaum Platz für größere menschliche Ansiedlungen. Die schmalsten und am tiefsten eingeschnittenen Fjorde gelten als die aufregendsten, z.B. der Geiranger-Fjord. Damit stehen wir vor der Qual der Wahl. Um unseren Lesern diese ein wenig zu erleichtern, haben wir im Reiseführer einige Prachtexemplare herausgesucht.
Anderswo entstanden durch die eiszeitliche Erosion entlang der heutigen Küste Gruppen von Inseln und Inselchen über 200.000 an der Zahl! Dabei handelt es sich oft um einzelne Felsen, die gerade so über den Meeresspiegel ragen, andere Inseln bieten aber auch gleich mehreren Gemeinden Platz. Nirgendwo sonst auf der Welt existiert eine derartig zerklüftete und gerade deshalb so phänomenale Küste.