Trondheim - Mosjöen
VON TRONDHEIM NACH MOSJÖEN
Architekturfreunde aufgepasst
Die Kirche von Vaernes: 34 km nördlich von Trondheim. Nach dem Wegweiser zum Flughafen von Vaernes (wo wir nicht hinwollen) biegt man die erste Straße rechts ab, dann die zweite wieder rechts, und zwar nach der Norol-Tankstelle. Ab da ausgeschildert.
Die schmucke, große, ganz in Weiß gehaltene Kirche im anglo-normannischen Stil mit gefälligem Glockenturm liegt inmitten eines kleinen Friedhofs mit weitläufigen, gepflegten Rasenflächen. Sie verbreitet eine angenehm ländliche Atmosphäre. Erbaut wurde sie im 15. Jh., seitdem hat man allerdings mehrere Umbauten vorgenommen. Im Inneren fällt die quadratische Barockkanzel und der farbige Flügelaltar aus dem 17. Jh. ins Auge. Die Malereien hie und da im unteren Teil des Kirchenschiffs beachten: sie stellen verschiedene groteske Gestalten vor. Zu beiden Seiten des Kirchenschiffes kleine Altäre.
Moere: Architekturfreunde werden sich die Kirche von Moere, im 12. Jh. erbaut, nicht entgehen lassen. Es handelt sich um ein massives Bauwerk mit einem, im Gegensatz dazu, auffällig zierlichen Glockenturm. Man muß sich den Schlüssel im Haus dahinter abholen, um das Innenleben zu besichtigen, namentlich Chorgestühl und Kruzifix.
Wir raten dazu, nach Steinkjer die E6 zu verlassen und der Straße Nr. 763 zu folgen. Sie verläuft parallel zur E6, aber entlang des Seeufers. Wesentlich reizvoller als die E6, durchquert man doch regelrechte Bilderbuchlandschaften, die einen Hauch Schäferromatik verströmen. An der 763 stößt man zudem auf eine der schönsten Felsmalereien Norwegens.
Folgen wir über 30 km der 763, die am Bahnhof von Valöy ihren Anfang nimmt; 3 km weiter kündigt ein Schild »Bölarein« an. Auf der linken Seite parken. Den dort beginnenden Weg folgen: nach etwa dreihundert Metern taucht links auf einer glatten und fast senkrechten Felswand das Bild eines Rentieres in Lebensgröße auf. Es wurde vor nunmehr ungefähr fünftausend Jahren gemalt und hat sich prächtig gehalten. Wie erstaunlich exakt die Linienführung ist! Die rote Tönung der Zeichnung ist bestimmt nicht original und soll wohl die Gravierung hervorheben. Dieses frühgeschichtliche Kunstwerk darf man sich nicht entgehen lassen, vor allem, weil auch der Ort, mit seinen vielen Kiefern, bei Sonnenschein fast schon mediterran wirkt. Ein willkommenes Plätzchen für ein Picknick, mitten in der Natur. Etwas weiter nördlich fährt man dann wieder auf die E6. In dieser Region sind mehrere Skigebiete ausgewiesen; teilweise lassen sich die Skipisten nur erraten, so versteckt liegen sie in den Tannenwäldern.
Die Straße nach Grong führt einen malerischen Fluß entlang. Mehrere Campingplätze, die teilweise sogar an einem See liegen.
Trofors: kleines Dorf am Fluß. Im Süden Elvatun Camping, im Norden der Ortschaft, auf der linken Seite, der Camping Fellingfors. Auch einige Hytters auf einem Feld, am Ufer des Flusses. Anständige Preise, außerdem schön ruhig.
Am Flußufer bieten sich jede Menge Bademöglichkeiten. Bei Sonnenschein ist das Wasser auch nicht so kalt. Aufpassen: sich hübsch in Ufernähe halten; die Strömung ist nämlich nicht ganz ungefährlich!