Was tun, nachdem die Koffer ausgepackt sind?

Auf die Socken gemacht

Die Ortschaft Geiranger ist winzig und für uns uninteressant; sie profitiert einzig von der reizvollen Lage. Neben der Ablegestelle der Fähre immerhin ein Postamt und das Verkehrsamt, wo man Anregungen für Rundfahrten oder kurze Wanderungen in die Umgebung bekommt.

Ausflug auf dem Fjord

Wir raten nicht dazu, auf dem Fjord-Ausflugsboot anzuheuern; besser die Fähre nach Hellesylt nehmen. Die Überfahrt ist genau die gleiche, nur billiger. Dieser Ausflug ist ein absolutes Muß.

Wir befinden uns in einer göttlichen Umgebung! Seemöwen folgen dem Boot: sie sind überhaupt nicht menschenscheu. Sobald man ihnen mit den Fingerspitzen ein Stück Brot hinhält, picken sie dieses in einer nur ihnen eigenen Art auf. Diesen Fjord, einen der am engsten eingeschnittenen und eindrucksvollsten Norwegens, überragt eine riesige Felswand, von der Wasserfälle herabrauschen, etwa die »Sieben Schwestern« und die »Brautschleier«-Fälle. Achtung: seinen Ausflug gut planen! Es legen nur fünf Fähren am Tag ab, und die sind häufig überfüllt. Wer ein Auto sein eigen nennt, sollte zusehen, dass er um einiges früher als die Fähren in Geiranger anlangt. Die Fahrpläne sind je nach Monat verschieden, also Erkundigungen einziehen. Im Sommer werden zusätzliche Schiffe eingesetzt.

Falls jemand an der Fähre allzu lange warten muß, dann sollte er sich mal eine kleine Verrücktheit erlauben: den Fjord im Wasserflugzeug überfliegen! Auch wenn man dafür tief in die Tasche greifen muß: dieses Erlebnis ist es wirklich wert.

Ausflüge ab Geiranger

Wer sich eine Zeitlang in Geiranger aufhält, wird vielleicht den Dalsnibba besteigen wollen, 1495 m hoch. Das Panorama dort oben finden wir überwältigend. Lohnt sich vor allem für Leser, die mit dem Auto unterwegs sind. Mit dem Bus fährt man 45 Minuten, und die kommen teuer, zu teuer eigentlich. Er fährt täglich um 10h ab; für die letzten Kilometer wird man nochmal gesondert zur Kasse gebeten. Wir finden es absolut unchristlich, dass man für einen Ausblick auch noch zahlen muß!

— Hellesylt: dort legt die Fähre aus Geiranger an; ein Nest, das – sehen wir einmal davon ab, dass es fünfhundert Meter weiter, in Richtung Stranda, auf einem Hügel eine Jugendherberge gibt – nichts Besonderes zu bieten hat. Besagte JH bleibt von Juni bis September geöffnet, T. 071/65 128. Zimmer oder Hytters für jeweils vier Personen, mit Blick auf den Fjord; die Preise gehen in Ordnung. Mit Kühlschrank und Kochnische ausgestattet. Der Empfang verläuft nicht gerade überschwenglich, aber noch erträglich. Alternative: der kleine Campingplatz am Ufer. Einen Kilometer der Straße nach Vallseter folgen; ein netter Spaziergang.

— Malerisch auch die Straße nach Stranda; Tunnels und fotogene Ausblicke über den Fjord wechseln einander ab. Von Stranda aus geht es in Richtung Westen nach Alesund oder in nordöstlicher Richtung nach Åndalsnes (Fähre in Stranda).

— Von Stranda nach Ålesund: landschaftlich reizvolle Strecke; von Aursnes nach Magerholm geht eine Fähre.