Essen und Trinken
Essen und Trinken
England: breakfast, lunch (leichte Mittagsmahlzeit), dinner
(üppig, abends), supper.
Schottland: breakfast, dinner (üppig, mittags), tea
(leicht, abends), supper.Breakfast: »Hafer: ein Getreide, das man in England den Pferden vorsetzt,
von dem sich in Schottland aber die Leute ernähren« (Samuel Johnson,
Dictionary of the English language, 1775.) Als guter Kalvinist könnte
kein Schotte, der dieses Namens würdig ist, den Tag beginnen, ohne sich
dadurch zu kasteien, dass er einen großen Teller mit porridge
hinunterschlingt, dem traditionellen Brei aus Hafergrütze.Bevorzugte Gerichte für dinner oder supper:
Haggis (vom französischen »hachis«, Hackfleisch): das schottische
Nationalgericht. Schafsmagen, gefüllt mit den Innereien des Tiers, zubereitet
mit Salz, Pfeffer, Muskat, Zwiebeln, Nierenfett und Haferschrot. Wird zusammen
mit den beiden Nationalgemüsearten, neeps und tatties (Steckrüben
und Kartoffeln) serviert. Haggis ist aber nur der Name eines Gerichts,
mehr nicht! Man wird Touristen womöglich weismachen wollen, es handele
sich dabei um ein Tier, und sie zur Haggisjagd einladen ...Scotch broth: Fleischbrühe (mit Gerste, Steckrüben, usw.).
Cullen skink: Suppe aus geräuchertem Schellfisch (Zwiebeln, Crème
Fraîche).
Arbroath smokies: geräucherter Schellfisch, in Milch gesotten.
Forfar bridies: Rinderpastete im Teigmantel.
Musselburgh pie: Pastete (Rindfleisch, Lammleber, Austern).
Und zig weitere Rezepte, um Lachs, Forellen, Wildbret, Schaffleisch und Steaks
vom Aberdeen-Angus zuzubereiten.
Dunlop (ein Weichkäse), Dundee cake (Kuchen mit
Rosinen und Mandeln) sowie shortbread (Buttergebäck).Wohin zum Essen?
Preiswert (und schon wieder!): die fish and chips-Imbisse. Alkoholisches
wird dort allerdings nicht ausgeschenkt, mit dem man die schlaffen Pommes
Frites und die smaragdfarbenen Erbsen hinunterspülen könnte. Aber
der haddock fällt im allgemeinen ganz passabel aus, und mit den
übrigen Kunden kommt man leicht ins Gespräch.Exotisch: zahlreiche indische und chinesische Restaurants servieren eine
reichhaltige und nicht allzu teure Kost. Dürfen im allgemeinen Alkohol
ausschenken.Schottisch: vorzuziehen sind die Restaurants mit dem Gütezeichen »Taste
of Scotland« (symbolisiert durch eine Suppenterrine).Getränke
Whisky: hunderte von Brennereien, zumeist im Tal des Spey, die übrigen
in den Highlands, auf den Inseln (Islay, Jura, Skye) und in den Lowlands.
85% der Produktion wird ausgeführt. Beste Kunden: USA, Japan, Italien,
Frankreich. Zwei Scotch-Arten sind in der Hauptsache zu unterscheiden:
malt und blended.Zur Malt-Herstellung dient allein Gerste. Die Körner werden gemälzt,
dann über einem Torffeuer getrocknet (wegen des Aromas); anschließend
zerstoßen, eingeweicht, um dann zu gären. Das Ganze wird zweimal
gebrannt. Der Whisky lagert gut zwölf Jahre (mindestens aber acht Jahre)
in Eichenfässern (der besonderen Farbe wegen). Genießen Sie ihn
trocken (neat), denn einen pure malt zu verdünnen ist genauso
frevelhaft wie einen guten Rotwein zu verwässern.Blended ist eine Mischung aus Malz und Alkohol auf Getreidebasis (Gerste,
Mais oder Roggen). Das daraus entstehende Produkt, nicht so stark und billiger
als malt, bildet den Löwenanteil beim scotch-Export. Manche
acht Jahre lang gealterte Mischungen sind nicht zu verachten. Jene Arten,
die nur die gesetzlich vorgeschriebene Mindestzeit gereift sind (drei Jahre),
verdanken ihre ansprechende bernstein-honigfarbene Tönung der Beimischung
von Karamel. Sie verbessern auf angenehme Weise den Geschmack eines Glases
Limonade. Die Schotten machen sich nichts vor: können sie sich keinen
malt oder anständigen blended leisten, so verlängern
sie ihren scotch mit Limonade. (N.B.: whiskey mit »e« ist irisch
oder amerikanisch.)Toddy: Grog mit Whisky.
Bier: lager (leichtes, helles Bier), export (starkes,
helles Bier), pale ale (helleres Dunkelbier), heavy (starkes,
dunkleres obergäriges Bier), wee heavy (reichlich stark). Sein
lager kann man mit etwas lime verdünnen (Limonensaft).Drambuie: (abgeleitet von gälisch dram buidheach, »das
Getränk das zufrieden macht«): Lieblingslikör von Bonnie Prince
Charlie. Derselbe vertraute das Geheimnis seiner Herstellung einer Familie
aus Skye an, die es von Generation zu Generation weiterreicht.