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Naturspektakel

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Sehenswürdigkeiten

Naturgewalten

— Der Svartisen-Gletscher: zweitgrößter Gletscher Norwegens. Mit dem Bus kommt man nicht hin; sich aber vorsichtshalber erkundigen, das kann sich auch ändern. Die organisierten Ausflüge dorthin scheinen uns ziemlich teuer. Da besinnen wir uns lieber auf die »Daumen-im-Wind«-Methode. Mit Wartezeiten muß man sich auf sechs bis sieben Stunden für den Hin- und Rückweg einstellen. Der Gletscher schmilzt nämlich ungefähr 30 km entfernt vor sich hin. Über die E6 in Richtung Norden, in Rössvoll links ab. Dort geht die Straße in einen ungeteerten Weg über, der noch dazu in einem schlechten Zustand ist. Folgen wir der Piste ungefähr 20 km ; ganz am Ende winkt ein See mit bronzefarbenem Wasser. Der Parkplatz am Seeufer ist gebührenpflichtig, deshalb stellt man seinen Wagen am besten schon vorher ab. Jetzt geht´s mit dem Boot weiter bis zum Fuß des Gletschers, ein nicht gerade billiges Vergnügen. Von Juli bis Mitte August legt es stündlich zwischen 10 und 16h ab, um 18h geht das letzte. Von der Anlegestelle fehlen dann noch 3 km zum Gletscherfuß (fünfundvierzig Minuten). Dann aber haben wir dieses Relikt aus der letzten Eiszeit endlich vor uns. Eine Ruhepause hat man sich jetzt redlich verdient ... und man darf auch getrost wieder umkehren. Wer nicht gerade für Gletscher schwärmt und außerdem schlecht zu Fuß ist, wird diesem Ausflug wenig abgewinnen können. Aber wir wollen niemanden beeinflussen; jeder muß selber wissen, was er tut! Übrigens handelt es sich keineswegs um »ewiges Eis«; der Gletscher ist vielmehr, wie bereits angedeutet, von der letzten Eiszeit übriggeblieben, schmilzt also jährlich weiter ab. Schneefälle und Eisbildung halten da nicht mit, und so rechnen Gletscherforscher nurmehr mit einer Lebensdauer von wenigen Jahrzehnten. Ganz unschuldig sind wir (und unsere amerikanischen Freunde) an diesem langsamen Tod übrigens nicht: Industriestaub verringert die Reflexionsfähigkeit des Eises, trägt also zusätzlich zum Abbau bei.

Die weniger Betuchten und Mutigen können in der Scheune am See übernachten. Aber Vorsicht: die ist nicht besonders gut in Schuß.

— Die berühmten Grönligrotten bei Svartisen lohnen für Laien kaum. Sie entstanden ebenfalls während der Eiszeit, als sich das Eis in die zahlreichen Kalkadern hineindrängte. Höhlenamateure wenden sich an den Rana Grotto Club; der erteilt Auskunft über dutzende weiterer Grotten im Rana-Gebiet.