Vulkaninsel
Prägung durch Vulkane
Faszination der Natur
Kleine Biographie von César Manrique
Inselhauptstadt: Arrecife
Geografische Zugehörigkeit: Afrika
Politische Zugehörigkeit: Spanien
Vulkane prägen die Geschichte von Lanzarote. Erst 1730 kam es erneut zu Ausbrüchen, bei denen Feuer auf die Erde regnete, später Asche das Sonnenlicht verdunkelte. 32 Vulkane hatten sich innerhalb von achtzehn Kilometern neu gebildet, die beinahe sechs Jahre lang ihre glühenden Innereien auf die Erde spuckten. Weite Landstriche der Insel erinnern seitdem an kahle, fruchtlose Mondgebiete.
Ein Jahrhundert später wüteten die Berge erneut. Doch was damals Angst einflößte, bezaubert heute Touristen: Erkaltete Magmaströme, glitzernde vulkanische Steine
Wer den Nationalpark Timanfaya einen Besuch abstattet, glaubt sich in einer anderen Welt. Zunächst erschreckt sie, wenn das Auge nichts als Dürre und Stein erblickt. Doch wer länger hinsieht, erkennt bald die Faszination Lanzarotes: dunkle Steine und Strände als Kontrast zum tiefblauen Meer und Himmel, weiße Häuser und grüne Palmen als Farbtupfer
Zur Faszination trägt allerdings nicht nur die Natur bei, sondern auch der Stempel, den César Manrique seiner Heimat aufdrückte. Er ist nur schwer von der Insel wegzudenken, da er sie prägte wie nur wenige andere.
1919 in Arrecife geboren, zog es ihn bereits in jungen Jahren zur Malerei. Seine Bilder entdeckte man in den weltberühmtesten Galerien, doch zog es ihn mehr zu seinem Lanzarote als in die Welt hinaus. 1966 zog er zurück in die Heimat, wo er sich ein Haus auf einem erstarrten Lavafluss errichtete - selbst unterirdische Blasen wurden in den Wohnraum einbezogen.
Gemeinsam mit dem Inselpräsidenten Pepín Ramirez, dessen Bekanntschaft er bereits als Junge machte, suchte er die Insel vor Massentourismus zu schützen. Die beiden erließen nicht nur ein Verbot aller Werbeplakate sondern auch eins gegen Häuser mit mehr als zwei Stockwerken. Gartenzäune, Türen und Fensterläden in Fischerdörfern hatten die Bewohner blau zu streichen, in ländlichen Regionen grün, Häuser überall weiß.
Zwar erhielten sich ihre Schutzmaßnahmen nicht überall bis in die Gegenwart, denn in drei Gegenden (Puerto del Carmen, Playa Blanca, Costa Teguise) schießen nun auch Touristenunterkünfte mit mehr als zwei Stockwerken aus dem Boden. Zudem vermischten sich die Tür-, Zaun- und Fensterländenfarben. Doch die Bemühungen der beiden Gleichgesinnten trugen immerhin dazu bei, Lanzarote außerhalb dieser drei Regionen vor Massentourismus zu bewahren. Zudem verdankt die Insel ihnen die Kürung der UNESCO zum Weltreservat der Biosphäre.
1993 starb der Künstler bei einem Autounfall, doch kümmert sich bereits seit 1983 die Stiftung César Manrique um sein Anliegen, die Insel in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten.
Weltkulturerbe der UNESCO ist übrigens La Geria, das Weinanbaugebiet der Insel. Da heftige Passatwinde die zarten Pflanzen verletzen, grub man große Mulden zum Traubenanbau. Mauern aus Lavagestein dienen ebenfalls zum Schutz.
Nahe La Gerias liegt übrigens Yaiza, angeblich schönste Gemeinde der Insel. Im zugehörigen El Goflo bezaubert die Grüne Lagune, entstanden in einem zum Teil versunkenen Krater.
Einen Abstecher lohnt auch die Grotte "Jameos del Agua", die u.a. einen Konzertsaal beherbergt. Vor der "Entdeckung" durch César Manrique nutzten sie die Einheimischen als Müllhalde.
Wählt man den Weg abseits der Massentourismusgebiete, so taucht man ins Inselleben ein. Gerade im Winter teilt man sich Tische in Gaststätten nicht mit anderen Urlaubern sondern häufiger mit Einheimischen.
Vom Wetter her bietet sich das ganze Jahr über ein Besuch an, jedoch fegt zwischen Juni und September häufig ein trockener, warmer, staubiger Wind von der Sahara nach Lanzarote.
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