Wassermangel
Spanische Wasserprobleme
Ursachen für gravierende Dürren
Schludrigkeit, Unachtsamkeit, falscher Umgang
Vor kurzem litt Spanien unter einer so starken Dürre, dass die Regierung die EU sogar um Anerkennung als Naturkatastrophe bat. Dies freilich zur Gewinnung von Zuschüssen, doch ob diese dem Land zum kostbaren Nass verhelfen hätten?
Das Hauptproblem bei Spaniens Wasserversorgung ist Schludrigkeit und Unachtsamkeit. Die Schuld tragen die Spanier also selbst, denn ihr Umgang lässt an unermesslichen Nachschub denken.
So verschwinden z.B. zwanzig Prozent des kostbaren Nasses auf dem Weg vom Wasserwerk zum Kunden.
Nur fünfzehn Prozent des spanischen Wassers verbrauchen Städte, doch auch hier fehlen Anreize zum Sparen. Im Vergleich zu Hamburg zahlen Spanier nur ein Viertel pro Kubikmeter Wasser. Im Sommer steigt der Verbrauch um dreißig Prozent, da die Spanier damit ihre privaten Schwimmbecken füllen.
Die Landwirtschaft beteiligt sich zu mindestens drei Vierteln am Wasserverbrauch. Über 3,6 Millionen Hektar benötigen künstliche Bewässerung, denn in einem Staat mit so unregelmäßigen Niederschlägen trügen die bäuerlichen Bemühungen sonst keine Früchte.
Spanisches Brachland verwandelt sich nicht, wie z.B. in Deutschland, im Laufe der Jahre in Wald sondern in Wüste - eine Tatsache, mit der Politiker gern eine üppige Subventionierung der Landwirtschaft begründen. Mit diesem Gedanken bauten sie Stausee um Stausee, inzwischen über 1300 Stück. An sich recht erfreulich, doch bei der Ausführung hapert´s. Einzig acht Prozent spanischer Äcker erhalten ihr lebensspendendes Nass durch Tröpfelsystem; die anderen erfahren regelmäßig eine Überschwemmung. Da graust´s den Beobachter beim Gedanken an die unzähligen Liter, die ungenutzt wieder gen Himmel steigen.
Den Bauern wie auch den übrigen Einwohnern lässt sich diese Verschwendung kaum ankreiden, da sie keinerlei Anreize zum Wassersparen haben. Landwirte zahlen kaum etwas für ihre Wassermassen und reißen sich obendrein noch mehr unter den Nagel, denn Wasserdiebstahl zählt zu Spaniens Kavaliersverbrechen. Es fehlt an Kontrolle des landwirtschaftlichen Wasserverbrauches.