Spanische Literaturgeschichte
Spanische Literaturgeschichte
Geschichte der spanischen Literatur - Von der maurisch-christlich-jüdischen Zeit bis Heute
Spanische Literaturgeschichte | Metzler Verlag | 446 Seiten | 29,90 Euro | von Hans-Jörg Neuschäfer
Um die Literaturgeschichte Spaniens nachvollziehen zu können, sollte man zunächst einen Blick auf die allgemeine Geschichte Spaniens werfen:
Die Ureinwohner der Halbinsel waren die Iberer, nach denen das Land auch benannt (iberische Halbinsel) worden ist. Im 11. Jahrhundert v. Chr. siedelten sich die Phönizier an der Südküste an. Geprägt wurde das Land auch durch die jahrhundertelange arabische Vorherrschaft, deren Erbe sich sowohl in der Architektur als auch in der Sprache niedergeschlagen hat. Jahrhunderte lang lebten Juden, Christen und Muslime in Spanien mehr oder weniger friedlich zusammen.
Bis die bigotte Isabella von Kastilien, Herrscherin von Spanien, 1492 die Juden aus ihrem Reich vertreiben sowie abertausende Muslime ermorden ließ. Mit der Vertreibung und der Entdeckung Amerikas (siehe auch Lateinamerikanische Literaturgeschichte) durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492 stieg Spanien vorübergehend zur Weltmacht auf. Hier beginnt das Siglo de Oro, das goldene Zeitalter.
Es folgt die Herrschaft der Habsburger und Bourbonen, der Spanische Unabhängigkeitskrieg (1808-1812), einige Bürgerkriege und Diktaturen (die wichtigste unter General Francisco Franco, die bis 1975 währte) sowie der Durchbruch der Terror-Organisation ETA, deren Mitglieder bis Heute für die Unabhängigkeit des Baskenlandes kämpfen.
Metzlers Spanische Literaturgeschichte wird in die Epochen Mittel- und Spätmittelalter, Das Siglo de Oro und das 18., 19. und 20. Jahrhundert eingeteilt. Die mitteralterlichen Anfänge werden ebenso kritisch wie begeistert behandelt wie auch die bislang etwas vernachlässigten literarischen Erscheinungen der Neuzeit, insbesondere jene, die während der Franco-Dikatur publiziert wurden. Hans-Jörg Neuschäfer, Herausgeber der aktuellsten und ausführlichsten Publikation zur litarischen Geschichte Spaniens, hat mit vier weiteren deutschen Hispanisten ein gut sortiertes und anschauliches Nachschlagewerk geschaffen, dass auch als Lesebuch dient und so unter den trockenen Studientexten eine erfrischend vergnügliche Ausnahme darstellt.
Metzlers Spanische Literaturgschichte möchte kein unpersönliches Kompendium, sondern vielmehr ein verständlicher, durch Bilder und Randbemerkungen aufgelockerter Studentenbegleiter sein. Und nicht nur die Studenten der spanischen Romanistik werden ihm und seinen Mitarbeitern für eine so leserfreundliche Vermittlung der spanischen Kultur danken!
MM
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