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Mallorca

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Urlaub auf den Balearen

Nur Strand, keine Kultur?

Sehenswürdigkeiten in Palma de Mallorca

Bei Mallorca denkt man zuerst an überfüllte Strände, auf denen käseweiße Deutsche in der Sonne brutzeln. Partys und Genuss sind angesagt, doch Kultur? Sehenswürdigkeiten? Außer dem Meer gibt es wohl keine.

Denkste! Mallorca ist gar nicht so kulturlos, wie mancher glaubt. Im Gegenteil, viele Reisende sehen es bloß nicht der Mühe wert, sich damit zu beschäftigen.

Bei einem Streifzug durch die Altstadt fallen die vielen verschlossenen Fensterläden auf. Sie kennzeichnen jedoch keine leer stehenden Häuser, denn lichtvolle Innenhöfe ersparen Fenster zur Straße.

Am Gewirr der Straßen erkennt man die arabischen Wurzeln Palmas. Sie entdeckt man auch an der Carrer Serra, denn dort befinden sich die arabischen Bäder (Banys Arabs) aus dem zehnten und elften Jahrhundert.

Jaume I., König von Katalonien, geriet vor vielen Jahrhunderten in einen Seesturm. Hilfe suchte er durch ein Gelübde: Sollte er das Unwetter überleben, würde er Mallorca mit einem prächtigen Kirche zieren. Tatsächlich kam er mit heiler Haut davon, und so legte man 1230 den Grundstein zur Kathedrale "La Seu" (der Sitz) auf das Fundament einer Moschee. Nahezu vier Jahrhunderte dauerte der Bau; Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts widmete sich Antoni Gaudí, berühmter spanischer Künstler, der Innenverschönerung. Er schuf den Baldachin über dem Altar und verewigte sich auch in den Kirchenfenstern, so z.B. der Gibelrosette mit elf Meter Durchmesser.

Jaumes "Nachfolger", der heutige König von Spanien, hält seine Audienzen bei Inselbesuchen im Palau Almudaina (gegenüber der Kirche).

Nicht nur die Kathedrale deutet auf die christliche Prägung hin, sondern auch die Basilika Sant Francesco beim Kloster. Das einschiffige Gotteshaus stammt aus der Gotik, doch ihre Fassade beinhaltet auch Barock. Der Kreuzgang an der Basilika zählt mit seinen 115 Säulen zu den größten der Welt. Eine Statue zeigt Juniper Serra, mallorquinischer Franziskanermönch und Missionar Kaliforniens. Auf ihn geht die Gründung San Franciscos zurück.

In der Kirche Santa Eulalia mischen sich ebenfalls mehrere Kunstrichtungen. Zu ihr gelangt man auf der Straße "Convent de Sant Francesco".

Weiteres Zeichen des Christentums sind übrigens die Zypressen, wohingegen Palmen an die Araber erinnern. Sie verehren diese Bäume als Symbol des Wassers und Lebens.

Gerade im heißen Sommer ist Wasser überlebenswichtig, denn dann steigen die Temperaturen auf der Insel schon mal bis auf vierzig Grad. Eine Reise lohnt sich bereits in den ersten beiden Monaten des Jahres, zur Blüte der Mandelbäume.

Am anderen Ende Mallorcas besticht Alcudia (arabisch für "Stadt auf dem Hügel"), deren dicke Mauern einst vor Piraten schützen sollten. Architekturliebhaber werden sich an Patriziergebäuden des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts erfreuen.

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