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Klima & Reisezeit

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Klima und Reisezeit

Wetter- und Temperaturverhältnisse in Spanien

Das Klima in Spanien ist im allgemeinen gemäßigt und trocken. Aber es gibt Ausnahmen: für die Mittelmeerregion sind niederschlagsreiche, milde Winter und überlange, trockene Sommer charakteristisch.

Im Südosten bildet Regen sogar eine Seltenheit. Dürren lassen in den letzten Jahren die Ernte auf den Feldern regelmäßig verdorren, selbst wenn Bewässerungsgräben vorhanden sind. Die traditionellen Kulturen Andalusiens, Baumwolle und Reis, müssen jedoch ständig bewässert werden, so dass ein ungewöhnlich trockener Winter genügt, um den Wasserspiegel in Stauseen bedrohlich sinken zu lassen. Selbst in beliebten Touristenzentren bei Málaga tröpfelt häufig nur eine eklige Flüssigkeit aus den Leitungen: versalzenes, mit Schwermetallen angereichertes Grundwasser. Während die klimatischen Auswirkungen einer zunehmenden Versteppung weiter Landesteile kurzfristig kaum in den Griff zu bekommen sind – durch Aufforstung z.B. – könnte der Wasserverschwendung sehr wohl Einhalt geboten werden: Golfplätze werden großzügig mit Trinkwasser gesprengt, genauso wie Parks, Straßen und Plätze in den Villenvororten der Großstädte, jedes bessere Hotel hat einen Swimmingpool, Lecks in Bewässerungsleitungen, veraltete Bewässerungsmethoden ... Mit dreihundert Litern pro Kopf und Tag sind die Spanier die größten Wasserverschwender Europas und werden in der Welt nur von den USA und Kanada übertroffen. Statt das Übel an der Wurzel zu packen, soll das Wasser jetzt durch Pipelines vom wasserreichen Norden in die südlichen Notstandsgebiete umgeleitet werden.

Die Atlantikküste steht unter dem Einfluß des Golfstroms, der für verhältnismäßig milde Temperaturen verantwortlich ist. In der Meseta, in Zentralspanien, herrscht dagegen ein ausgeprägt kontinentales Klima, also sehr trockene Luft, heiße Sommer (in Madrid häufig bis 40° C) und kalte Winter.

Zu diesem ausgeprägten Unterschied zwischen maritim und kontinental geprägten Landesteilen tritt eine weitere klimatische Asymmetrie: die zwischen España seca im Süden, in der Mitte und im Osten – hier ist fast überall für die Landwirtschaft Bewässerung nötig – und España húmeda (Galicien, Asturien, Provinz Santander, Baskenland, Navarra, aragonische und katalanische Pyrenäen) mit ausreichenden Niederschlägen. Viele der Küstenflüsse im Mittelmeergebiet führen nur in der winterlichen Regenzeit Wasser und fallen im Sommer oft ganz trocken (Ramblas).

Alles in allem sind Frühling und Herbst die angenehmsten Reisezeiten für die Iberische Halbinsel. Dann sind sowohl die Temperaturen als auch die Touristenmassen erträglich. Wer im Frühling nach Spanien reist, sollte sich ab einer Höhenlage von 1500 m auf Reste der winterlichen Schneedecke einstellen und wird vor allem in den Abendstunden seine Wollsachen hervorkramen.