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Salario und Nomentano

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Elegante Wohnviertel im Norden der Stadt

Gratwanderung zwischen Kuriosität und Kitsch

Zwei weitere elegante Wohnviertel im Norden der Stadt. Die antike Via Salaria, eine der wichtigsten Konsularstraßen des Römischen Reichs, diente einst dem Salztransport vom Meer ins Landesinnere – daher ihr Name. Kurios und interessant ist das sogenannte Quartiere Coppedè, zwischen der Via Salaria und Viale Regina Margherita, das in den zwanziger Jahren von dem Architekten Gino Coppedè entworfen wurde. Das kleine Viertel besteht aus höchst eigenwilligen Villen, deren fantasievolle Ornamente Liberty-Stil und Barockelemente vereinen – eine Gratwanderung zwischen Kuriosität und Kitsch.

Die Gegend ist ausgesprochen grün wegen der vielen, von wunderschönen Gärten umgebenen, herrschaftlichen Villen. Einige davon wurden in öffentliche Parkanlagen umgewandelt, wie beispielsweise die Villa Ada – einst Jagdrevier der Königsfamilie der Savoyen und Privatresidenz von Vittorio Emanuele III. Hier wurde nach dem Sturz des Faschismus am 25. Juli 1943 der Duce Benito Mussolini verhaftet.

Entlang der Via Nomentana, einer weiteren römischen Konsularstraße, liegen die kleinen, palmenbestandenen Oasen Villa Torlonia und Villa Paganini. Etwas weiter stadtauswärts lohnt die Basilika S. Agnese fuori le Mura einen Besuch. Außergewöhnlich an dem der Märtyrerin Agnes gewidmeten Kirchenbau ist, dass die ursprüngliche Grundstruktur aus konstantinischer Zeit trotz zahlreicher Restaurierungen und Veränderungen nahezu unversehrt blieb. Der erste christliche Kaiser Roms, Konstantin, kam 342 n. Chr. dem Wunsch seiner Tochter Constanza nach, der verehrten Agnes eine Kirche als Grabstätte zu stiften. Bekannt ist S. Agnese auch wegen ihrer strahlenden Mosaiken aus dem 7. Jahrhundert. Unter der Kirche sind in den Katakomben von S. Agnese zwei Grabgalerien gut erhalten. Gleich nebenan gibt es einen Meilenstein abendländischer Baukunst zu bewundern, die ebenfalls aus konstantinischer Zeit stammende Kirche Santa Costanza. Den stimmungsvollen, lichtdurchfluteten Rundbau tragen zwölf Doppelsäulen mit reichverzierten Kapitellen. Römische Architektur verbindet sich harmonisch mit der spätantik-heidnischen Mosaikkunst, in der erste christliche Symbole auftauchen.