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Parks

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Kein in Gärten und Weinberge gebettetes Rom

Relikte einer Gartenpracht

Einige grüne Oasen sind geblieben

Rom ist heute unter den Metropolen eine der Städte mit den wenigsten Grünanlagen. Das war nicht immer so. Bilder aus dem vergangenen Jahrhundert zeigen noch ein in Gärten und Weinberge gebettetes Rom. Während der Renaissance und des Barocks hatten die mächtigen römischen Adelsfamilien um ihre Villen weitläufige, kunstvoll gestaltete Parks angelegt, die das Zentrum mit einem prächtigen Grüngürtel umschlossen. Nur wenige blieben nach dem 1870 einsetzenden Baufieber, als die Ewige Stadt Hauptstadt wurde, erhalten. So wurden z.B. die jahrhundertealten Bäume der Villa Ludovisi, in Reiseberichten aus dem 19. Jahrhundert als eine der herrlichsten Parkanlagen der Welt beschrieben, abgeholzt, um Platz für das Neubauviertel rund um die Via Veneto zu schaffen. Der Tritonenbrunnen Berninis mitten auf der verkehrsumbrandeten Piazza Barberini ist ein Relikt dieser Gartenpracht, das sich nun in völlig neuer Umgebung befindet.

Einige grüne Oasen sind der Stadt jedoch geblieben und ihre Namen – Villa Borghese, Villa Pamphili – weisen noch auf ihren Ursprung als Gärten stattlicher Villen hin. Nicht alle sind jedoch der Öffentlichkeit zugänglich. Das gilt insbesondere für die Vatikanischen Gärten, für die wunderschönen Gartenanlagen des Präsidentenpalastes auf dem Quirinal und für den Park der Villa Medici, der französischen Akademie. Die Villa Ada, eine wichtige grüne Lunge im Norden der Stadt, ist zur Hälfte im Privatbesitz einer Adelsfamilie und daher teilweise umzäunt.

Wenn Sie des Pflasterlaufens müde sind, kommen erholsame Pausen im Schatten von Palmen und Pinien wie gerufen. Mit Ausnahme der Villa Borghese sind übrigens alle Parks nur tagsüber geöffnet.

  • Villa Ada

    Via Salaria.

    Großer Park im Norden der Stadt mit weiten Rasenflächen und hügeligen Spazierwegen. Früher Privatresidenz des italienischen Königs. Busse 56, 57.
  • Villa Doria Pamphili

    Via Aurelia. Zugang von der Via S. Pancrazio auf dem Gianicolo.

    Mit neun Quadratkilometern größter Park Roms, der allerdings von der Schnellstraße Via Olympia – anläßlich der Olympischen Spiele 1960 angelegt – durchschnitten wird. Zum Wandern ebenso geeignet wie zum Ausruhen. Ein stilles Plätzchen findet sich in dem weitläufigen Park immer. Reizvolle Hügellandschaft mit erhabenen Pinien, Mischwald, sumpfige Bachniederungen und 600 Pflanzenarten, die im Giardino del Teatro gedeihen. Bus 44 vom Largo Argentina.
  • Villa Borghese

    Zugang über den Pincio, von der Piazzale Flaminio oder der Porta Pinciana aus.

    Im Herzen der Stadt, oberhalb der Spanischen Treppe. Der Park bietet nicht nur Erholung an der stimmungsvollen Piazza di Siena und Kunst in der Galleria Borghese, sondern auch vielfältige Freizeitangebote: ein kleiner See mit Ruderbooten, Reitplatz, zoologischer Garten, Kinderkarussell und auch Ponyreiten.
  • Villa Glori

    Zugang vom Viale Pilsudski (Parioli).

    Auf einem Hügel angelegter, kleiner Park, der nur sonntags belebt ist. Die Brüder Cairoli wurden hier hingerichtet, nachdem sie 1867 versucht hatten, den Kirchenstaat Rom der italienischen Monarchie anzuschließen. Bus 910 ab Termini und 26 ab Largo Argentina.
  • Villa Torlonia

    Via Nomentana.

    Wunderbare Palmen umgeben die verspielten Jugendstilhäuser und die klassizistischen Bauten der Villa Torlonia, 1806 von Valadier begonnen, einst Privatwohnsitz Benito Mussolinis. Erst 1978 erstritt eine Bürgerinitiative des Viertels Nomentano die Öffnung des Parks für die Allgemeinheit. Leider verkommen die Villen und Gartenanlagen seitdem zusehens. Bus 36 ab Termini und 60/62 ab Via del Corso.