Foren und Kolosseum
Sieben Jahrhunderte altes Regierungs-Zentrum der Welt
Arena der Gladiatoren und Symbol der Ewigen Stadt
Sieben Jahrhunderte lang wurde von den Foren aus die Welt regiert. Heute durchschneidet die von Mussolini angelegte Via dei Fori Imperiali das archäologische Gebiet. Im Westen, zwischen den beiden Hügeln Kapitol und Palatin, liegt das Forum Romanum aus republikanischer Zeit. Es war Drehscheibe des öffentlichen Lebens in Rom: Marktplatz, religiöser Mittelpunkt und Sitz von Senat und Gerichten. Das archäologische Freilichtmuseum ist gegen Eintritt zu besichtigen. Lohnend ist auch ein Spaziergang auf den lauschigen Palatin, wo einst die reichen Römer ihre Villen unterhielten. Von dort blickt man auf den Circus Maximus, wo zur Kaiserzeit 300.000 Römer wilden Wagenrennen beiwohnten. Caesar veranstaltete 46 v. Chr. eine Schlacht mit angeblich tausend Soldaten, sechshundert Reitern und vierzig Elefanten. Sandkastenspiele fürs Militär und Volk.
Auf der anderen Seite der Via dei Fori Imperiale liegen die Kaiserforen. Hier ließen sich nach dem Untergang der Republik die kaiserlichen Herrscher des Reichs mit Prachtbauten verewigen. Das spätestete und besterhaltene ist das Forum des Trajan. Sein herausragendes Schmuckstück, die dreißig Meter hohe Trajanssäule, gehört zu den aufschlußreichsten Zeugnissen des alten Roms. Auf dem 200 Meter langen Marmorfries wird der Krieg gegen die Daker dargestellt. Davor liegen die Reste der Basilica Ulpia, die fast 130 Meter im Quadrat maß und an die sich die beiden Bibliotheken für lateinische und griechische Literatur anschlossen. Gut erhalten sind die mehrgeschossigen Markthallen des Trajan aus rotem Ziegelstein (s. Kap. »Antikes Rom«).
Auf der Via dei Fori Imperiali gelangen wir schließlich zum Kolosseum, dem Symbol der Ewigen Stadt. Ihren Namen hat die prunkvolle Sportarena von der kolossalen Statue des grausamen Nero (35 Meter hoch), die dort ursprünglich stand, von der jedoch keine Spuren blieben. Kaiser Vespasian ließ das Amphitheater der Flavier, wie das ellipsenförmige Kolosseum eigentlich heißt, 72 n. Chr. erbauen, um die Römer mit Gladiatorenspielen zu unterhalten. Die vierstöckige Arena bot 50.000 Zuschauern Platz. Eingeweiht wurde sie nach nur acht Jahren Bauzeit mit hunderttägigen Festspielen, bei denen unzählige Gladiatoren und Tausende Tiere ihr Leben ließen.