Khama Rhino
Naturschutzgebiet mit wenigen Nashörnern
Khama Rhino Sanctuary
28 km nordwestlich von Serowe, an der Straße nach Orapa. Das 120 qkm große, 1992 eröffnete Schutzgebiet hat sich eine hohe Aufgabe gesetzt: Die Erhaltung der letzten weißen Nashörner (Breitmaul) in Botswana. Seit Mitte der 90er Jahre steigt die Zahl der in Khama geborenen weißen Nashornbabies ständig. 1998 konnten auch wieder vier schwarze Rhinos (Spitzmaul) eingeführt werden, die die Kalahari ursprünglich in großer Zahl durchstreiften. Happy-End also für eine Folge in der endlosen Naturserie Mensch trifft Tier und rottet es aus? Jahrzehntelange Jagd und extensive Viehwirtschaft hatten im ganzen Land nur 16 Nashörner übriggelassen. Auch im jungen Reservat dauerte die Wilderei auf die Tiere fort, bis die Regierung entschlossen eingriff. Eine Armeeeinheit ist im benachbarten Dorf Paje stationiert und bewacht das Schutzgebiet rund um die Uhr.
Doch Khama bietet auch Zebras, Gnus, Giraffen, Elen, Gems-, Stein- und Springböcke, Kudu, Duiker und Strauße, denen Leoparden, braune Hyänen, Zivetkatzen, Schakale und Flederohrenfüchse die Ruhe rauben. Zu den 230 identifizierten Vogelarten zählen auch Wanderer wie der schwarzgeflügelte Pratinkol, Abdimstorch und Bartspecht. Dieser Vielfalt wird mit einem Hochsitz zwecks Beobachtung Genüge getan. Die Vegetation besteht aus saftigen Gräsern und dichtem Busch voll früchtetragender Bäume.
Besuch und Übernachtung
Der Khama Rhino Sanctuary Trust - www.khamarhinosanctuary.org - Box 10, Serowe, ist rührend um Naturaufklärung bemüht in einer Umgebung, in der die Aussicht auf schnelles Geld dank Rhinohorn noch nicht an Glanz verloren hat. Die Spitze des Trusts wird von umliegenden Gemeinden gewählt, während Ngwatohäuptling Khama als Gründungsmitglied, Vizepräsident und Schirmherr darübersteht.
Wie bei jedem NGO-Projekt herrscht permanent Ebbe in der Kasse. Solange Spenden keine feste Größe sind, bleiben Reservatsgebühren die einzigen sicheren Einnahmen. Dass sie so gering ausfallen, liegt an der Entscheidung, nicht wie die Regierung Ausländer mit Sonderpreisen abzukassieren. Zugleich soll Bewohnern der umliegenden Gemeinden der Zugang zu ihrem Schutzgebiet möglich sein.
Der Campingplatz hat jedes Lob verdient. Heißes Wasser, saubere WC, Braai und Wasserhahn für jeden Stellplatz, Schatten von Mokongwabäumen. Seit Ostern 1998 nimmt ein zweiter Platz mit Sanitärblock die stetig wachsende Zahl von Besuchern auf. Außerdem gibt es drei einfache Vierbettchalets mit Bad, Braai, aber ohne Strom, solange die Solaranlage im Kinderschuh steckt; Reservierung erforderlich, Tel. / Fax 430 713. Im Souvenirlädchen am Reservatstor werden Holzbündel und Getränke verkauft, auf Lebensmittel wird man noch warten müssen.
Khama ist der beste Zwischenstopp auf dem Weg nach Maun oder Chobe. Mit Rhinos kann kein Nationalpark aufwarten. Aber: Nix fährt nach Khama, nur Minibusse nach Orapa. Backpacker werden am Reservatstor abgeholt. Die Pisten im Reservat überraschen oft mit Sandlöchern; 4WD empfohlen.