Kalahari

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Die Kalahari Wüste

Unbehelligt von Infrastruktur und Fremdenverkehr. Südlich von Maun herrscht jene Einsamkeit, in der man die Sterne nachts singen hört - zumindest nach Dafürhalten der San, die die große Leere als erste durchzogen. Sie gaben ihr den Namen Kgalagadi, was in Missionarsohren wie Kalahari geklungen haben muß.

Eine von Afrikas berühmten Landschaften

Geologen sprechen von einem versandeten Sedimentlager ohne permanentes Gewässer. Am auffälligsten sind vereinzelte Mopane- und Akazienhaine, deren Schatten bei Gnu, Elen, Gems- und Springbock begehrt ist. Deren Fährten wiederum folgen Löwe, Leopard, Gepard, Hyäne und Wildhund.

Mehr als jeder Ort im südlichen Afrika bietet die Kalahari die herbe Erfahrung der Wildnis. Mit der entsprechenden Ausrüstung läßt sie sich mittlerweile besuchen. Am wichtigsten ist viel Zeit: Die Entfernungen sind enorm, die wenigen Pisten (abgesehen vom Highway Gaborone-Iwaneng-Ghanzi-Namibia) schlecht. Unabdingbar sind 4WD, Zelt, mehrere Wasser- und Treibstoffkanister.

Unterkünfte sind seltener als Wasserstellen: Hotels nur in Molepolole, Iwaneng und Ghanzi. Tankstellen in diesen drei Orten, außerdem in Kang, Tshane (Kgalagadi Cluster) und und Mamuno. Reisende, die nur einem Ziel ihre Reverenz erweisen können, sollten sich für Khutse entscheiden.

Zentralkalahari: Verscheucht für die Touristen

Die Zentralkalahari wird in den 60er Jahren mit einem riesigen Lineal aus dem flachen Herzen des Landes geschnitten und zum Sperrgebiet erklärt, das nur Khwe und Bakgalagadi durchstreifen dürfen. Doch bald sind die Buschleute der Regierung ein Dorn im Auge. Teile des Reservats sollen für den Luxustourismus erschlossen werden. 1994 fallen die Restriktionen, die Zentralkalahari wird frei zugänglich. Während neue Pisten entstehen, versucht die Regierung die Buschleute von den Vorzügen der Viehzucht zu überzeugen. Seit Ende 1997 werden auch noch Diamantenvorkommen im Reservat vermutet.

Zu diesem Zeitpunkt leben etwa 1000 Khwe und Bakgalagadi in der Zentralkalahari, weitere 3000 Ureinwohner nutzen sie als Jagd- und Sammelgebiet. Anfang 1998 werden die ersten Khwe aus dem Dorf Xade zwangsumgesiedelt. Trotz Protesten aus aller Welt besteht die Regierung drauf, dass die Buschleute in einem ihrer letzten Rückzugsgebiete dem Tourismus Platz machen müssen.