Geographie
Die Geographie Botswanas
Die Republik Botswana (auf Setswana: Repaboliki ya Botswana) ist mit 582.000 qkm etwas größer als Frankreich. Die weite Hochebene der Kalahari und ihr vollständiger Mangel an Oberflächenwasser prägen zu 84% das Erscheinungsbild des Binnenlandes. Viele Besucher halten die Kalahari, die sich von Angola und Sambia bis tief nach Südafrika erstreckt, fälschlicherweise für eine Sandwüste. Tatsächlich hat sich über den feinen roten Sand im Laufe der Jahrtausende eine wasserlose Trockensavanne mit lockerem Dornbusch- und Akazienbewuchs gelegt.
Flüsse versiegen in der Kalahari für Jahrzehnte, können aber unverhofft wieder Wasser führen. Nur angestaubte Reiseberichte vor 1888 hatten den Savutikanal als Wasserader beschrieben. Seither war er trocken geblieben - bis 1957. Obwohl die Niederschläge dieses Jahres keine Besonderheit aufwiesen, begann der Savuti plötzlich wieder zu fließen und hörte erst 1979 wieder auf. Seither zeigt sich nur die verkrustete Furche des Kanals. Es wird angenommen, dass leichte örtliche Beben unterirdisch die Neigung des Flußbettes verändern und es damit seiner Vorratsquellen berauben.
Die meisten Flußläufe füllen sich nur zur Regenzeit, so auch die Grenzflüsse zu Südafrika. Allein auf Okavango und die Grenzflüsse zu Namibia, Sambesi und Chobe-Linyanti, ist ganzjährig Verlaß. Damit bestimmt Wasser auch Botswanas zweite charakteristische Landschaft, das weitverzweigte Okavangodelta. Der Fluß kommt allmählich im Kalaharisand zum Stillstand, weil er nicht mehr genug Gefälle vorfindet. Also verzweigt der Okavango sich und mäandert durch das dürre Land, bis ihm auf der Höhe von Maun auch der letzte Tropfen ausgeht. Die Topographie gleicht einem aufgeräumten Sandkasten in 800-1100 m Höhe, der sich großteils mit Buschsavanne bedeckt.
Die Hauptstadt
Gaborone (200.000 Einwohner) legt ein Wachstumstempo vor, bei dem weltweit kaum eine Metropole mitkommt. Dahinter folgen ausgewachsene Kleinstädte wie Francistown (71.000), Selebi-Phikwe (66.000), Serowe (56.000), Mahalapye (49.000), Kanye (42.000), Molepolole (40.000), Mochudi (36.000) und Lobatse (35.000), allesamt im Südosten. Wenn man in Maun, dem Tor zum Okavangodelta, Touristen außer acht läßt, bleiben 16.000 Einwohner.
Religion
Bis zur Ankunft christlicher Missionare lebten mehrere Naturreligionen unbehelligt nebeneinander. Jede hielt die Ahnen in Ehren, deren Geister die Geschicke der Familie lenkten und nur vom Oberhaupt des Clans anzurufen waren. Der Schöpfer allen Lebens hieß Modimo oder bei den San N!odima und war zu beschäftigt, um sich ins Alltagstreiben der Sterblichen einzumischen. Alles änderte sich mit der christlichen Mission um 1820. Ahnenglaube und dessen Riten wurden ebenso verboten wie Poligamie und Alkoholgenuß. Unter diesem Druck gaben viele Stämme ihre Traditionen auf, und heute bekennt sich die Mehrheit zum christlichen Glauben.