3. Arr. Essen und Trinken
Austernschlürfen
Für den ganz großen Hunger und Durst
3. Arr. Essen und Trinken
Auberge Nicolas-Flamel, 51, rue de Montmorency, T. 0142 71 77 78, www.nicolasflamel.parisbistro.net, Mo.-Fr. 11.30-23 Uhr, Sa. 19-23 Uhr, Metro Rambuteau
Die Herberge existiert seit 1407 und soll das älteste Haus der Stadt überhaupt sein (um dieses Privileg streiten allerdings einige). Keineswegs altbacken ist die Küche, ganz im Gegenteil, der Chef hat Ambitionen. Das mittelalterliche Ambiente und die zum Teil herausragenden, bei Drouot ersteigerten Weine tun ein Übriges. Bei Vorspeisen ab 10 Euro, mittags Formule ab 15 Euro kann man keinesfalls von einem teuren Schuppen sprechen.
Le Bar à Huitres, 33, bd. de Beaumarchais, T. 0148 87 98 92, So.-Do. 12-0.30 Uhr, Fr., Sa. 12-1 Uhr, Metro Bastille
Austernschlürfen, der Inbegriff des Lebens wie Gott in Frankreich. Wenn sie dann auch noch in so weltstädtischem Dekor daherkommen, dann ist schnell klar, an diesem Treffpunkt findet sich spätestens gegen Ende der Woche die halbe Stadt ein. Für die Deko zeichnet übrigens der Designer Garcia verantwortlich, der auch das berühmte Fouquet`s auf den Champs-Elysées neu gestaltet hat. Zurück zum Wesentlichen: bei der Meeresfrüchteplatte wurde angeblich der Franc-Preis ohne Aufschlag umgerechnet! Es gibt auch Entrecote und anderes Fleisch und Fisch und, und, aber das alles spielt hier nicht die erste Geige.
Le Bouchon des Archives, 75, rue des Archives, T. 0142 74 26 22, Mo.-Fr. 12-15 u. 20-23 Uhr, Sa. 20-23 Uhr (vorbestellen), Metro Hôtel-de-Ville oder Temple
Das Confit de Canard mit Kartoffeln à la Sarlat zergeht auf der Zunge, Eis aus Honigbrot mit Vanille klingt schon verführerisch, kurz geröstete Garnelen mit Anis zeigen den ganz leicht modernistischen Anflug, der gerade nur eben in die ansonsten wahre Traditionsküche gebracht wird. Hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis bei 15, 50 und 17, 50 Euro mittags und 19, 50 und 25 Euro abends. Dazu Natursteinwände, entsprechendes Mobiliar und ein breites Lächeln zum Empfang.
Le Bistrot Gourmand, 1, rue Dupuis, T. 0142 74 64 95, Mo.-Sa. 10-23.30 Uhr, Metro Temple
Man munkelt, Michel Field hätte etwas für diese bürgerliche Küche übrig. Da liegt er ja auch genau richtig: Fisch und Fleisch präsentieren sich einwandfrei. Im Sommer gibts ein nettes Plätzchen draußen. Zwischen 18 und 29 Euro. Mr. Field schmeißt sein Geld auch nicht gerade raus.
Madame Sans Gêne, 19, rue de Picardie, T. 0142 71 31 71, www.sansgene.fr, tägl. 11.30-14 u. 19.30-24 Uhr, Metro Arts-et-Métiers, und Monsieur Sans Gêne, 122 rue Oberkampf, 11. Arr.
Für den ganz großen Hunger und Durst. Wein so viel man will, oder schafft, Riesenportionen gepflegter Hausmannskost. Das Kartoffelgratin ist alleine schon fast den Weg wert. Menus zu 22 u. 28 Euro, auch eins für zwei Personen.
Chez Nénesse, 17, rue de Saintonge, T. 0142 78 46 49, Mo.-Fr. 12-22 Uhr, Metro Filles-du-Calvaire
Fünfzigerjahre Bistro und seitdem Familienbesitz der Le Meurs. Klar, dass der Junior einsteigt, schief gelaufen: der heiratet eine Chinesin und wird Chef von Maxim`s in Pekin (ins Notebook für den nächsten Aufenthalt dort). Also muß ein Freund als Statthalter herhalten, der genau das Händchen dafür besitzt, dass in diesem eher versnobten, trendigen Viertel eben die gute alte Arbeiterküche läuft. Auf der Tafel kommt die dann als Ei mit Mayo, lauwarmer Lauch in Vinaigrette, Kochfleisch oder Hühnerfrikassee daher. Preislich steht man der Arbeiterklasse auch näher als den Schickimickis die sich heute hier so tummeln. Mittags um 18 Euro, à la carte 29 Euro - 45 Euro.
Chez Omar, 47, rue de Bretagne, T. 0142 72 36 26, tägl. 12-14 u. 19.30 -24 Uhr, So. Mittag geschl., Metro Filles-du-Calvaire
Geheimnisse sollte man bei Omar nicht besprechen. Nicht dass er sie ausplauderte, nein, man sitzt so dicht bei dicht mit dem Nachbarn, dass der alles zwangsläufig mitbekommt. Man kommt allerdings auch ganz schnell mit den sympathischen Nachbarn ins Gespräch. Zuerst mal über Couscous natürlich, denn deswegen finden sich alle hier ein.Mit 18 Euro ist die reichliche Portion korrekt berechnet. Kneipenambiente.
Au Petit Fer à Cheval, 30, rue Vieille-du-Temple, tägl. 9-2 Uhr, Metro Saint-Sébastien
Einst populäre Kneipe, heute sehr branché. Die hufeisenförmige Theke gab den Namen und ist Mittelpunkt für Stammgäste und lebhafte Branchés und Gays. Dahinter liegt das fast immer überfüllte Resto, wenige, heiß umkämpfte Tische draußen.
Le Petit Marcel, 65, rue Rambuteau, T. 0148 87 10 20, Mo., Di. 7-24 Uhr, Mi.-Sa. 7-2 Uhr, So. 12-24 Uhr, Neujahr, 1. Mai u. 25. Dez. geschl., Metro Rambuteau
Marcel ist standhaft, seine kleine Kneipe mit 1900-Dekor ist seit Urzeiten nicht renoviert worden. Macht das ihren Charme aus? Jedenfalls stört es keinen, im Gegenteil, man fühlt sich geborgen und trinkt gern ein Gläschen mehr, redet über die guten alten Zeiten der legendären Markthallen. Zum Kaffee, auf ein Glas mit Freunden oder auch auf einen einfachen Happen schaut man vorbei.
Page 35, 4, rue du Parc-Royal, T. 0144 54 35 35, Mo.-Do. 11-15 u. 18-23 Uhr, Fr.-Sa. 11-23 Uhr, So. 11-20 Uhr, Metro Saint-Paul
Crêpes und Tee in familiärer Atmosphäre. Ab 5 Euro, ist doch nett.
Le Taxi Jaune, 13, rue Chapon, T. 0142 78 92 24, Mo.-Fr. 12-14.30 u 20-23 Uhr, Metro Arts-et-Métiers
Bevor Otis Lebert hier sein eigenes Ding gemacht hat, stand er bei Relais et Château und Michelin erwähnten Häusern am Herd. Noch ist nicht so ganz klar, wo das gelbe Taxi hin will, Ambitionen sind auszumachen. Dranbleiben. Vorspeisen 9 Euro, Hauptspeisen 17 Euro und Nachtisch 8 Euro. Auf gutem Weg.