Schlangestehen lohnt

Einfach, preiswert, reell und flott

7. Arr. Essen und Trinken

L`Abbaye, 35, rue de Grenelle, T. 0145 50 42 34, Mo.-Sa. 7-21 Uhr, Mittagessen 12-15 Uhr, Metro Rue-du-Bac

Einfach, preiswert, reell und flott. Tagesgericht ab 8, 40 Euro. Es herrscht ein freundliches Miteinander.

Altitude 95, 1. Etage des Eiffelturms, Champ-de-Mars, T. 0145 55 20 04, tägl. 12-14.15 u. 19-23.30 Uhr, Metro Bir-Hakeim

Böse Zungen behaupten, der Eiffelturm sei nur schön, wenn man oben drauf sei, denn da könne man ihn zum Glück nicht sehen. Seit seiner Auffrischung in den neunziger Jahren hat er ganz erheblich gewonnen. Seine filigrane, jetzt so diskret erleuchtete Silhouette in der Nacht, von der Höhe bei Saint-Cloud aus betrachtet, fasziniert immer wieder. Aber nun zum Besuch im ersten Stock bei Gustav. Bei klarer Sicht zweifellos ein Erlebnis, tagsüber, besonders aber in der Nacht. Die Seineschiffe, das Lichtermeer der Metropole, die Autos, die die Quais entlang rasen, in Tunnels verschwinden um gleich darauf wieder auf zu tauchen, man vergißt glatt das Essen auf dem Teller vor lauter Staunen. Mittags werden Formules zu 17, 50 und 25 Euro angeboten, am Abend kostet die einmalige Position allerdings um 45 Euro ohne Getränk.

Au Pied de Fouet, 45, rue de Babylone, T. 0147 05 12 27, Mo.-Fr. 12-14.30 u. 19-21 Uhr, Sa. 12-14.30 Uhr, im August geschl., Metro Saint-François-Xavier

Mit Vorsicht und höchstens vier Personen kann man sich her wagen. An manchen Tagen stellt sich nämlich leicht das Gefühl ein, ein wenig zu stören. Kommt man gar um Viertel vor neun, gefriert schon mal das sonst keineswegs aufgesetzte Lächeln. Als Zugeständnis an das 21. Jh. wurde ein Telefon angeschafft, das allenfalls der Kommunikation mit Lieferanten dient, aber nicht bei Tischbestellungen beantwortet wird. Warum erscheint dann eine solche Adresse im Führer? Die Kneipe besitzt einfach ein ganz besonderes Flair und eine ordentliche Portion herben Charmes, die 50 Jahre des 20. Jahrhunderts im Originalzustand. Zwischen 13 und 16 Euro liegen Gerichte wie Hachis Parmentier, Entenconfit, Hering mit Kartoffelsalat (hat gar nichts mit unserem Heringssalat zu tun) oder hausgemachtes Apfelkompott.

Cafétéria du Musée Rodin, rue de Varenne, T. 0145 50 42 34, Okt.-März Di.-So. 10-16.30 Uhr, April–Sept. 10-18 Uhr, Metro Varenne

Es geht nicht ums Essen und Trinken, der Besuch an diesem, mystische Ort kann damit nur aufs Angenehmste in die Länge gezogen werden. Wir sind nicht irgendwo, wir sind im Garten des Rodin Museums, der selber ein Freiluft Museum ist. An sonnigen Herbsttagen entfaltet er seinen ganzen Zauber zwischen bunten Blättern, den uralten Bäumen und den Statuen des großen Meisters. Auf keinen Fall auslassen.

Chez Germaine, 30, rue Pierre-Leroux, T. 0142 73 28 34, Mo.-Fr. 12-14.30 u. 19-21.30 Uhr, Sa. 12-14.30 Uhr, Metro Vaneau

Schlangestehen lohnt, denn wo kann man sich noch für 17 Euro (außer Sa.) an einem großzügig aufgetischten Menü laben? Pierre und Colette sind wie besonders liebe Verwandte auf dem Land.

Le Club des Poètes, 30, rue de Bourgogne, T. 0147 05 06 03, www.poesie.net, Mo.-Sa. 12-14.30 u. 19.30-21.45 Uhr, Vorführungen 22 Uhr, MetroVarenne

Jean-Pierre, Marcelle und Blaise sind die Urmitglieder des Dichterclubs, alias der Wirt, seine Frau und der gemeinsame Sohn. Ihre Ansprüche gehen über bloßes Schmoren und Brutzeln weit hinaus, zur Freude der so doppelt Unterhaltenen. Wenn um 22 Uhr Messer und Gabel zur Ruhe gekommen sind, kommen die großen Dichter – und die es noch werden wollen - zu Wort, mal mit Gitarrenbegleitung, mal solo, interpretiert von begabten Schauspielern. Manchmal kommt es auch zu Dichterduellen, es kann auch international werden, langweilig wird es nie. Unvergeßliche Abende. Diner und Aufführung 25 Euro, Getränk und Aufführung 15 Euro.

Coffee Saint-Germain, 5, rue Perronet, T. 0140 49 08 08, Mo.-Fr. 12-16 u. 19-24 Uhr, Sa. 11-24 Uhr, So. 11-19 Uhr, Metro Saint-Germain

US-Food ist nicht gleich Fast-Food, hier jedenfalls nicht. Home- Made ist das Schlüsselwort. Pancakes, Cheesecake, herrlich duftend und wohlschmeckend. Die wahren Fans aber laufen meilenweit für den Wochenendbrunch. 15 und 19, 90 Euro, all American and ever so good.

L‘Auberge Bressane, 16, av. La Motte-Piquet, T. 0147 05 98 37, So.-Fr. 10.30-16 u. 18.30-22.45, Sa. 18.30-22.45 Uhr, Metro Latour-Maubourg

Eigentlich ganz schön kitschig diese Herberge, aber das hindert nicht daran, dass sie derzeit top angesagt ist. MAN, also die Reichen und Schönen, die ja sowieso im 7. Bezirk hinter den hohen Holztoren residieren, trifft sich zu Banalem, um danach überschwenglich davon zu schwärmen. Huhn in Sahnesoße, Coq au Vin, Nieren à la crème, Schokoladensouffée, nichts Aufregendes, aber halt solide. Mittags 15-20 Euro, Karte ca. 35 Euro.

Café Thoumieux, 4, rue de la Comète, T. 0147 05 49 75, tägl. 7-24 Uhr, Metro Latour-Maubourg

Das Hotel-Restaurant Thoumieux ist eine so alte Einrichtung in der Stadt, dass man nur noch einmal erwähnen sollte, dass ein kleiner Saal für 25 und ein großer für 120 Personen zur Verfügung stehen. Jetzt sei einmal auf die Tapas Bar hingewiesen, jüngstes Kind in der so erfolgreichen Familie. Wärmstens zu empfehlen, da geht die Post ab.