Iles de la Madeleine
Iles de la Madeleine
Die Iles de la Madeleine im Sankt-Lorenz-Golf, nördlich von Prince Edward Island, sollte man sich auf keinen Fall vorenthalten! Zumindest jene Zeitgenossen, die langen Spaziergängen an einsamen Stränden, Steilküsten aus rotem Sandstein, Fischgerichten (kosten fast nix oder noch besser: selbst fangen) und Hummer (dafür gilt das gleiche) etwas abgewinnen können, sind hier genau richtig. Während auf den Inseln Ile du Cap-aux-Meules;, Ile du Havre-Aubert; und Ile d´Est; frankophone Bewohner anzutreffen sind, ist die Ile aux Loups; lediglich von Kormoranen bevölkert, die nur Englisch zu verstehen scheinen. Die weiter entfernte Ile Brion; flößt weniger Vertrauen ein: vierhundertfünfzig Schiffe haben in dieser Ecke Schiffbruch erlitten!
Zwischen 1798 und heute ist die Bevölkerung der Inselgruppe von fünfhundert Bewohnern auf rund 14.900 emporgeschnellt, wovon nur etwa siebenhundert anglophon sind. Französischsprachige und anglophone Insulaner bleiben jeweils hübsch unter sich. Erst in den fünfziger Jahren scheint sich hier der Sprung vom vorigen Jahrhundert in die Neuzeit vollzogen zu haben! Jeder scheint seinem eigenen, gemächlichen Rhythmus zu folgen. Besucher sollten sich darauf einstellen, um sich beispielsweise nicht über fehlende Wegweiser zu ärgern! Die Eilande profitieren klimatisch übrigens vom nahen Golfstrom.
Und noch eine Warnung: äußerste Vorsicht walten lassen beim Thema Robbenbabies! Die Leute hier reagieren mächtig empfindlich auf entsprechende Fragen. Natürlich kann eine historische und wirtschaftliche Tatsache wie das grausame Abschlachten der Robbenbabies schon aus Gewissensgründen nicht totgeschwiegen werden. Man sollte aber wissen, dass die hier geltenden Gesetze und Verordnungen im Gegensatz zu Norwegen recht streng sind. Wer von Quebec kommt, hat seine Uhr um eine Stunde vorzustellen.
Nützliche Adressen
Fremdenverkehrsverband Iles de la Madeleine (Association Touristique): C.P. 1028, Cap-aux-Meules;, T. 418-986-22 45. Postleitzahl: GOB-1BO.
Fahrradvermietung: Le Pédalier, in Cap-aux-Meules; T. 418-986-29 65.
Anreise
Per Schiff
Von Montreal: einmal wöchentlich, zum gleichen Preis wie per Flugzeug. Allerdings ist die Verpflegung während der zweitägigen Schiffsreise inbegriffen und die Reise selbst ganz angenehm. Wer möchte, kann sein in Montreal gemietetes Fahrrad mitnehmen, was sich als billiger erweist, als auf den Inseln einen Drahtesel zu mieten. Auskunft und Buchung in Cap-aux-Meules: T. (418) 986-66 00.
Von Souris (Prince-Edward-Insel): tägliche Fährverbindung, außer dienstags. Die Abfahrtszeiten ändern sich je nach Jahreszeit. Im Februar und im März keine Verbindung; im Sommer etwa zwei Fähren pro Tag. Durchschnittliche Fahrzeit fünf Stunden, Ankunft in Cap-aux-Meules. Im Sommer möglicherweise lange Wartezeit an der Fähre. Vorbestellung (für PKW): T. (418) 986-32 78.
Auf dem Luftweg
Fliegen kommt nicht nur die Atmosphäre, sondern auch die Reisekasse recht teuer zu stehen. Wer rechtzeitig bucht, erhält eventuell Preisnachlässe; was den Umweltaspekt angeht, ist zu Hause wieder jahrelanges Joghurtbechersammeln zwecks Wiedergutmachung angesagt ...
Folgende Fluggesellschaften bieten mehrmals täglich Flüge an:
Air Alliance: T. (418) 969-28 88 oder, von Quebec aus: T. (1-800) 361-86 20.
Inter Canadien: T. (418) 692-10 31 Quebec; T. (514) 636-38 90 Montreal. Gebührenfrei von Quebec aus: T. (1-800) 361-02 00.
Übernachten
Zahlreiche Privatpensionen vermieten Zimmer. Auskunft beim Maison du Tourisme (Fremdenverkehrsamt) von Cap-aux-Meules. Zuschriften an die Association Touristique des Iles de la Madeleine (s.o.).
Auberge Chez Denis á François:Ch. d´en Haut, in Havre-Aubert, T. 937-23 71. Preiswerte Zimmer, mit Bad auf dem Stockwerk. Freundlicher Besitzer. Wer möchte, kann hier auch seine Mahlzeiten einnehmen: Fischgerichte und Table d´hôte.
Hôtel Au Vieux Couvent: Route 199, in Havre-aux-Maisons, T. 969-22 33. Zimmer mit Bad zu gemäßtigten Preisen. Die Küche des Restaurants genießt in der Gegend einen vorzüglichen Ruf.
Sehenswürdigkeiten und Vergnügungen auf den Inseln
Schön ist es überall, vor allem die Farben sind hinreißend. Per Anhalter läßt es sich problemlos weiterkommen.
Fêtes populaires (Volksfeste): Anfang Juli, Festival du Homard des Iles (Hummer-Fest) in Grande-Entrée, T. 985-22 73. In der zweiten Julihälfte steigt das Festival du Pêcheur (Fischer-Fest) in étang-du-Nord, T. 986-45 52.
Auf der Ile du Havre-Aubert; verführt das Café de la Gráve zu langen Abenden. In 200 m Entfernung befindet sich das Meeresmuseum (Musée de la Mer) mit einem genealogischen Archiv, das Abstammung und Lebensdaten der Bewohner bis zum ersten französischen Dorf zurückverfolgt. Um 15h Diavortrag über die Inseln.
Auch im Bassinier lassen sich unvergeßliche Abende verbringen: einer der geeignetsten Orte, um einen zu heben! Solide Live-Musik; nicht selten arten solche Abende stimmungsmäßig regelrecht aus ... Sehenswert sind die âSandkünstlerâ (Artisans du sable) in Havre-Aubert;, die alle möglichen Gegenstände aus Sand formen. Ein originelles Geschenk für wenig Geld (Vasen, Lampen usw.). Auch wenn man nichts kauft, erklären die Künstler bereitwillig ihr Herstellungsverfahren. Im Sommer Sandburg-Wettbewerb.
Ruhig einmal auf die anglophone Ile d´Entrée; übersetzen. Das Schiff legt um 8h morgens in Cap-aux-Meules ab; ganztätiger Aufenthalt. Reizvolle Fußmärsche. Wer möchte, kann hier auch übernachten: sympathische Bed & Breakfast-Pension Chez Camille. Schmackhafte, selbst zubereitete vegetarische Gerichte.
Vogelbeobachtung an der Pointe de l´Est; dazu ordentlich Geduld mitbringen.
In Havre-aux-Maisons; bietet das Lokal Gaspar (mit Restaurant) eine aufgeräumte Atmosphäre. Terrasse; jeden Abend Live-Musik.
Le P´tit Café: T. 969-27 36. Bis 1h geöffnet, außerhalb der Hauptreisezeit bis Mitternacht. Prima Restaurant; Grillgerichte und Meeresfrüchte zu akzeptablen Preisen.
Weitere attraktive Treffpunkte auf der Ile de Cap-aux-Meules: Le Bistrot und vor allem Le Central, das mit seinem musikalischem Rahmenprogramm lockt (Rock, Jazz, Soul) ...
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