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Anreise
Per Auto oder Flugzeug, Unterkünfte und Routen
Wann sind wir da? fragen die Kinder oft schon wenige Meter nach der Abfahrt von zu Hause. Deshalb ist es fraglich, ob man sich große Freude bereitet, wenn man in einer Tour durchsaust. Wer nicht nach Spanien fliegt, erhält in diesem Kapitel Anregungen für eine abwechslungsreiche und für die Kinder schon erlebnisreiche Anfahrt.
Beginn Süddeutschland
Wir haben aus Berlin die Strecke über Süddeutschland, die Schweiz, Frankreich und dann die Küstenautobahn über Toulouse nach Barcelona gewählt.
Alternativ die Strecke über das Bordeauxgebiet und dann Einfahrt ins Baskenland. Ein toller Beginn kann eines der zahlreichen deutschen Kinderhotels sein mit dem Vorteil, dass alle ein wenig ausspannen und sich auf den Urlaub vorbereiten können. Wir wählten in Bad Mergentheim im Schwarzwald das Familienhotel. Die Kinder waren aus der Kinderbetreuung kaum weg zu bekommen.
Das ganze Haus ist kindgerecht eingerichtet; man ist auf Familien eingestellt. Freude bereiten Touren zum Wildpark Bad Mergentheim inmitten der Waldlandschaft. Hier haben Kinder aller Altersgruppen ihr Vergnügen an den vielen Tieren oder an den häufig aufgestellten Infotafeln, die mit Klappen und Anfassen kindergerecht gestaltet sind.
Unsere bewegten jede Klappe, so dass wir alles vorlesen durften; natürlich durfte auch das angebotene Futter nicht fehlen glücklich schauten die Kleinen als die Tiere aus der Hand fraßen. Der Park liegt nur wenige Kilometer vom Hotel entfernt und ist gut ausgeschildert. Einige Stunden sollte man einplanen, weil er naturnah mit großen Gehegen und damit verbundenen weiten Laufwegen verbunden ist. Am Anfang und somit auch am Ende des Parks befindet sich ein kleines Restaurant mit sehr einfachen Gerichten. Am besten wählt man die Familienplatte für zwanzig Euro, da ist von Chicken Nuggets bis Pommes alles drauf. Fast Food lässt grüßen.
Ein Muss für Kinder, allerdings etwas weiter entfernt, ist das Weihnachtsdorf Rothenburg ob der Taubern, die Heimat von Käthe Wohlfahrt, weitläufig bekannt für handgefertigte und entsprechend teure Weihnachtsdekorationsartikel. Man nimmt am besten die landschaftlich schöne Bundesstraße anstatt der Autobahn, die zwar etwa zehn Minuten länger dauert, aber dafür mit herrlichen Ausblicken entschädigt. Die mittelalterliche Stadt ist an sich schon sehenswert, aber die Attraktion von Käthe Wohlfahrts Weihnachtsmuseum mit angeschlossenem Weihnachtsartikelgeschäft, ganzjährig geöffnet, lässt jedes Kinderauge staunen. Man taucht in eine wunderschöne Weihnachtswelt auf verschiedenen Ebenen ein. Die Kinder hatten große Freude und fingen sofort an, Weihnachtslieder zu singen.
Weiter nach Frankreich
Weiter geht es dann entweder gleich nach Frankreich oder, um den Kindern stundenlange Autofahrten zu ersparen, mit einem weiteren Zwischenhalt. Wir wählten Zürich in der Schweiz. Die Schweiz ist bekanntlich ein Eisenbahnland, daher ein Nirwana für Kinder. Also schwangen wir uns dort in Bahnen und Straßenbahnen und erkundeten nicht nur die wunderschöne Altstadt.
Ein Erlebnis ist der Besuch von Sprüngli, der Confiserie von Lindt und Sprüngli. Lindt ist so etwas wie die hochwertige Industrieware und Sprüngli die handgefertigte Edelware. Handgefertigt sind nicht nur die Pralinen, die man in einem Shop am Bahnhof ebenso wie in dem Café im Zentrum am Platz der Credit Suisse erwerben kann, sondern auch die feinen Torten und Kuchen, die zum größten Teil wie soll es anders sein? und ganz im Sinne der Kinder, aus hochwertiger handgeschöpfter Schokolade hergestellt sind.
Ein Spaziergang am Wasser ist auch sehr zu empfehlen, zumal Zürich dort einen wunderbaren Blick nicht nur auf die Stadt sondern auch auf die umliegenden Berge liefert. Eine langsame, alte Bahn fährt auf den Züricher Berg und bietet nicht nur eine wundervolle Eisenbahnfahrt sondern auch einen atemberaubenden Natur- und Stadtblick.
Wir verließen das Zwischenquartier in Richtung Südfrankreich. Ein Wort zu den Reisezeiten: Wer nicht anders kann, muss leider innerhalb der Ferien reisen, aber vielleicht müssen es ja nicht immer die Sommerferien sein? Es ist nämlich eine echte Tortour, wenn man sich im Hochsommer bei hohen Temperaturen, über die Lyoner Autobahn quält. Tausende Fahrzeuge schieben sich über diese Nord-Süd-Achse. In der Nebensaison ist es wesentlich schneller und entspannter. Wer im Sommer unterwegs ist, wähle eine Abend- und Nachtzeit, wobei es auch nachts immer wieder zu Staus kommt. Es ist einfach in der Hauptsaison mehr Zeit einzuplanen. Keinesfalls sollte man in der Hochsaison versuchen, mit den Kleinen in einem Rutsch nach Südfrankreich oder Spanien durchzufahren. Streit, Unruhe und genervte Urlaubsteilnehmer wären vorprogrammiert.