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Bebauung

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Bebauung

Land der Kräne

Zerstörung der Natur

750.000 bis 800.000 Wohnungen werden jedes Jahr in Spanien neu gebaut. Und die fast alle an den spanischen Küsten im Süden. Nur die aktuelle Immobilienkrise kann das stoppen.


Im Vergleich: In ganz Deutschland sind es 250.000. Und diesen Unterschied sieht man als Urlauber, wenn man seine Ferienzeit mit vielen anderen auch inmitten von Hochhausburgen und vielen Kränen verbringen will.


Beschränkte sich der Bauboom zunächst auf die Region um Malaga herum, so finden sich kaum noch Orte, ohne großflächige Rodungen und Bauarbeiten, so dass die Einreise über die ersten Dörfer Spaniens an der Küste und nicht über die Autobahn angeraten ist, weil dort das Gebirge ausläuft und sich die Bautätigkeit in Grenzen hält.

Um Barcelona herum liegen zudem noch einige industrielle Anlagen, so dass sich diese Region nicht zum Badeurlaub eignet. Dann empfehlen sich Badeorte wie Sitges, wo früher die Barcelonesen selbst badeten (inzwischen haben sie ja ihren eigenen Stadtstrand), Salou, Alicante u.v.a.m.


Wie eine Nation seine Landschaften an der Küste derart zerstören und verschandeln (denn den Norden Spaniens und das Landesinnere betrifft diese Aussage nicht) kann, ist unfassbar.


Bei Tarragona beispielsweise werden gerade hektarweise Bäume gerodet, viele Fußballfelder groß. Einerseits augenscheinlich zur Erweiterung des dortigen Vergnügungsparks, andererseits zur Errichtung weiterer Siedlungen. Weil mit den damit verbundenen Menschenmassen Staus im Sommer unvermeidbar sind, baut man neue Straßen und die schnurgeradeaus. Gerade entsteht eine neue, die in Höhe von Cambrils beginnt und in etwa bei l’Almadrava endet. Was im Weg ist, wird gerodet oder gesprengt.

Wenn man an die Urlauber Immobilien verkaufen möchte, läuft dies nach immer dem gleichen Prinzip: Man baut eine Siedlung oder ein Apartmenthaus mit nettem Blick. Sobald alles verkauft ist, wird gleich davor der nächste Bauabschnitt erschlossen und der Ersterwerber ist frustriert, weil sich die eben noch schöne Aussicht mit Meerblick in eine Baustelle und danach in ein direkt davor gesetztes Haus verändert hat.


Man kann nur hoffen, dass die Nachfrage nach dieser Art Ferienunterkunft zum Kauf sinkt und damit der spanische Bauboom ein Ende findet. Zumal das spanische Steuersystem einen der höchsten europäischen Erbschaftssteuersätze vorsieht und ein großer Teil dieser Immobilienvermögen später sowieso wieder dem spanischen Staat zufallen. Finanziell für das Land schlau – für die Umwelt ein Fiasko.