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Pals

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Auch in Spanien gibt es noch Landwirtschaft

Überschaubares kleines Dorf

Vortschritt und Mittelalter vereint

Der Strand wird leider durch die hohen Antennen eines spanischen Fernsehsenders verschandelt; dafür verbreiten die Gassen des mittelalterlichen Dorfkerns Pals eine romantische Atmosphäre.


Die von zahlreichen Sommerblüten umrankte Vila Vela ist klein und auf einem aus einem Sumpfgebiet herausragenden Hügel errichtet. Pallos (von Palus = Sumpf) hieß es vor der Trockenlegung des Sumpfes Ende des 19. Jhs. Damals bestand es lediglich aus einer kleinen Stadtmauer und einigen wenigen Gebäuden, von denen nur der Rauchturm aus dem 11. Jh. erhalten blieb, der das Wahrzeichen des kleinen Dorfes stellt. In den fünfziger Jahren begann man mit der Restaurierung der alten Gebäude; dabei wurde das damals benutzte Baumaterial verwendet, ein nicht zu harter, eher sandiger Stein mit einer Aprikosentönung, was ihm einen warmen Charakter verleiht. Insbesondere bei starker Sonnenbestrahlung und der Nachtbeleuchtung kommt diese Farbe zur Geltung.

Angenehm wenige Touristenläden und Restaurants finden sich im Dorfkern, so dass man Stimmung und Gebäude tatsächlich genießen kann. Schade nur, dass doch ab und zu Fahrzeuge in die Fußgängerzonen einfahren und auf Plätzen und Gassen parken. Im Zentrum befindet sich das Ortsmuseum „Can la Pruna“ und die St. Peters-Kirche, die mit Steinen der alten Befestigungsmauer ausgebaut wurde. Der Ort wird überragt vom „Torre de Hores“, dem Turm der Stunden aus dem 15. Jh.


Blickt man vom Turm auf die umliegenden Reisfelder, wird deutlich, wieso es hier schwer war, einen Ort zu errichten. Die Ausläufer der Flüsse Ter und Daro bilden optimale Bedingungen für das sumpfigfeuchte Reisanbaugebiet. Der Reisanbau von Pals geht auf das Jahr 1452 zurück, wo die ersten Felder und eine Mühle angelegt wurden. Im 18. Jh. begann man mit einer Entwässerung der Sümpfe und einem umfangreicheren Reisanbau. Der feuchte Acker wird in den Monaten März und April durchgepflügt, der Boden geglättet und etwa 10 Zentimeter unter Wasser gesetzt. Anschließend wird ausgesät. Der Reis wächst dann, bis er im September geerntet wird. Etwa 800 Hektar werden heute beackert. Mit der Klimaerwärmung wird sich die ursprünglich feuchte Umgebung jedoch mehr und mehr selbst trockenlegen.