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Calella de Palafrugell

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Wetterbewerbe romantischer Art

Herrliche Landschaften

Sich weit erstreckende Wege

Wir starten in Calella de Palafrugell, einem kleinen weißgetünchten Badeort. Optisch herrscht hier noch ein wenig Ursprünglichkeit, hat man doch auf die Bebauung mit Hochhäusern verzichtet, wenngleich die ehemaligen Häuser der Fischer inzwischen zu einem Großteil Apartmenthäusern gewichen sind. Ausgehend vom Botanischen Park gelangt man ins „Zentrum“ des kleinen Dorfes – wer Glück hat, sieht die große Segelyacht, die an der Weltmeisterschaft in Barcelona teilgenommen hat. Weil ein Segler aus diesem Ort stammt, kreuzt sie manchmal in der Bucht. Das sieht romantisch aus; häufig ereignet sich dieses Spektakel, wenn kleine Segelwettbewerbe mit Segeljollen veranstaltet werden.

So schön sich der Ort optisch darstellt, besteht er leider zu 90 Prozent aus jenen beschriebenen Apartments. Am Meer finden sich zwei, drei sehr teure Touristenlokale minderwertiger Qualität, dafür Speisekarten in allen möglichen Sprachen.

Man sollte sich die Zeit nehmen und den traumhaften Fußrundwanderweg der Küste entlang zu den zu Palafrugell gehörenden Ortsteilen Llafranc und Tamariu laufen. Die herrlichen Düfte, von Tannenaromen bis hin zu Blüten jeder Art, Blauregen, Bougainvilla, Mimosen, gekoppelt mit den Ausblicken aufs offene Meer – das lässt sich kaum steigern. Da fliegen die Menschen ins ferne Amerika und haben das Paradies doch so nah ... Der Fußweg heißt übrigens offiziell „GE 92“, was mit den Olympischen Spielen 1992 zusammenhängt. Neben Hotels, Sportstätten und vielen anderen Voraussetzungen muss eine Olympiaregion auch eine gute Infrastruktur aufweisen, was sich nicht nur auf Flugzeuge, Busse und Bahnen, sondern auch auf Fußwege bezieht. Tatsächlich führt der Fußwanderweg bis nach Barcelona. Die Kinder kommen voll auf ihre Kosten, weil hier keine Autos fahren und das Meer zwischendurch immer wieder erreichbar ist.

Botanischer Garten

Wer ohnehin in der Gegend ist, sollte sich unbedingt den Botanischen Garten „Caixa Girono“ ansehen. Das Caixa bezieht sich auf die gleichnamige spanische Bank, die den Park seit 1969 als Eigentümerin finanziert und erhält. Einige Bereiche wurden erst kürzlich neu angelegt.

Der Park bietet neben den vielen Pflanzen und einer hervorragend restaurierten Burg aus dem Jahr 1927 traumhafte Ausblicke sowohl auf Callela als auch auf die vielen Buchten und das Meer. In besagtem Jahr ließ sich das exilrussische Ehepaar Woevodksy hier nieder und schuf den einzigartigen Park nebst kleiner Burg. Er war Architekt, seine Frau englische Aristokratin und Dekorateurin, die sich der Gärtnerei und der Archäologie verschrieben hatte. Man erkennt, dass hier mit viel Liebe zur Landschaft, aber eben auch mit dem dazu notwendigen finanziellen Spielraum der Park erhalten wird. Unterteilt ist er in den Burgbereich nebst Burgwegen, den Palmen- und Kakteengarten, den Garten der Verliebten, den Frühlings- und den Obstgarten sowie die Geranienpromenade. Viele Aussichtsplätze hoch oben auf dem Cap Roig über Callela de Palafrugell erlauben ein häufiges Verweilen.


Weinliebhaber finden am Ortsausgang von Palafrugell in Richtung Pals einen einzigartigen Weinhandel: