Chimurenga
Trübe Zeiten
Chimurenga
Das Reich der Ndebele war quasi im Vorbeimarsch zerschlagen worden; siehe Bulawayo. Dessen Überlebende hatten sich zunächst in die Matobos zurückgezogen. Nun reichen sie ihren Erzfeinden, den Shona, die Hand - was Rhodes stets als abwegig abgetan hatte. Gemeinsam wollen beide Völker die Eindringlinge verjagen, und so wird im Juni 1896 der Befreiungskrieg, Chimurenga, ausgerufen.
Zur Zusammenarbeit tragen maßgeblich die spirituellen Führerinnen, Mhondoros, von Ndebele und Shona bei. Nehanda Charwe Nyakasina und Sekuru Kaguvi beschwören die schwarze Solidarität und entfachen einen wahren Kreuzzug. Nach mehreren Erfolgen der Afrikaner gelingt es den Briten, beide Führerinnen zu überlisten und umgehend zu hängen. Damit ist der Krieg beendet, doch mit ihren Abschiedsworten nimmt Nehanda die Zweite Chimurenga vorweg: Meine Knochen werden auferstehen.
Im Referendum von 1923 zieht Südrhodesien eine selbstbestimmte Kolonie dem Anschluß an die Südafrikanische Union vor und verankert 1930 mit dem Land Apportionment Act die Rassentrennung: Er schließt Afrikaner vom Landbesitz in ergiebigen Gegenden aus. 1934 folgt ein Arbeitsgesetz, dass ihnen sogar qualifizierte Tätigkeiten verbietet. Die weißen Herren benötigen billige Hilfskräfte für ihre Farmen und Minen.
Aufstand
Doch die Arbeitsbedingungen sind erbärmlich, die Löhne gering. So brechen ständig Aufstände aus, die die Kolonialverwaltung mühsam niederschlagen muß. Die allgemeine Unzufriedenheit führt in den 50er Jahren zur Gründung von Parteien. Die Zimbabwe African People´s Union (Zapu) wird vom Ndebele Joshua Nkomo geführt, ihre Splittergruppe National Union (Zanu) vom Shona Ndabaningi Sithole, der African National Congress (ANC) vom Ndebele Abel Muzorewa. Die Auflösung der kurzen Föderation mit Nordrhodesien und Nyasaland (heute Malawi) 1963 ebnet letzteren den Weg in die Unabhängigkeit. In Südrhodesien dagegen lebt längst eine große weiße Volksgruppe, die anderes im Sinn hat. Sobald die Kolonie wieder auf eigenen Beinen steht und seit 1964 Rhodesien heißt, werden Zapu, Zanu und ANC verboten, ihre Führer verhaftet.
Ich wollte beileibe nicht in Südrhodesien leben, denn auch wenn das Klima dort nahezu ideal ist, wahrscheinlich das beste der Welt, und die Landschaft großartig, ist das Leben doch provinziell und langweilig. (Doris Lessing, Rückkehr nach Afrika)