Bombenanschlag
Islamisches Attentat in Madrid
191 Tote bei Anschlägen - Ziel: Regierungswechsel?
Der elfte März 2004 blieb vielen Europäern in schrecklicher Erinnerung. Damals sprengten islamische Terroristen vier spanische Pendlerzüge in die Luft. Fast zeitgleich, um kurz nach halb acht Uhr morgens, explodierten die Bomben in den Zügen nach Madrid. 191 Menschen kamen dabei ums Leben, über dreitausend erlitten Verletzungen.
Der Anschlag war das folgenreichste islamische Attentat in Europa. Er hetzte die Bevölkerung allerdings nicht gegen die Araber im Land auf. Stattdessen begegneten die Spanier dem Verbrechen professionell, machten die Schuldigen bzw. Verdächtigen ausfindig. Einige sprengten sich drei Wochen nach dem Anschlag ohnehin selbst in die Luft, andere kamen hinter Gitter, wieder andere wurden freigesprochen.
Einige aufmerksame Beobachter gehen davon aus, dass die Anschläge nur dem Regierungswechsel dienten. Bis zum elften März wurde ein Sieg der Konservativen praktisch erwartet, doch dann gewann der Sozialist J. L. Zapatero.
Der kurz nach den Anschlägen gewählte Regierungschef Zapatero rief eine "Allianz der Zivilisationen" ins Leben. Gemeinsam mit dem türkischen Regenten Erdogan versuchte er damit Brücken zwischen ihren Kulturen zu schlagen.
Der elfte März wird vielen Spaniern, nicht nur den Angehörigen der Opfer, ewig in Erinnerung bleiben. Doch obwohl die Anschläge schon lange zurückliegen, besteht keine endgültige Sicherheit. Immer wieder verhaftet die spanische Polizei mutmaßliche Attentäter.