Leserbriefe
Briefe an die Redaktion!
Wer? Wie? Was?
Macht das einen Spaß!!!
In Zeiten interaktiver Schriftstellerei, sind wir so frei, und haben alles dabei!
Fantastische, lehrreiche, anrührende und superorbitante Antworten und Meinungsäußerungen, Anregungen und Streicheleinheiten erreichten die Redaktion in den vergangenen Wochen.
Auf das dies so bleibt (wir bitten ohrenwedelnd darum!) hier eine umfangreiche Auswahl, die in Häppchen genossen besser als jede Käse-Plastik-Stick-Kombination ist.
Es wird odeuvriert ...
Zur Frage nach der Ohrstellung der Hasenlöffel:
das sagt mein Biodoktorkollege Gregor zu den Löffeln der Weißen:
"ich weiß nicht, was die Stellung genau bedeutet, aber ich weiß, dass die mit ihren Ohrenstellungen "Stimmungen" ausdrücken (wie auch Hunde oder Katzen mit ihrem Schwanz). Das gehört halt allgemein in die Körpersprache mit rein. wenn jetzt ein Typ voll langsam in der Stadt rumläuft, weiß man ja auch nicht genau was los ist, aber irgendwas ist wahrscheinlich los."
Nicht gerade die Weisheit mit Löffeln gefressen ...
Silke Schuetz, Lehr
Anm. Der Red.: Aber besser als Weisheit mit Gabeln aufspießen, honorierend ...
Zur Sache mit den Ohrwürmern:
das Ohrwurmproblem kenne ich und versuche mit anderem Ohrwurm dagegen anzukommen (auch schön: tiiiime---is on my side, yes it is).
Yussuf, per SMS (und das, obwohl wir gar kein Handy haben! Die Red.)
apropos Ohrwürmer: ich hatte mal den Abflussfrei-Klassiker drei Tage im Ohr - kreisch !!!
(" ... ja, der macht den Abfluß frei")
Echt grässlich ... Musste gegenträllern. "Since I´ve been loving you" wirkt bestimmt ....
Frohes Tönen,
Don de Luna, Würzburg
Zum Thema Ausbeutung:
Ich würde die Gier und das Streben nach dem (schnellen) Geld nicht als derart von oben gesteuerten Vorgang ansehen. Das ergibt sich ganz von selbst und war nach meiner Erfahrung dort am stärksten ausgeprägt, wo der Kontrast zwischen Ideal (sprich aus dem Fernsehen vermittelten Bild vom Leben in den USA) und Wirklichkeit am größten ist. Das sind nicht die Ärmsten, die haben meist andere Probleme, aber auch nicht die Oberschicht, sondern die untere Mittelschicht in den Städten. Die sind es ja auch meist, die dann emigrieren (früher in die USA, in den letzten zehn Jahren nach Spanien, insgesamt wohl über 2 Millionen Ecuadorianer).
Mich hat immer fasziniert, wie meine Bekannten aus diesen Kreisen auf Fernsehwerbung reagiert haben. Die wären am liebsten von der Couch gesprungen und hätten sich das Fructis-Color-Shampoo gleich gekauft.
Willi Spielchen, Nöthen
Ich selbst hatte in meinem finalen Semester ja das unglaubliche Vergnügen, einem Seminar über die Vernichtung der Südamerikaner beizuwohnen. Es trug den schönen Titel "Entdeckungen und Kolonialzeit" und war VOLL mit dieser ganzen verlogenen Scheiße, die du gelegentlich mal erwähnst und die bei uns als Geschichte und "so-war´s-mal" verkauft wird.
Mein Referatsthema war "Indianerversklavung und Indianersterben", tja man sucht es sich halt immer passend aus, und beim Referieren hatte ich wirklich mit mir zu kämpfen um nicht die Fassung zu verlieren und in Tränen auszubrechen, was für mich damals sehr seltsam, aber heute mehr und mehr verständlich wird. Die Zahlen, von denen du schreibst, sind wohl richtig. Und dann dieser ganze Käse mit "die sind halt an den unbekannten Erregern gestorben, die halt aus Europa mitkamen, weil der Körper die net kannte" (übrigens in die andere Richtung haben die ersten Indios, die Daddy Columbus mitrüberschiffte, wohl beginnend mit spanischen Hofdamen, die Syphilis bei uns ankommen lassen). Klar sind die Indios krank geworden und gestorben wie die Fliegen an der Grippe z.B., aber bleib du mal gesund, wenn du, vielleicht noch als besonders sensibler Mensch, aus den jahrtausendealten Lebensgewohnheiten deines Volkes herausgerissen wirst und auf einmal, schuften, Schuhe und weiße Klamotten tragen, in einem Bett schlafen, zur Kirche gehen musst etc. für irgendwelche fremden, unsinnigen Eroberer, die dich unterjochen.
Bruder Tuck, Nottingham
Weiteres Beredenswertes
Zum Vergleich Köln mit Quito:
die Geschichte hatte alles!
Köln, Action, Kinderarmut, Warmherzigkeit, hach!
wo ist das Spendenkonto?
Klaus Kerber, Zahnarzt
Anm. Der Red.: Bei der nächsten Eiche, auffordernd
Zum Thema Sterne:
Sirius liegt 8,6 Lichtjahre entfernt, in Kilometer: 81 Billionen km.
Wäre er 7 Millionen Lichtjahre (wie die Red. fälschlicherweise schrieb und sich für den Fauxpas faustdick pürieren lässt!) entfernt, würde sich das auf 66 Trillionen Kilometer summieren.
Heinz, per E-Mail
Zum Thema Liebe (immer gut! Die Red.):
Eine Kerze, die noch bliebe,
als die wichtigste der Welt
Eine Kerze für die Liebe,
weil nur diese wirklich zählt.
Sweetheart Sourkraut, Southwest
Zur Dialektik allgemein:
you´ve gone schachtelsatz-nuts:
Als besonders heimische Waldgeist-Krönung,
wohl schon seit einigen Jahren hier Standard,
denn
- man mag es kaum glauben -
zum Teil fast 8 Metern hoch,
wachsen,
gedeihen
und vor allen Dingen zieren
die Strassen hier Holunder-Bäume (Ja!, von Sträuchern kann man nicht mehr sprechen)
mit herrlich großen,
weißen
Dolden-Blüten
und
schwarzroten
Fruchtständen
vom üppigsten Busen,
den man sich jugendfrei vorstellen mag.
Ich liebäugel schon länger mit einem grammar-pattern-analyzer,
der Satzstruktur und -inhalt,
vollautomatisch und augenfreundlich aufbereitet.
Batman, out of hell
Zum Thema Kinder-Tragen:
Wie sehen die Fahrradkindersitze aus? In Tunesien hatten sie einfach Kinderplastikstühle auf den Gepäckträger geschraubt, wacklig aber originell ....
Viele liebe Grüße aus Regen und Sturm ....
Herr Schoenherr, Starkbaum