Mittelalter & Ritter
Romantischen kleine Gärten
Eine besondere Anziehung für Kinder
Olit der mittelalterliche Ort
Die Hauptstadt des Weines in Navarra ist eines der schönsten Dörfer Spaniens. Ein Glück, dass dieser mittelalterliche Ort von Reiseführern selten ausführlich beschrieben wird, dadurch ist er nicht so überlaufen und bleibt ursprünglich.
Die vielen Burgen und Festungen dienten einst zur Verteidigung gegen die Araber und benachbarte Königreiche. Sie üben auf Kinder seit je eine besondere Anziehung aus. Neben der französischen Burg in Carcassonne ist die in Olite eine der schönsten und am besten rekonstruierten in Europa. Es empfiehlt sich ein Aufenthalt von 1-3 Nächten.
Burg Olite
Hier war der Sitz des Königshofes unter Karl III. (Der Edle 1337-1425). Das kleine Dorf wirkt altertümlich; einmal im Jahr im Sommer findet hier auch ein Mittelalterspektakel vor passender Kulisse statt. Und: anders als im Süden Spaniens, wo alle netten Orte voller touristischer Läden mit allerlei Nippes sind, findet man das in Olite nicht. Die Festung ist eine der historisch wichtigsten Spaniens. 1402 und 1424 wurde der zu besichtigende Teil erbaut. König Karl III. ließ diesen Palast errichten, der als einer der luxuriösesten in ganz Europa galt. 1813 setzte der General von Navarra das Ensemble in Brand, um es vor einer Nutzung durch die einfallenden Franzosen zu schützen. Leider ging dadurch die schöne Innenausstattung mit sämtlichen Deckenschnitzereien in Flammen auf. Es blieben die steinernen Ruinen, die nicht mehr genutzt werden konnten. Erst 1923 erfolte eine Ausschreibung zum Wiederaufbau des Palastes, 1937 wurde damit unter der Leitung der Architekten Javier und José Yárnoz begonnen; bis zur Vollendung dauerte es 30 Jahre. Mit seinen 15 Türmen, allesamt besteigbar, den zinnenbewehrten Mauern sowie den Wohnräumen des Königspaares mit ihrem romantischen kleinen Garten bietet die Anlage einen überwältigenden Anblick. Selten sieht man eine so gepflegte, gut erhaltene Festungsanlage. Für Kinder ein großer Spaß: die Türme mit ihren schmalen Stufen rauf- und runterlaufen. Aufgrund vorhandener Dokumentationen weiß man, dass der Palast mit unglaublichem Luxus ausgestattet war: Kacheln und Fliesen, Holzvertäfelungen, vergoldete Decken und viele bunte Glasfenster. Weil die Inneneinrichtung durch den Brand aber zerstört wurde und es keine Bilder davon gibt, wurde sie nicht wieder hergestellt, so dass man nur die nackten Räume zu sehen bekommt.
Der älteste Teil des Palastes, der Palacio Viejo, ist nicht zu besichtigen; er wurde zu einem Parador ausgebaut, der nur Hotelgästen zugänglich ist. Die Inneneinrichtung ist, ähnlich aufwändig wie damals, ritterlich gestaltet. Dieses Gebäude war Teil der römischen Befestigungsanlagen und diente den Königen Navarras als Palast. Vom ursprünglichen Bau sind nur noch die Außenmauern und die Ecktürme erhalten, die gotischen Fenster und der auch Storchenturm genannte Wachturm.
Kirchen
Die Ortschaft besitzt zwei Kirchen: Santa Maria und San Pedro. Erstere verfügt über ein besonders schönes gotisches Portal aus dem 13. Jh., bestehend aus acht Archivolten und einem zentralen Bogenfeld, wo die Jungfrau Maria deutlich zu erkennen ist. Die Kirche fällt insbesondere durch ihre zwei unterschiedlichen Türme auf. San Pedro dagegen zeichnet sich durch zwei Baustile aus: den romanischen, der später bei der Erweiterung von einem barocken abgelöst wurde. Der gotische Nadelturm mit seiner imposanten Turmspitze erhebt sich am Kreuzgang. Selten verirren sich Pilger hierher, da der Jakobsweg weiter nördlicher über Pamplona verläuft.
Weine
In Olite und der Umgebung öffnen fast alle Winzer ihre Bodegas zur Besichtigung und zum Einkauf. Das lohnt sich immer, zumal auch Kinder Interesse an Wein entwickeln, wenn sie vor Ort erfahren, wie er entsteht. Schon 1911 wurde die Winzergenossenschaft von Olite gegründet. Seit 1982 residiert in Olite das Forschungszentrum für Weinbau und Önologie von Navarra sowie das sehenswerte
Feste
Weinlesefest
In der ersten Septemberhälfte läutet die Bruderschaft des Weins jedes Jahr die Weinlese ein.
Mittelalterfest
Die mittelalterliche Stadt mit der Burg bildet die ideale Kulisse für das alljährliche Mittelalterfest. Zum Festauftakt gibt es eine Rede vom Königspalast aus; danach herrscht reges Treiben von Hexen, Händlern, Handwerkern, Rittern und Bogenschützen. Auf dem mittelalterlichen Markt werden Waren aus der Region verkauft, und bis in die Abendstunden gibt es mittelalterliche Speisen.