Gesund leben

Ärztliche Versorgung

Die ambulante ärztliche Versorgung geschieht in Gesundheitszentren (Terveyskeskus) und Polikliniken kostenlos (Auslandskrankenschein!). Ansonsten liegen die Gesundheitskosten in den städtischen und regionalen Krankenhäusern erstaunlich niedrig: Gebühr für ambulante Behandlung ca. 20 Euro, stationärer Aufenthalt 25 Euro pro Tag. Behandlungskosten hat der Patient zunächst selbst zu begleichen, kann seine Rechnung aber bei der eigenen Krankenversicherung zwecks Erstattung einreichen. Die erforderlichen Sachleistungen werden aufgrund des deutsch-finnischen Sozialversicherungsabkommens so gewährt, als ob der Patient in Finnland versichert wäre. Die Untersuchung und Behandlung durch einen freipraktizierenden Arzt muß jeder zunächst aus der eigenen Tasche begleichen. Genauso wie bei der zahnmedizinischen Betreuung – diese erfolgt fast ausschließlich in Privatpraxen – kann es passieren, dass die Krankenkasse nur Teilbeträge erstattet. In beiden Fällen schlagen die Behandlungskosten erheblich mehr zu Buche.

Arzneien sind ausschließlich in Apotheken (Apteekki) erhältlich, viele auch ohne Rezept.

Sauna

Für die Finnen ein Lebenselixier, für Besucher des Landes eine willkommene Bereicherung ihres Aufenthalts. In Finnland kommt eine Sauna auf drei Einwohner. Kaum jemand erinnert sich heute noch daran, dass diese wohltuende Entspannungseinrichtung – basierend auf einer Anregung des Blutkreislaufs durch den Wechsel sehr hoher und tiefer Temperaturen – hier geboren wurde.

Auch Gesunde sollten sich indes vor einer planlosen Sauna-Benutzung hüten. Deshalb hier einige Grundregeln: am Anfang jedes Durchgangs steht ein intensives Schwitzbad in der eigentlichen Sauna. Je höher man sich in der hölzernen Zelle postiert, um so schweißtreibender geht´s zu. Wir erinnern uns: warme Luft ist leichter als kalte ... Das auf die heißen Steine ausgebrachte Wasser erhöht noch die Temperatur, die bis auf 80° oder 90°C klettern kann. Anschließend taucht man in kaltes Wasser ein, egal ob See, Meer oder Schwimmbecken. In der finnischen Provinz finden sich die meisten Saunen in Seenähe, was dem Vergnügen einen noch natürlich-spielerischeren Anstrich verleiht. Man stelle sich nur mal die hübschen blonden Gestalten vor, wie sie zum Kühlung verheißenden Seeufer hüpfen.

Anfänger und Herz-Kreislauf-Kranke aufgepaßt: anfangs nie länger als drei Minuten in der Sauna dampfbaden und nicht plötzlich ins kalte Wasser eintauchen! Böse Zungen behaupten, Finnland zähle, was die Herzinfarkt-Statistik angeht, nicht ohne Grund zur Spitzengruppe!

In großen Hotels sind Sauna und Schwimmbad im Übernachtungspreis inbegriffen. JH-Gäste haben dagegen einen Zuschlag zu entrichten, falls eine Sauna überhaupt vorhanden ist.