Geographie
Geographie
Haallooo? Ist da wer???
Finnland nimmt mit 338.000 km2 etwas weniger Fläche als Deutschland ein, bei nur 5 Mio. Einwohnern (BRD rund 80 Mio.). Diese Zahlen ermöglichen eine Vorstellung von der vergleichsweise geringen Bevölkerungsdichte: 16 Personen pro km2 (BRD: 222, Schweiz: 162, Österreich: 92). Finnland ist nicht gerade ein bergiges Land der höchste Punkt liegt 1324 m über NN aber auch nicht als tellerflach zu bezeichnen. Die Gletscher modellierten Hügel und Moränen und schufen so eine abwechslungsreiche Landschaft mit zahlreichen Seen (bei der letzten Zählung der Universität Jyväskylä waren es fast 190.000!). 65 % des Landes sind von Wald bedeckt.
Die Südküste wirkt mit ihren Landzungen und Inselchen wie ein auseinandergerissenes, wunderbares Puzzle. Der abwechselnde Kälte-und Wärmeeinfluß hat im Lauf der Zeit die Felsen in scharf umrissene Blöcke gespalten und damit eine Kette winziger, steiniger und sandiger Inseln geschaffen. Eine der reizvollen Besonderheiten des Landes. Hier an der Südküste unternehmen die Einheimischen im Sommer liebend gerne Bootsausflüge mit Freunden. Dort sind auch die entzückendsten holzverkleideten Dörfer zu finden, in denen das Leben nach dem langen, bitteren Winter nur allmählich wieder erwacht.
Im Landesinnern beherrschen Seen die Szenerie. Sämtliche Straßen und Autobahnen wurden sorgfältig um sie herumgeführt bei uns hätte die Straßen-Mafia in einer Orgie von Beton Dämme aufgeschüttet, Viadukte aus dem Boden gestampft ... und nebenan süße kleine Alibi-Biotope angelegt. Zurück zur finnischen Seenplatte: entgegen anderslautender Gerüchte sieht kein See wie der andere aus. Eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Formen, Dimensionen und Bewuchsarten sorgt vielmehr für Abwechslung. Die verschiedenartigen Inseln runden das Bild ab. Manchmal sind die Seen abgeschlossen, oft jedoch über Wasserläufe mit anderen verbunden. Da bieten sich tausendfache Erkundungsmöglichkeiten. Die größten Seen sind durch Schiffahrtsunternehmen erschlossen, die mannigfaltige Kreuzfahrten anbieten.
Im Norden schließt sich Lappland an, mit seinen freundlichen, abgerundeten und vom Schnee förmlich niedergeduckten Hügeln. Eintönig erstreckt sich das Land, nur ab und an durch eine Rentierherde oder ein paar widerstandsfähige Birken aufgelockert. Auch einige mutige Kiefern dienen in diesen Breitengraden als Blickfang. Im Sommer braust das Wasser in ungebändigten Flüssen dahin und erstarrt im restlichen Jahr wieder zu Eis. Wenn man Glück hat, kann man darin sogar Gold finden. Man muß nur die Hände ins eisige Wasser tauchen und den Kies waschen. Also wenigstens ein Funke von Abenteuer und die vage Aussicht auf einen kleinen Schatz. In Lappland kommen Liebhaber eines weiten Horizonts auf ihre Kosten. Einsamkeit und Stille werden nur vom Pfeifen des Windes und ab und zu durch das Geräusch eines knackenden Zweiges unterbrochen. An Wanderwegen herrscht kein Mangel, gespickt mit Zeltplätzen und Hütten. Wie zur Belohnung der grandiosen und unerschütterlichen Natur, scheint von Ende Mai bis Ende Juli (Polarnacht) praktisch Tag und Nacht die Sonne. Rund um die Uhr Tageslicht: das kann die innere Uhr ganz schön durcheinanderbringen. Fast wie eine Dauerhalluzination. Im Licht der Mitternachtssonne bleibt die Schlafstätte hellerleuchtet aber wir wollen ja nicht indiskret werden ...