Essen & Trinken

Würstchen, Pommes und ab und zu ein bißchen Fisch

Man kann schwerlich von einer finnischen »Haute cuisine« sprechen, weshalb wir uns auf den Begriff »Nahrung« beschränken. Die leckeren Sachen sind teuer, und der besonders verlockende Fisch bleibt anspruchsvolleren Lokalen vorbehalten. Folge: speisen junge Finnen außer Haus, dann stopfen sie sich mit Würstchen, Pommes und kaum genießbaren Hamburgern voll. Zu diesem Zweck haben viele Straßenstände, Kioski und Grilli, bis spät abends geöffnet.

Will man sich in Finnland ernähren, ohne sein Budget über Gebühr zu schröpfen, gilt es zunächst, die Preispolitik der meisten Restaurants und Hotels zu durchschauen. Diese servieren nämlich mittags, im allgemeinen von 11-14h, ein reichhaltiges Menü zwischen 7 und 14 Euro. Im Preis inbegriffen sind ein Salat oder eine Suppe (häufig zur freien Bedienung), ein mehr oder weniger aufwendig zubereitetes Gericht, eine Nachspeise, Kaffee und ein Getränk (Wasser oder Milch). Das Mittagessen wäre damit, in welcher finnischen Stadt auch immer, schon mal gerettet. Einige Hotelküchen servieren auch in der Zeit von 19.30-20h ein Menü, wenngleich zu höheren Tarifen als über Mittag.

Weniger gemütlich, aber durchweg preiswert: die Cafeterien der Einkaufszentren, wo man zwischen 11 und 14 bzw. 15h zu einem vernünftigen Preis satt wird. Gewiß: Ambiente ist hier ein Fremdwort, die liebe Sauberkeit läßt auch bisweilen zu wünschen übrig, aber im Gegenzug erleidet das Portemonnaie keinen Aderlaß. Cafeterien dieser Art schließen abends gemeinhin ihre Pforten.

Nicht vergessen: in Hafenstädten wird auf den Märkten gegrillter, marinierter und geräucherter Fisch feilgeboten! Ein Gedicht! Ebenso bietet sich eine breite Auswahl an Kuchen; ideal fürs Picknick. Abends verlangen Speiselokale höhere Preise. Daher am besten auf Lokale mit vage italienisch klingendem Namen ausweichen, die preiswerte Pizzen und Nudelgerichte auf der Speisekarte führen.

Nach Mitternacht haben als ultima ratio nur noch die unzähligen Kioski und Baari geöffnet. Sein Frühstück nimmt man am besten gleich in der Juhe oder im Hotel ein. Camper decken sich in Supermärkten mit Vorräten ein. Frisches Gemüse und Obst ist nur im Sommer einigermaßen erschwinglich. Bemerkenswert sind die Tuben mit Fischpaste; sollte man wenigstens einmal kosten.

Für Genießer, die sich gerne in kulinarisch versierten Restaurants aufhalten, ist Finnland im Vergleich zu Süd- und Westeuropa ein Kulturschock. Zudem ist die Zahl entsprechender Etablissements pro Kopf der Bevölkerung nicht mit den heimischen Verhältnissen zu vergleichen.