Etappen

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Zwischenstopp in Tufi

Besichtigung der Vulkaninsel

Freier Nachmittag für die Reisegruppe

Bei Tufi ankerten wir in einem wunderschönen Fjord und besuchten auf der Vulkaninsel den bunten Markt, auf dem neben Früchten und Gemüse auch Tapastoffe angeboten wurden, hergestellt aus der geschlagenen Rinde eines bestimmten Baumes. Später fuhren wir mit Schnellbooten in die Mangrovensümpfe hinter dem Fjord. Jan wies uns auf die Berge im Hintergrund hin, und sie erklärte, die Fjorde seien durch in die See rinnende Lavafinger entstanden. Wieder gab es die schönsten Bademöglichkeiten, wieder wurden uns pikante Details über die Menschen mitgeteilt. In der Nacht segelten wir durch die Solomonsee nach Tami – wir bekamen Exotik pur geboten, hier Ebenholzschüsseln mit Einlegearbeiten aus Perlmutt, da aus Schildpatt hergestellte spiralenförmige Armreife, dort Halsketten aus Delphinzähnen.


Im Hafen der kleinen Stadt Finschhafen erklärte uns Jan, hier hätten meine Schwiegereltern geheiratet, der Ort sei im Zweiten Weltkrieg zunächst in den Händen der Japaner gewesen, gegen Ende des Krieges hätten ihn die Amerikaner und Australier besetzt. Auf der Insel Siassi sah ich buntbemalte, riesige Kanus, wie ich sie nie zuvor gesehen hatte. Sie wurden hergestellt für den Kula-Handelsring, der die Trobrianderinseln verband bis weit hinter Madang mit der Gegend des unteren Sepiks. Die Kreuzfahrt hätte schöner nicht sein können, manchmal glaubte ich, meine Augen könnten noch mehr Schönheit gar nicht aufnehmen, aber Frau Macks war allzeit bereit, mich zurückzustoßen in die Rolle einer „kleinen Missionarsfrau“, wie sie mich bezeichnete.

Als wir eines Dienstagmorgens in Madang einliefen, hatte ich meine Reisegruppe, die den Tag zur freien Verfügung haben sollte, zum Kaffee nach Amron eingeladen – zusammen mit der Hexe, versteht sich. Zu Hause klagte ich Michael und Janna, wie es mir ergangen war und buk zur Beruhigung zwei Wasserbiskuits, die ich mit Ananas aus eigenem Anbau und Dosenkirschen belegte. Wenn ich mir Fotos von diesem Nachmittag anschaue, sehe ich nichts von der Bitterkeit, die mich damals erfüllte. Ich sehe entspannte Menschen an einem schöngedeckten Tisch, die sich offensichtlich gut unterhalten. Gegen Abend brachte mich Michael wieder zum Madang Hotel, meine Gruppe freute sich, mich wiederzusehen, sogar die „Hexe“ rang sich so etwas wie ein Lächeln ab, und wir gingen zusammen an Bord des Melanesian Explorer, der für mehr als eine Woche unser Heim gewesen war.


Am Abend nahmen wir unser Dinner an Bord mit einer neu hinzugekommenen amerikanischen Reisegruppe zu uns, während wir nach Norden zur Insel Manam segelten. Dort besuchten wir am nächsten Morgen auf der Vulkaninsel einige Dörfer, um am Spätvormittag unsere Route weiter in Richtung Sepik fortzusetzen. Als wir den Sepik erreicht hatten, folgten wir ihm flussaufwärts, bis wir mit den Schnellbooten in einem von Dschungelgewächsen überhangenen Kanal zu den Murik Seen fuhren.