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Die weißen Dörfer

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Besonders schöne Küstenabschnitte

Berühmte Dörfer

Bergwelt, Kalkhäuser und Ibericoschweine

Verlässt man die Touristenströme an der Küste, so erblickt man eine schöne, grüne Bergewelt. Dieser zwar lange, aber landschaftlich besonders schöne Ausflug zu den berühmten weißen Dörfern Andalusiens ist trotz der strapaziösen und konzentrierten Autofahrt lohnenswert.


Nimmt man die Landstraße von Marbella in Richtung Ronda (etwa 80 Kilometer), geht es schnell in Serpentinen hinauf. Bei gutem Wetter reicht die Sicht bis nach Marokko hinüber. Erstaunlich schnell weichen die Häuser der Landschaft; an der Costa Blanca waren die Hügel und Berge noch viel tiefer ins Hinterland hinein vollgebaut. Insofern kommt man an diesem Küstenabschnitt in den Genuss, kilometerweit auf keine Stadt und keine Siedlung zu treffen. Eine gut ausgebaute Straße führt bis nach Ronda. Erst kurz vorher kommen einige kleinere Orte und auch Tankstellen. Es empfiehlt sich also, VOR dieser Tour zu tanken.


Die Weißen Dörfer zählen zu den typischsten Merkmalen des andalusischen Hinterlandes.

Ronda

Am besten parkt man, sobald man einen Parkplatz entdeckt! Dieser Ort ist aufgrund seines Bekanntheitsgrades, und weil er der erste erreichbare von der Küste aus ist, sehr überlaufen. Fährt man erst in den neueren Teil Rondas hinauf über die berühmte Schluchtbrücke, steckt man schon im Stau, zumal die wenigen Parkhäuser und Parkplätze häufig bereits wegen Überfüllung gesperrt sind.


Da die Altstadt sowieso schöner ist und sich dort auch etwas weniger Touristen aufhalten, empfehlen wir, an dieser Stelle mit einem Rundgang zu beginnen. Kleine Gassen, charmante Plätze und natürlich immer wieder am äußeren Rand die wundervollen Ausblicke von dem hoch gelegenen Ort über schroffe Felshänge in die Weite der Natur. Die unendliche Bergwelt macht deutlich, warum so viele Menschen immer wieder nach Ronda zurückkehren. Ein wunderschönes Fleckchen Erde ist das! Wir fanden diesen Blick auch beeindruckender als den in der Nähe des „Puente Nuevo“, der neuen Viejobrücke, wo tief unten die Schlucht zu sehen ist, die Ronda in zwei Teile teilt. Der dort fließende Fluss Guadalevin schuf diese berühmte Schlucht, die auch das Wahrzeichen Rondas bildet. Die Brücke „Puente Viejo“ liegt ein wenig weiter nordöstlich der neuen Brücke und stammt aus dem 17. Jh. Sie ist arabischen Ursprungs und überbrückt die Viejo-Schlucht in etwa 120 Metern Höhe.


Dahinter beginnt direkt der Pje. E. Hemingway, den man unbedingt bis ganz hinten zum Paseo de los Ingleses laufen sollte, da man von dort die besten Ausblicke hat. Auf dieser Seite befinden sich auch die Kirchen Iglesia del Socorro, Iglesia de Nuestro Parde Jesus und der Convento de la Merced. Zurück am zentral gelegenen Parador befinden sich jede Menge Touristenläden und –restaurants.


Auf der anderen Seite der Brücke liegt die „Altstadt“. Man betritt sie entweder über die neue Brücke oder auf der anderen Seite durch die beiden schönen in die historische Stadtmauer integrierten Tore der Stadt, der Puerta de Carlos V. und der Puerta de Almocábar. Hier schaut man gleich in die kleine Kirche Iglesia del Espiritu Santo hinein, vor der ein wunderschön bewachsener Platz liegt. Dann, begrenzt von der Stadtmauer zur einen Seite und der Schlucht zur anderen Seite präsentieren sich inmitten der kleinen Gassen die vielen Museen, Baudenkmäler und ganz zentral die große Kirche Iglesia de Santa Maria la Mayor. Die Blicke in die Weite der Landschaften von der hoch gelegenen kleinen Stadt sind dabei allgegenwärtig. Wir haben auch einige kleine Restaurants gefunden (s. unten), von denen aus man diesen Blick über einen längeren Zeitraum hinweg genießen kann. An der Plaza Maria Auxiliadora hat man den schönsten freien Blick, danach kann man die Calle Tenorio entlang laufen.

Stierkampfarena

  • Plaza de Toros de Ronda
    Virgen de la Paz, 15, 29400 Ronda, Tel.: 0034 / 952 871 539, www.rmcr.org, oficina@realmaestranza.org, Audioguide in Deutsch erhältlich. Nov.-Feb. 10-18 h; Apr.-Sept. 10-20 h; März-Okt. 10-19 h


    Im belebteren, touristischeren Teil Rondas liegt auch die Stierkampfarena direkt an der Plaza de Toros. Die Stierkampfarena gehört zum historischen Erbe Spaniens und wurde 1785 eingeweiht. Jedes Jahr Anfang September finden hier die Corridas Goyescas statt; dabei treten die Stierkämpfer und auch das Publikum in historischen Trachten auf.


    Das angrenzende Stierkampfmuseum bietet einen Überblick über die Historie des spanischen Stierkampfs. Kostüme sind ebenso zu bewundern wie Drucke, Lithografien und einige Originalplakate seit 1999.
  • La casa del Rey Moro (Haus des Maurischen Königs)
    Täglich 10-18 h, Eintritt ca. 3 €


    Cuesta de Santo Domingo 197, Ronda. Tel.: 0034 / 952 187 200


    365 Stufen führen bis zum Fluss hinunter.
  • ondragon Palast
    Plaza Mondragón, Tel.: 0034 / 952 878 450


    Mo.-Fr. 10-19 h, Nebensaison bis 18 h), Sa. u. So. 10-15 h
  • Arabische Bäder
    Barrio de Padre Jesús Tel.: 0034 / 952 873 889


    Die. 9.30-13.30 h und 16-18 h


    Mi-Sa 9.30-15.30 h, So. und Mo. geschlossen

    Benaoján, Jimera de Líbar, Atajate, Cortes de la Frontera, Benadalid und Algatocín

    In Richtung der weiteren weißen Dörfer sollte man weiterhin viel Zeit einplanen, da diese teilweise 40-50 Kilometer voneinander entfernt liegen. Die Tour führt Sie zwar weiter auf landschaftlich reizvollen Straßen, diese führen aber alle in Serpentinen auf und ab, wodurch man nur langsam vorankommt.


    Von den herrlichen Bergstraßen aus erblickt man schon von weitem die weißgekalkten Häuserwelten. Das Highlight sind aber, ganz ehrlich, die Naturstrecken dorthin: Frei laufende Ibéricoschweine zwischen Korkeichen, weite Blicke auf Stauseen und Bergwelt. Den meisten Touristen ist diese Distanz zu weit, insofern ebben hier die Touristenströme deutlich ab.


    In den beiden Regionen Málaga und Cádiz liegen, weit verteilt, diese „weißen Dörfer“, die ihren Namen erhielten, weil man ihnen nachsagte, dass alle Häuser jedes Jahr einmal weiß gekalkt würden. Von Ronda aus erreicht man am schnellsten die südöstlich liegenden Orte Benaoján, Jimera de Líbar, Atajate, Cortes de la Frontera, Benadalid und Algatocín. Von hier aus sollte man unbedingt noch ins Zentrum des Naturschutzgebietes Sierra de Grazalema zu dem gleichnamigen Städtchen fahren. An den Hängen der Sierra del Jaral, beim Ort Zahara de la Sierra besichtigt man eine Festung aus der arabischen Nasridenzeit. Über eine mit sensationellen Aussichtspunkten geradezu übersähte Serpentinenstraße erreicht man als nächstes Villaluenga del Rosario und Ubrique. Im Westen findet sich mit Arcos de la Frontera das Eingangstor zu den Pueblos Blancos. Es liegt auf einem Berggipfel und ist sicherlich eines der schönsten Dörfer Spaniens.


    Im Norden des Naturgebietes liegt das zum Kunsthistorischen Denkmal ernannte Dorf Olvera. Der westlich liegende Felsen von Zaframagón beherbergt die größte Kolonie von Gänsegeiern in Andalusien und wurde daher zum Naturreservat erklärt.


    Die Dörfer selbst sind unterschiedlich groß und haben liebreizende enge Gassen. Die vielen Aussichtspunkte in der atemberaubenden Natur auf den Straßen dorthin sind aber noch ungleich schöner. Für eine echte Route über das ganze Gebiet muss man zwei bis drei Tage einplanen.

    Oliventour (organisiert)

    Mit einem englischsprachigen Guide, inkl. Transport von und bis zum HoTel.: Man besucht alte Olivenbaumhaine, ebenso ein weißes Dorf und eine Ölmühle aus dem 15. Jh. Nach einer Erklärung, wie Olivenöl gepresst wird, kann man es natürlich auch probieren und kaufen. Die Tour lässt sich noch um Lunch und die Besichtigung des Lecrin Valley erweitern.


    Der erste Teil kostet 38 €, beide Teile zusammen 55 € pro Person. Informationen und Buchungen: www.oliveoiltour.com; 0034 / 958559643 oder 0034 / 651147504, alles in englischer Sprache zu buchen.

    Westerntour

  • Fort Bravo, Hollywood Texas
    Carretera Nacional, 340, km 468, Desierto de Tabernas, 04200 Tabernas, Tel.: 0034 / 950 066 014, Fax: 0034 / 950 165 458, www.fort-bravo.com


    Für Kinder ein Muss sind die Westernstädte um Tabernas. Hier wurden viele Westernfilme gedreht, daher auch der Name Hollywood. Ursprünglich standen hier nur Fassaden, die aufgrund der Nachfrage in echte Häuser umgewandelt wurden, so dass es nun vollwertige Westernstädte sind. Täglich um 12 und um 17 Uhr wird die Bank ausgeraubt. Viele Verfolgungsjagden! Eine Hotelkette betreibt die Touristenattraktion.