Leute

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Land und Leute

Bevölkerung

In Botswana leben nur 1,6 Millionen Einwohner (Fortschreibung 1999 der Volkszählung 1991), damit rund 2,8 pro qkm (Deutschland: 228). Der menschlichen Ausbreitung setzt die Natur enge Grenzen. Von zehn Batswana leben neun im halbwegs fruchtbaren Eastern Corridor, während die Kalahari, abgesehen von wenigen Dörfern und Viehposten, menschenleer bleibt.

Die Hälfte der Einwohner ist jünger als 14 Jahre. Die Bevölkerungszahl wächst jährlich um 3,5%, weltweit eine der höchsten Raten. Eine Batswana-Frau bringt durchschnittlich fünf Kinder zur Welt. Seit 1966 ist die Lebenserwartung von 49 auf 68 Jahre geklettert (Männer 66, Frauen 70).

Botswana genießt einen hohen Lebensstandard. Auch wenn Einrichtungen auf dem Land dünn gesät und knapp ausgestattet sein mögen, besitzen doch alle Batswana Zugang zum billigen Gesundheitswesen und zu freier Bildung bis zur Hochschule. Entsprechend haben über die Hälfte der Menschen Sekundarschulen besucht und fast 4% einen akademischen Abschluß. Allerdings sind noch 26% Analphabeten.

Ethnische Gruppen

Eine der Ursachen für Botswanas Stabilität ist seine ethnische Homogenität. 95% der Batswana werden Bantuvölkern zugerechnet, vor allem den Sotho-Tswana und Shona. In den Weiten der Kalahari leben noch 30.000 San (Buschmänner). Die eigentlichen Ureinwohner des südlichen Afrika stellen längst eine unterprivilegierte Minderheit von 1,9% dar. Reisende begegnen ihnen am ehesten in den Tsodilo Hills und Ghanzi. Vornehmlich in den Städten trifft man auf Weiße, Inder und Mischlinge, die zusammen 1,3% der Bevölkerung ausmachen.

Rund um Maun fallen Herero-Frauen auf, die selbst am heißesten aller Tage nicht auf ihre prächtigen Gewänder, mehrlagig und knöchellang, verzichten würden. Dieses Volk entstammt wohl den heißeren Regionen Zentralafrikas, fand entlang des Kavango nach Namibia und um 1900 auch nach Botswana. Als Nomaden waren die Herero stets von Rindern abhängig, denen fast religiöse Bedeutung zukam. Wie bei allen nomadisierenden Viehzüchtern bildet angegorene Milch (Omaeru) die Nahrungsgrundlage.