Altamira Höhlen
Replikation des Original
Großer Andrang
Altamira Höhlen
Zona Cuevas de Altamira, 39330 Santillana
Tel.: 0034 / 942818005 und 0034 / 942818815, Fax: 0034 / 942840157
www.museodealtamira.mcu.es
Von Santilla aus führt eine etwa zwei Kilometer lange Straße hinauf zur Altamira-Höhle, d.h. einem Nachbau, da das Original zum Weltkulturerbe erklärt wurde und selten bis gar nicht zu besichtigen ist. Bekannt sind die ca. 14.000 Jahre alten, prähistorischen Felsmalereien. Das berühmteste Gemälde ist ein Bison im Inneren der Höhle. Achtung: Zuerst besorge man Tickets, der oft langen Wartezeiten wegen. Danach schaue man sich das Dorf an, da man Besichtigungszeiten sichern kann.
Die etwa 270 Meter lange Höhle hat eine unregelmäßige Form und besteht aus einer Vorhalle, einer Galerie und einem Seitenraum. Neben dem bereits erwähnten Bison finden sich Wildschweine, Pferde, Hirschkühe und sonstige Waldtiere erstaunlich realistisch an den Wänden wieder. Viele Darstellungen sind aus Ockerfarben entstanden, andere wiederum einfarbig oder gar graviert.
Da diese Malereien im Original aus der Steinzeit stammen und eine hohe Luftfeuchtigkeit zur Erhaltung benötigen, die vielen Besucher aber Wärme einbrachten, die die Gemälde angreift, wurde die Originalhöhle in den 70er Jahren geschlossen. Sie öffnet nur noch zu besonderen Anlässen. Stattdessen wurden Höhlenstruktur und Malereien minuziös und mit den gleichen Maltechniken in der neuen Höhle, der Neocueva, im Museum im Berg von Altamira nachgebildet. So kann der Besucher die große Decke mit den polychromen Bisons genauestens betrachten und die Werkstatt dieser Maler besichtigen, wo auch die für dieses Meisterwerk der Höhlenmalerei verwendete Technik erklärt wird. Seit 1962 zeigt das Deutsche Museum in München ebenfalls eine Nachbildung der weltberühmten Deckenmalereien. Deren Erstellung war nicht einfach, weil Gipsmodelle wegen der empfindlichen Farbschichten nicht erstellt werden konnten, so dass eine berührungslose Technik der fotogrammetrischen Vermessung entwickelt wurde. Diese Technik fand auch bei der im Jahre 2002 eröffneten Höhlenreplik in Altamira Verwendung.
Für Kinder ist übrigens interessant, dass kindliche Neugier zur Entdeckung der Höhlen geführt hat, eine Geschichte, die in keinem Reiseführer steht. 1879 entdeckte ein kleines Mädchen die Malereien, als sie aus reiner Neugier die Höhle betrat. Erst 1902, mehr als zwanzig Jahre nach der Entdeckung, wurden die Malereien als echt anerkannt. Vorher hatte man angenommen, es handle sich um Fälschungen, weil man daran zweifelte, dass zu dieser Zeit bereits Menschen lebten und dass diese zu solch realistischen Darstellungen geistig weit genug entwickelt waren.