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Abschied

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Rocky Mountains

Alberta und Kootenay Plains

Da die Zeit ausreicht, beschließen wir, noch ein Stückchen den gleichen Weg wie auf der Hinfahrt zurückzulegen, um die Berge diesmal bei schönstem Wetter bestaunen zu können. Und es lohnt sich wirklich, diese kurze, aber wunderschöne Strecke noch einmal zu fahren. Der Wettergott meint es besonders gut mit uns und wartet mit strahlendem Sonnenschein und hervorragender Fernsicht auf, welche die Rockies in ihrem vollen Glanz erstrahlen läßt, mit petrolfarbenen, glitzernden Seen dazwischen. Dann biegen wir nach Osten ab und fahren durch die Kootenay Plains von Alberta.

Wir fahren über den Thompson Highway, benannt nach David Thompson. In den späten 1790ern schon wurde dieser Bereich als großes Handelszentrum für Felle genutzt. Zwischen 1903 und 1910 versuchten Tom Wilson und Elliot Barnes eine Ranch aufzubauen, gaben es aber bald auf, da es sich als unrentabel herausstellte. Diese Plains, die inneren Ebenen, besitzen eine eigenartige Anziehungskraft. Im Hintergrund die Berge, bieten sie im Tal eine riesige Fläche an Magerwiesen, mit einzelnen Baumgruppen dazwischen. Erstaunlicherweise können wir kein Tier ausmachen. Ein Stückchen weiter bleiben wir am Abraham Lake stehen, einem riesengroßen See, glasklar, von einem leuchtenden Mittelblau, auf der einen Seite waldbewachsene Berge und auf der anderen Seite der nahezu unbefahrene Highway. Kiesiges und steiniges Ufer laden zu einem Spaziergang am See ein. Am gesamten Ufer, das viele Kilometer lang ist, gibt es weder ein Haus, noch einen Camper oder ein Zelt. Absolute Stille inmitten einer einzigartigen Schönheit. Wir stehen wieder einmal fassungslos da.

Wir übernachten auf einem kleinen Camp Ground, an einem kleinen Creek, an dem man beim Spaziergang am Bach die Werke eines Bibers bestaunen kann. Am nächsten Tag geht es weiter über die Ortschaft Rocky Mountain House und Red Deer nach Cochraine, kurz vor Calgary. Cochraine ist eine niedliche kleine Westernstadt, absolut sauber, und die Häuser sehen aus, als ob sie einem Modellbauprospekt für Westernhäuschen entsprungen wären.

Abschied*

Wir fahren weiter, um auf einem Camp Ground kurz vor Calgary zu übernachten. Besser gesagt, ist es eher ein Camperabstellplatz. Kein Baum, kein Strauch, ebene Wiese und ein Häuschen fürs Personal zum Kassieren. So kommt beim Abschiedsabend keine rechte Stimmung auf. Wir packen schon mal einen Teil unserer Sachen in unsere Reisetaschen, um dann am nächsten Morgen den Rest zu verstauen und den Camper besenrein zu putzen. Auf dem Weg zur Vermietstation fahren wir unser Auto noch einmal durch die Waschanlage, um es dann ordnungsgemäß zurückzugeben. Ohne Beanstandung wird der Camper zurückgenommen und wir werden zum Flughafen gefahren. Dort sitzen wir nun und warten auf den Abflug. Drei Wochen sind einfach zu kurz für ein so schönes Land. Es fällt uns schwer Lebewohl zu sagen und wir beschließen so schnell wie möglich wiederzukommen, um den gesamten Golden Circle zu fahren.