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Nordwesten

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Anglerglück ohne Ende

Abstecher nach Jade City

Abschied von den neuen Freunden

Am nächsten Tag geht es dann endlich auf die große Angeltour. Frühmorgens schon geht es auf den See hinaus. Es ist zwar ziemlich kühl und windig, aber es gibt nur kurz andauernde Regenfälle. Allerdings erinnert das Wetter eher an einen kalten Spätherbst als an Hochsommer. Gegen Mittag kommen wir über das ganze Gesicht strahlend mit zwei riesigen Seeforellen wieder zurück. Und was es für Prachtstücke sind. Eine ist zwölf und die andere vierzehn Pfund schwer. Das Anglerglück leuchtet aus unseren Augen.

Wir bleiben zusammen mit unseren Bekannten einige Tage am Ufer des Dease Lake stehen. Das Anglerglück ist uns hold, unsere schwerste Trophäe ist eine sechszehnpfündige Seeforelle. An einem Tag fahren wir gemeinsam zum Telegraph Creek, dieselbe Strecke, die wir schon einmal gefahren sind, bevor wir uns wieder gen Süden wandten. Diesmal fahren wir nicht ganz bis zur Ortschaft Telegraph Creek, sondern bleiben ein Stückchen davor, an einer Flußbrücke, zum Lachsfischen stehen. (Hier kann man durchaus einen vierzig- oder fünfzigpfündigen Lachs fangen) Wir fischen keinen besonders großen Lachs, aber immerhin einen Vierzehnpfünder. Einen Teil davon räuchern wir, den anderen legen wir ein.

Entlang der Strecke nach Telegraph Creek, die reichlich bergig und bewaldet ist, sehen wir immer wieder frei laufende Pferde, die rechts und links des Weges, wo es möglich ist, die wenigen Grashalme abfressen, die sie finden.

An einem anderen Tag machen wir einen Ausflug nach Jade City, wo die weltweit beste Jade abgebaut wird. Jadestücke in der Größe von riesigen Felsbrocken liegen am Eingang des Verkaufsladens. Wunderschöne Jadeschmuckstücke gibt es zum Kauf, und wir suchen uns einige Brocken naturbelassene Jade zum Mitnehmen aus, die nur noch an einer Seite poliert werden muß, damit der Stein besonders schön zur Geltung kommt. Jade City ist übrigens keine Stadt, wie man dem Namen nach vermuten könnte. Nein, es sind nur ein paar Häuser, ein Cafe, ein Verkaufsladen und ein paar Stellplätze für Camper, das ist alles – außer einem großen pompösen „Jade City“- Schild. Aber es ist ein Erlebnis, die Naturschönheiten dort zu bewundern. Wir reden eine Weile mit den Einheimischen und lassen uns sagen, dass es durchaus Schwarzbären in der Gegend gibt, die aber relativ ungefährlich sind. Es gibt auch eine Grizzly-Bärin, die aber weit entfernt in den Bergen wohnt und sich normalerweise nicht blicken lässt.

So vergehen die Tage, die wir gemeinsam verbringen, und keiner von uns hat so Recht Lust, die ursprünglich geplante Reise fortzusetzen. Eines Morgens entdecken wir allerdings Bärenspuren ums Camp, das inzwischen durch die guten Angelerfolge selbst für uns Menschen wahrnehmbar nach Fisch riecht. Im Prinzip müssen wir unseren Lagerplatz allmählich wechseln, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, dass sich ein Bär auf die Suche nach unseren eingelegten und geräucherten Forellen macht. Das Wetter wird zudem immer unfreundlicher, es regnet tagsüber zum Teil stundenlang, bei auffrischendem Wind, der manchmal schon Sturmausmaße annimmt. Selbst für abgehärtete Menschen wird es am großen Lagerfeuer nun manchmal ungemütlich. Wir rechnen nach, wieviel Zeit wir für den Heimweg in den Süden brauchen werden, und entscheiden uns schweren Herzens, langsam an den Aufbruch zu denken.

Der Abschied fällt keinem von uns leicht. Aber wir sind sicher, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren werden. So fahren unsere Bekannten gen Norden und wir machen uns auf gen Süden, obwohl wir gerne mit Ihnen tauschen würden, die sich jetzt auf den Weg nach Whitehorse in den Yukon machen.

Wir machen wieder in der Stadt Dease Lake Station, um den Camper, wie auch uns selbst zu versorgen, fahren nicht mehr allzu weit und übernachten an dem schönen Kinaskan Lake. Das Wetter ist noch trübe, aber es regnet nicht mehr, und es ist deutlich wärmer als am Dease Lake. Am Abend reißt der Himmel auf, und die Sonne scheint auf die Berge am Horizont. Wir denken, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, denn wir wollen ja noch mehr von diesem schönen Land sehen. Auf dem Camp Ground des Kinaskan Lake Prov. Park wimmelt es nur so von Eichhörnchen, Squirrels, und es macht viel Freude, sie zu füttern.