Pointe-Au-Pic
Pointe-Au-Pic (Vorwahl 418)
Über dem Dorf thront das alte Herrenhaus Manoir Richelieu, ein beliebtes Ausflugsziel für die städtische Oberschicht von Quebec City sowie für reiche Anglokanadier und Amerikaner (Golf- und Tennisanlagen, Schwimmbad ...). Keine Frage, dass dafür tief in die Tasche gegriffen werden muß. Attraktive Lage in baumbestandener Umgebung: rundherum ausschließlich hochherrschaftliche Villen und luxuriöse Herbergen. Fast glaubt man sich in die Schweiz versetzt; fehlt nur noch ein Umbenennen des Lorenzstroms in Genfer See!
Die Unterkünfte sind hier durch die Bank anspruchsvoll. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich das berühmte Manoir Richelieu jedoch als glanzloses und graues Gebäude, ohne persönliche Note. Überdies macht es einfach zuviele Zugeständnisse an den touristischen Massengeschmack, und die in der Cafeteria gereichten Mahlzeiten sind erschreckend banal.
Kost & Logis
Wem die Umgebung zu sehr in Richtung Schickimicki weist, sollte lieber gleich durchstarten, nach La Malbaie oder sogar nach Cap-à-l´Aigle, einem liebenswerten Dorf ohne Schnickschnack. Nachfolgend dennoch einige Hinweise zu Ponte-au-Pic mit dem günstigsten Preis/Leistungsverhältnis.
Preiswert
Camping les Érables: 69, Rang Terrebonne, am Ortseingang von Point-au-Pic an der Route 362, T. 665-42 12; unmittelbar am Meer. Angenehmer Ort im Grünen. Warmwasserduschen, Teich und Spiele für Kinder. Vermietet auch kleine Bungalows (T. 665-27 36).
Mittlere Preislage
Bed & Breakfast Le Toit Vert: 45, Ch. des Falaises, T. 665-41 26. Im oberen Teil des Dorfes und nicht leicht zu finden, da sich der Weg lange hinzieht. Wir haben es hier mit einer vielgelobten Unterkunft zu tun, deren Lage einen postkartenreifen Blick auf den Lorenzstrom ermöglicht. Das hundertjährige Gemäuer, einladend und behaglich, verlangt noch erschwingliche Preise für die Gegend und wartet morgens mit dem typischen Frühstück auf. Einige Zimmer verfügen über ein separates Bad. Fahrradvermietung im Hause.
Schicker
La Romance: 129, Ch. des Falaises, T. 665-48 65. Großzügig dimensionierter Altbau mit persönlich gestalteten Traumzimmern, durchweg mit Bad. Hier und da in die gediegene Ausstattung eingestreut sind Möbelstücke, die von einer hiesigen Künstlerin bemalt wurden. Im geschmackvollen Salon läßt sich vor dem offenen Kamin sogar ein Cocktail süffeln - das Romance zählt zu den wenigen Bed & Breakfast-Pensionen in Quebec mit Alkohol-Lizenz! Aber das ist noch lange nicht alles: das Frühstück wird standesgemäß auf der zum Garten hinausführenden Terrasse eingenommen, nachdem die Klientel am reichhaltigen Buffet ihre Wahl getroffen hat. Zum guten Schluß entpuppt sich der Besitzer auch noch als liebenswürdiger Zeitgenosse ... Die Preise liegen selbstredend höher als in einem "klassischen" Gîte; wer aber das notwendige Kleingeld hat, wird seine Wahl nicht bereuen. Eine ideale Absteige für Verliebte, Reisebuchverleger und unsere Schweizer Leserschaft ...
Auberge Larochelle: 68, Rue Principale, T. 665-46 22. Gediegenes Hotel in Gestalt eines reizvollen Backsteinhauses mit umlaufendem Balkon und Garten. Innen urgemütlich, pieksauber und gepflegt. Der heitere Patron nimmt sich Zeit für seine Gäste. Insgesamt stehen vierzehn geräumige und gekonnt eingerichtete Zimmer zur Auswahl, je nach Ausstattung zu unterschiedlich hohen Preisen. Das teuerste Gemach, gemeinhin Frischverheirateten vorbehalten, wartet sogar mit offenem Kamin und einem Bad mit Whirlpool auf! Das Frühstück - Obst, Cornflakes, Käse, Eier mit Schinken, Crêtons, Croissants usw. - wird in einem großen Speisesaal serviert.
Aux Douceurs Belges: 121, Ch. des Falaises, T. 665-74 80. Auch diese behagliche Pension hat zauberhafte Zimmer zu vergeben: Parkettboden, bemalte Holzwände oder Wände aus behauenen Steinen ... Eines davon ist sogar mit einem "causoir" (einer "Plauderecke") ausgestattet, ein anderes verfügt über einen Balkon mit Aussicht. Der nette Hausherr gibt sich - getreu dem Namen seines Etablissements - als leidenschaftlicher Belgienliebhaber zu erkennen. Oder vielmehr "Belgierinnenliebhaber"? Jedenfalls hat der Knabe seinen geräumigen Speiseraum in eine wirklichkeitsgetreue belgische Brasserie verwandelt und preist neunzig verschiedene Biersorten an! So ein Pech aber auch, dass unser geliebtes "Rothaus" nicht darunter ist! Mit Heinecken, Stella und dergleichen Gebräu kann man uns nämlich jagen! Auch im Restaurant stehen belgische Gerichte auf der Speisekarte, u.a. fritierte Muscheln. Der Reisekasse bekommt die Einkehr hier allerdings überhaupt nicht. Bitte beachten: Übernachtung nur mit Halbpension. Fahrrad- und Video-Vermietung im Hause.
Am schicksten
Auberge Au Petit Berger: Route 362, gut ausgeschildert. T. 665-44 28. Unbedingt einen Tisch vorbestellen: das Restaurant zählt zu den gastronomischen Highlights in dieser Ecke. Traditionelles, 1890 erbautes Haus mit Veranda mitten im Wald und umgeben von einem großen Garten. Im Innern geschmackvoll eingerichtet. Wer das Menü zu einunddreißig Dollar ordert, darf sich zum Beispiel an einem Rinderherzen-Mittelstück gütlich tun (fünf verschiedene Zubereitungsarten!), an zarten Kaninchenschenkeln mit frischen Tomaten, einer Karibu-Roulade mit Pflaumen oder an Lammspezialitäten (Lamm-Charlotte mit Salat, Lammsattel auf provenzalische Art). Zimmer in den Pavillons rund um das Haus, alle mit Bad und zu unterschiedlichen Preisen. Auf Wunsch mit Halbpension. Schwimmbad und Tennisplatz dürfen nicht fehlen.
Kultur
Charlevoix-Museum: 1, Ch. du Havre, am Flußufer; T. 665-44 11. Täglich geöffnet; in der Reisesaison von 10 bis 18h, außerhalb der Saison nur werktags von 10 bis 18h und am Wochenende von 13 bis 17h. Kostet Eintritt. Das 1990 eröffnete Museum präsentiert eine Dauerausstellung mit Werken einheimischer Künstler (Gemälde, Kunsthandwerk, kleine Figuren, Antiquitäten) sowie thematisch mit der Gegend befaßte Wechselausstellungen. Die Geschichte des Charlevoix wird im Rundbau und im Zwischengeschoß abgehandelt.
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