Unterkunft
ALLGEMEINES VON A-Z
Unterkunft
Führwahr ein unnötiges und lästiges Bedürfnis, das zudem einen Batzen Geld verschlingt. Wir raten, diese leidige Geschichte auf die Zeit nach der Rückkehr zu verschieben. Ansonsten:
Jugendherbergen
Hostelling International Canada ist Mitglied der International Youth Hostel Federation und betreibt derzeit 61 Jugendherbergen, vom hintersten Winkel Neuschottlands bis Yukon und »BC« - praktischerweise zumeist an den Greyhound-Canada Linien«. Die Anschrift der Hauptverwaltung lautet:
Hostelling International Canada: National Office/Bureau National, 1600 James Naismith Drive, Suite 608, Gloucester, Ontario, Canada K1B 5N4; T. (613) 748-56 38 oder (1-800) 663 57 77, Fax (613) 748-57 50; versendet auf Anfrage eine detaillierte Karte mit allen Jugendherbergen, eine Liste der Youth Hostels und erteilt Auskunft zu den Tarifen. Auch im offziellen Jugendherbergsverzeichnis für Nordamerika, erhältlich beim Deutschen Jugendherbergswerk in Detmold, werden alle Häuser kurz vorgestellt.
Die kanadischen Jugendherbergen sind durchweg passabel: sie nehmen keine Geschlechtertrennung vor, sind einladend und erwarten keine Mitarbeit. Hinzu kommt, dass sie auch der Reisekasse zuträglicher sind als Zeltplätze (Übernachtung mit Mitgliedsausweis zwischen 10 und 25 $)! Außerdem besteht in einigen Häusern sogar die Möglichkeit, sein Zelt aufzuschlagen.
Kanadische Jugendherbergen - Kategorien:
R: rustic/rustique (einfach) (ca. 10 $-20 $)
S: Superior/Supérieur/gehoben (ca. 16-20 $)
H: Home/Chambre d´Hôte/Gästezimmer (ca. 14 $)
Unglücklicherweise haben Sparmaßnahmen auch zur Schließung einiger kanadischer Juhes geführt. Man weiß also nie ... Auf alle Fälle ist es ratsam, zu prüfen, ob diejenigen Häuser, die wir im Reiseteil angeben, auch wirklich noch existieren! Die Mitgliedskarte ist zwar nie zwingend erforderlich, aber ohne sie berappt man einen Zuschlag von 3 $ pro Nacht. Ein JH-Ausweis zahlt sich für einen längeren Aufenthalt also aus.
Reservieren: kann man natürlich telefonisch unmittelbar bei jeder Jugendherberge; gebührenfrei ist dies bei den meisten Häusern mindestens vierundzwanzig Stunden vor der geplanten Anreise aber auch über die Toll-free-Nummer (1-800) 444-61 11: möglich, und zwar täglich von 9-21 h (Ostküstenzeit). Visa- oder Master Card bereithalten!
Hotels und Motels
Kanadische Hotels ähneln jenen in den Vereinigten Staaten, d.h. sie sind komfortabel, funktionell, aber ohne Atmosphäre. Es geschieht häufig, dass einem ein Auslandsgespräch vom Hotel aus nicht gestattet wird, da der Hotelier keine Lust hat, die Telefonrechnung auf die des Hotels zu setzen. Wenn ein Lächeln nichts nützt, muß man sich eben mit einer größtmöglichen Menge Kleingeld zur nächsten Telefonzelle begeben. In großen Bahnhöfen machen einige Hotels mit Werbetafeln auf sich aufmerksam, und ein dazugehöriges Telefon ist direkt mit ihnen verbunden. In zahlreichen Fällen wird sogar die Taxifahrt vom Bahnhof zum Hotel erstattet.
Was die Motels angeht, so erweisen sich diese oft als sehr nützlich. Natürlich weniger in den großen Städten, da grundsätzlich in den Außenbezirken angesiedelt. In der Pampa hingegen nennt jedes Nest ein Motel sein eigen. Während der Alleinreisende hier nicht unbedingt günstig nächtigt, wird es für Dreiergruppen schon erträglicher, und zu viert bezahlt man manchmal sogar weniger als in der Jugendherberge. Auch im Hinterkopf behalten, dass die Preise von September an niedriger liegen.
Studentenwohnheime
Aufpassen: die Wahl einer Unterkunft in einem Studentenwohnheim während des Sommers ist nicht zwangsläufig eine gute Lösung. Die Fakultäten liegen oft weitab der Innenstädte - sollte dies der Fall sein, geben wir es an - und die Buden bieten oft nicht das, was der Preis erwarten lassen könnte. Interessant hingegen sind Wohnheime mit Gemeinschaftsküchen, deren Zimmer komfortabel und teilweise auch mit eigenem Badezimmer ausgestattet sind.
Gîtes du Passant, B&B & Privatzimmer
Allen, die keine Geldsorgen plagen und die sich gerne etwas leisten, empfehlen wir, Bed & Breakfast-Unterkünfte - in Quebec Couette et Café - dem Hotel vorzuziehen. Über das ganze Land verteilt findet sich eine Unmenge von hilfsbereiten Vereinigungen, die sich um die Unterbringung der Reisenden in netten Familien kümmern. Sei es der Empfang, das Zusammenleben, das üppige Frühstück - natürlich im Preis inbegriffen! - alles ist so, wie man es sich wünscht. Preislich mit dem Hotel vergleichbar, sollte man auf jeden Fall dieser Unterbringungsart den Vorzug geben. Reservieren kann man telefonisch vom Verkehrsamt aus. Sollten die von uns genannten Adressen ausgebucht sein, sind dort auch noch andere in Erfahrung zu bringen. Ausgebuchtsein wäre auch eh nicht schlimm, da bekanntlich zuerst Angekommene stets mahlen müssen, oder wie das heißt, während alle Faulpelze von dieser dummen Pflicht verschont bleiben.
In der Provinz Quebec ist Gîte du Passant keine generelle Bezeichnung für Privatzimmer, sondern eine wegen ihres guten Rufs begehrte Plakette, die von der Vereinigung Agricotours unter ständiger Kontrolle vergeben wird. Den Namen verdient nur, wer als Vermieter strengen Auswahlkriterien standhält, die u.a. Sauberkeit, Komfort, Sicherheit und Umgangston betreffen. Überflüssig darauf hinzuweisen, dass jede Gîte du Passant ein geeignetes Quartier darstellt! Die Preise liegen trotzdem nicht unbedingt höher als die der anderen B&B. Wir führen zahlreiche Gîtes du Passant in Quebec an; es gibt jedoch sehr viel mehr und alle sind gleich einladend ... In manchen Verkehrsämtern kann man sich eine kleine, von Agricotours herausgegebene Broschüre beschaffen, die sämtliche Adressen mit dazugehörigem Lageplan enthält.
Agricotours: 4545, av. Pierre-de-Coubertin, CP 1000, Succursale M, Montreal GC, H1V-3R2. Tel.: 252-3138
Zeltplätze
Kanada läßt gewiß jedes Camperherz höherschlagen, bedenkt man die Fülle von Zeltplätzen. Aus unerfindlichen Gründen aber schließen etliche unter ihnen ihre Tore vom Tag der Arbeit an, d.h. im September.
Sein Zelt wird man in aller Regel auf großzügig abgeteilten, geschützten Flächen aufstellen. Die Anlagen sind sauber, Holztische sorgen dafür, dass man sein Essen nicht am Boden zu sich nehmen muß ... die Liste mit positiven Erfahrungen ist damit noch längst nicht vollständig!
Normalerweise bietet jede Stellfläche eine Feuerstelle; Brennholz ist beim Empfang gegen Bezahlung erhältlich. Die Nationalparks verfügen über Zeltplätze, die ebenso funktionieren. Die Gebühren muten bescheiden an und schwanken je nach Lage, sanitärer Einrichtung, Stromversorgung etc. Faustregel: für einen Stellplatz sind zwischen 8 und 14 Euro fällig.
Dank großzügiger Aufteilung der Stellflächen hat man keine Massenlager zu befürchten. Im Sommer sollte man sich dennoch vorsichtshalber ankündigen. Auf einigen ganz abgelegenen Zeltplätzen zahlt man mittels eines Briefumschlags, der in einen dafür vorgesehen Kasten geworfen werden muß. Irgendwann kommt dann jemand vorbei, um abzurechnen. Sehr praktisch und natürlich Vertrauenssache!
Zum Schluß noch zwei wichtige Kleinigkeiten: ein jeder sei sich darüber im klaren, dass es im Mai/Juni noch verdammt kalt zum Zelten ist, ferner dass auf alle Fälle stets das wahre Wundermittel »Muskol« zur Bekämpfung der geflügelten, stechenden Plagegeister dabei sein sollte.
Die Campingplatzliste mit Lageplan zu den einzelnen Provinzen ist in den jeweiligen Verkehrbüros erhältlich.
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