Stanley Park
Stanley Park
Das Herz oder, genauer, die grüne Lunge Vancouvers an der Westspitze der Halbinsel, mitten im Strait of Georgia, gilt den um ihre Landansprüche prozessierenden Indianern als Heiligtum. Der Park, genauso groß wie die Downtown, verleiht der Stadt eine unverwechselbare Note und trägt zu ihrem "kalifornischen" Charakter bei. Weitläufige Grünflächen, kleinere Schwimmbäder, Skulpturen, Fahrradwege, eine zehn Kilometer lange Uferpromenade (auf der schon ein gewisser Bill Clinton joggte), Minigolfbahnen, Aussichtspunkte auf den Pazifik, Aquarium und Zoo: all das nur zehn Minuten von der Innenstadt entfernt! Bus 19 ab West Pender Street, zwischen Homer und Cambie Street. Hier wachsen auch die mächtigen Douglasien, umgeben vom üppigen Grün, das im milden und feuchten Westküstenklima ideale Wachstumsbedingungen vorfindet. Apropos Douglasien: ihren Siegeszug hat die profitverheißende Douglasfichte in unseren Breiten abbrechen müssen, da sie gegen Schneebruch und Frost vielerorts nicht gefeit war. Sie eignet sich allenfalls als Weihnachtsbaum.
Am besten erradelt man sich den Park; optimale Tageszeit: nachmittags. Abends dann die Promenade an der English Bay entlangflanieren Richtung Innenstadt. Pulsierendes Leben und malerische Sonnenuntergänge über der Bucht.
Brockton Point: hier erhebt sich eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten Vancouvers in Gestalt eines Ensembles aus acht Totempfählen. Hektisches Geknipse und laufende Busmotoren lassen freilich keine dieser Stätte angemessene kontemplative Stimmung aufkommen. Die Schnitzereien stellen Adler, Biber, Frösche, Bären und Wale dar.
Aquarium: im Innern des Zoos, täglich von 9.30 bis 20 Uhr geöffnet. Fische aus allen sieben Weltmeeren tummeln sich in großen Wasserbecken. Der Eintritt ist nicht von schlechten Eltern, aber die Bestände sind beachtlich und werden auch von den einheimischen Meeresforschern benutzt. Die meisten Schaubecken sind kleine Meisterwerke: Haie und Riesenfische aus Südamerika finden sich hier ebenso wie verschiedene Walarten, deren Abteilung wohl zu den spannendsten zählt. Zum einen die Schwertwale oder auch Killer whales - fälschlich so genannt, weil sie sich häufig an kleinere Wale heranmachen, Zweibeiner munden ihnen dagegen weniger - zum anderen die Weißwale oder Beluga whales, die in großen Rudeln leben und selbst den Sankt-Lorenz-Strom weit hinaufziehen. Eigentlich eine Schande, diese Riesen der Weltmeere in solchen Planschbecken vegetieren zu sehen. Im Untergeschoß weitere Meeressäugetiere. Insgesamt eines der größten und lohnendsten Aquarien in Nordamerika.
Zoo: täglich Einlaß von 10 bis 21 Uhr. Eintritt frei. Kommt längst nicht an das Aquarium heran.
Prospect Point: nomen est omen. Gute Aussicht von hier oben! Wer hätt´s gedacht.
Third Beach: badetauglicher Sandstrand im südwestlichen Teil des Parks.