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Antikes Rom

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Das Forum Romanum - Thermen, Tempel und Theater

Hafenanlagen, Aquädukte und das Kanalsystem

Sonnenuntergang in den Farnesischen Gärten

Das Forum Romanum in Rom ist ein Ort, der wie kaum ein anderer das Gefühl der Vergänglichkeit versinnbildlicht. Die Senke zwischen Kapitolinischem Hügel und Kolosseum galt in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten als Nabel der Welt. Hier lag der politische und religiöse Mittelpunkt des Römischen Weltreiches; hier spielte sich das öffentliche Leben der Stadt ab. Den Tempelbauten und öffentlichen Hallen (Basiliken) für Versammlungen und Rechtsprechung folgten riesige Markthallen, in denen die Römer ihre Geschäfte tätigten. Nachdem in republikanischer Zeit (4. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) unter den mächtigen Konsuln vor allem Ingenieurbauten von praktischem Nutzen – Straßen, Brücken, Hafenanlagen, Aquädukte und das erste geschlossene Kanalsystem – die Architektur revolutionierten, begann im kaiserlichen Rom der Wettstreit der Kaiser um die Verschönerung der Stadt. Mit Siegessäulen und Triumphbögen, Tempeln und Theatern, Palästen und Thermen wollten sich die ehrgeizigen, kaiserlichen Bauherren prächtige Denkmäler setzen und die Macht des Reiches vor den Augen der Welt zur Schau stellen.

Von Hektik und Lärm der Kaiserzeit, als hier im Forum die Fäden des Weltreiches zusammenliefen und sich eine Million Einwohner innerhalb der Mauern drängten, ist nun nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil. Aus dem ermüdenden Verkehrschaos und Großstadttrubel kann man sich hier, mitten im Herzen des heutigen Roms, in ein versunkenes Reich entführen lassen, in eine der reizvollsten Kunst- und Naturlandschaften der Welt. Es weht der gelassene Atem der Geschichte. Die Ruinen lassen noch erkennen, was hier stattgefunden hat, auch wenn sie den Glanz der Antike nur schwerlich zurückrufen können und die Rekonstruktion aus umgefallenen Säulen und Mauerresten oft schwerfällt. Doch allein der Poetik des weiten Trümmerfeldes wegen lohnt es sich, diese Oase der Muße aufzusuchen.

Das gilt besonders für den Palatin, Wiege des alten Roms und nobelster der sieben klassischen Hügel der Stadt (über das Forum zu erreichen). Hier erhoben sich die Paläste der Herrscher und die Villen der Reichen. Viele Ruinenreste sind überwuchert von den Farnesischen Gärten, die der Papstneffe Kardinal Alessandro Farnese im 16. Jahrhundert anlegen ließ. Springbrunnen und Pavillons, Treppen und Terrassen wurden mit Bäumen und blühenden Sträuchern von den Barockarchitekten zu einer kunstvollen Naturbühne gestaltet. Blätterumrahmte Marmortorsos, gestrüppüberwucherte Mauerreste, efeuverhangene Gemäuer und dazwischen immer wieder eindrucksvolle Ruinen – kein Wunder, dass sich Dichter und Maler des 18. und 19. Jahrhunderts häufig von dieser romantischen Atmosphäre inspirieren ließen. Bei Sonnenuntergang bietet der Palatin etwas oberhalb der Thermen des Kaisers Septimius Severus – es sind sogar noch Reste der Heizungsanlage sichtbar – einen herrlichen Ausblick auf Kolosseum, Caracalla-Thermen, den Circus Maximus und die Hügel Aventin und Caelius. Also noch einmal tief durchatmen, bevor wir beim ersten Schritt auf die Via dei Fori Imperiali wieder mitten im römischen Verkehrsgetöse stehen.