Am Kap Breton

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Am Kap Breton

Kost & Logis in Chéticamp

Germaine Doucet Bed & Breakfast: linker Hand der Straße, ortseingangs von Chéticamp, von Cross Point (Süd) kommend. T. 224-34 59. Von netten Akadiern geführt, mit denen man Französisch parlieren kann. Drei einfache, saubere Zimmer im Untergeschoß. Gleich nebenan, an der Küste, wirbt ein Schild für "Wild herbs, Unusual art": ungewöhnliche Kunstobjekte, so rauh wie die Landschaft.

Véronique und Gilles Hach: in Cross Point, 2 km südlich von Chéticamp; T. 224-27 76. Von Margaree Harbour gesehen, hinter Cross Point auf der rechten Seite. Unmittelbar vor dem Club K und C (sonderbar!) führt ein 400 m langer Feldweg zu einem Kastanienholzhaus auf einer Kuppe. Auch hier haben wir es mit frankophonen Akadiern zu tun: Gilles ist Schreiner und kennt den Nationalpark wie seine Westentasche. Himmlisch ruhiges Plätzchen mit renovierten Zimmern im Untergeschoß, dennoch hell und piccobello. Dusche und WC auf dem Flur, üppiges Frühstück. Petrijünger dürfen einen Tag zum Lachsangeln mit raus - die kleine Investition lohnt sich! Die Zimmerpreise bleiben auf dem Teppich.

Albert´s Motel: gegenüber vom Restaurant Acadien, in Chéticamp; T. 224-20 77. Gewöhnliches Motel, gut geführt und preiswert. Zum Frühstück gibt´s Muffins.

Restaurant Acadien: in der Ortsmitte, T. 224-3207; täglich von 9-21h geöffnet. Inhaber ist die Handwerkerkooperative von Chéticamp. Hält die akadische Gastlichkeit hoch - eine frankophone Insel also in einem Meer der Anglophonie. Rotweißkarierte Vorhänge und Serviertrachten, französische Holzstühle, ... das ganze Drumherum macht auf Nostalgie. Auf der Speisekarte finden sich akadische Spezialitäten vom Kap Breton wie Fricot au poulet, Hummer oder Kabeljau. Nicht zu vergessen die famosen Gâteaux aux bleuets ("Kornblumenkuchen") und Traubentorten. Serviert auch ein sättigendes Frühstück und Zwischenmahlzeiten.

In Dingwall

Inlet Bed & Breakfast: abseits des Cabot Trail, auf der linken Seite, wenn man sich auf den wirkliche winzigen Hafen von Dingwall zubewegt (am Ende der Aspy Bay, nordöstlich der Kap Breton-Landspitze). T. 383-21 12. Kleines Häuschen mit ganz einfachen Zimmern. Dafür, dass die Reisekasse geschont wird, verzichten wir gerne auf unnötigen Luxus und überflüssigen Nippes. Mit Blick auf die kleine Bucht.

In White Point

Two Tittle Bed & Breakfast: T. 383-28 17; willkommen am Ende der Welt! Das Inventar: ein hellgrünes Holzhäuschen über einem puppenstubenhaften Hafenplatz, wo sich nur eine Handvoll bewohnbarer Farbkleckse an den Abhang des White Point; klammern. Wo genau? Nordwestlich des Cape Breton Point, südlich der Aspy Bay, hinter South Harbour und Smelt Brook. Ohne telefonische Reservierung aussichtslos: zwei Zimmer, davon nur eines mit zwei Betten (Rose´s Room), mit Blick auf Hafen und Kieselstrand. Das Einbettzimmer liegt im Untergeschoß und bietet deshalb keine Aussicht. Eine einfache, familiäre Unterkunft.

Von Chéticamp nach Ingonish über den Cabot Trail

Insgesamt 106 km, die es in sich haben: es handelt sich schlicht um die schönste Küstenstraße in ganz Kanada. "Nec plus ultra" dieses Abschnitts ist die Strecke zwischen Chéticamp und Neils Harbour.

Cape-le-Moine: an der Straße kurz vor Cape le Moine, auf der rechten Seite, noch vor Chéticamp, eine ungewöhnliche Ansammlung von "Vogelscheuchen" auf einer Wiese: Clowns, Golfspieler, ein Minenarbeiter, Bush und Lady Diana Hand in Hand, Reagan, Mitterrand selig, Thatcher, eine Menge Unbekannte mit Comic-Namen wie Kay, Walt, Nicky ... Die Gestalten tragen Gummi- oder Kunststoffmasken und sind durchweg etikettiert. Sachen gibt´s ...

Chéticamp: bedeutendstes frankophones Dorf auf dem Kap Breton, 1755 von Akadiern gegründet, die von den Engländern aus ihrer angestammten Heimat vertrieben worden waren und nur hier, an der Westküste der Halbinsel, Zuflucht nahmen. Ihren Lebensunterhalt bestreiten die Bewohner hauptsächlich mit dem Fischfang. Mal ins kleine Akadische Museum (Musée acadien) der Handwerkerkooperative reinschauen!

Skyline-Rundweg: auf der Höhe des French Lake, in einer ganz fantastischen Gegend. Der 7 km lange Rundweg führt in zwei bis drei Stunden an einer Steilküste vorbei, wo man die Wellen aus schwindelnder Höhe gegen den Fels anrennen sieht. Glückspilze bekommen sogar Wale oder Weißkopfadler zu Gesicht.

Benjies Lake: zwischen French Lake und Pleasant Bay; 3,2 km langer bzw. einstündiger Fußweg (hin und zurück) durch morastiges Heideland und Nadelwald, bis man am French Lake anlangt. Hier stehen die Aussichten nicht schlecht, auf nordamerikanische Elche und nordische Vögel zu stoßen.

Lone Shieling: der 800 m lange Naturpfad im Abschnitt des Mac Intosh-Flusses führt in zwanzig Minuten zu einer schottischen Schäferhütte, umgeben von ehrwürdigen, dreihundert Jahre alten Ahornbäumen.

Dingwall: im Nordwesten des Kap Breton; bis aufs Meer, keine Attraktionen. Unterschlupf bietet ein B & B (s. Kap. "Kost & Logis").

Scenic Loop: Panoramastraße ab South Harbour, auf der man New Haven erreichen kann. Unterwegs gottverlassene, landschaftlich aber um so reizvollere Partien wie White Point (Privatunterkunft s.o.). Diese Straße nennt sich auch "Alternative Scenic Road".

New Haven: mit Sandstrand; ins Wasser werden sich nur abgehärtete Naturen wagen.

Ingonish: Ausgangs- oder Endpunkt einer Rundfahrt durch den Highlands-Nationalpark. Die Gegend ist weniger wild und dichter besiedelt als an der Westküste. Die Straße hinter New Haven hat uns eher enttäuscht. Immerhin kommen Wanderer - oder "Hiker", wie sich diese Spezies auf Neudeutsch schimpft - auf dem 8,5 km-Rundweg um den Warren Lake; auf ihre Kosten (zwei bis drei Stunden). Hier stolpern einem schon mal Elche oder Rehe vors Objektiv.


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