Pictou
Pictou
Nach Tatamagouche erreichen wir Pictou, einen kleinen Hafen an der Nordküste Nova Scotias. Jenseits des Northumberland-Kanals liegen schon die Prince-Edward-Inseln. Das Viereinhalbtausend-Seelen-Städtchen bietet sich als Etappe an der Hauptstraße zur Kap-Breton-Insel an. Gefällige Holzhäuser bilden Farbtupfer auf der sanft zum Wasser hin abfallenden Hügelflanke. Die einzigen Steinbauten sind in der Stadtmitte zu finden. Ein Hauch von Old-Scottland weht durch die Straßen und trägt dazu bei, dass man sich in Pictou alsbald wohlfühlt.
Dass Pictou auch "Wiege Neuschottlands" genannt wird, hat folgende Bewandtnis: hier nahm eine abenteuerliche Wanderungsbewegung ihren Anfang, die für die kanadische Geschichte von prägender Bedeutung werden sollte. Am 15. September 1773 ging ein erstes Schiff, die "Hector", mit dreiunddreißig Familien und fünfundzwanzig Junggesellen ~ durch die Bank schottische Highlander ~ nach einer gefahrenreichen Überfahrt vor Anker. Die Bewohnerschaft Pictous hat sich darangemacht, im Gedenken an ihre Gründerväter und -mütter, am Hafenkai ein Holzschiff zu zimmern, das der "Hector" ihrer Vorfahren nachempfunden ist. Keine schlechte Leistung für ein so kleines Dorf, oder?
Kost & Logis
Munro´s Bed & Breakfast: 162 High Street, T. 485-83 82; freundliche Bleibe in einem grünen, ruhigen Viertel. Preis und Leistung stimmen. Ein Zimmer mit zwei separaten Betten, zwei Zimmer mit Doppelbetten.
Linden Arms Bed & Breakfast: 62 Martha Street, T. 485-65 65. Auch mit schöner Umgebung, abends und sogar tagsüber himmlisch ruhig. Für die Gegend typisches Holzhaus aus dem späten 19. Jh., in dessen Gemächern Raucher nichts verloren haben. Nur Doppelbetten. Rund ums Haus ein Garten und grüne Natur.
Willow House Inn: 3 Willow Street, T. 485-57 40. Im selben Viertel, nur einen Steinwurf von der Ortsmitte. Unweit des großen weißen Gebäudes ein Gefallenendenkmal, gleich nebenan das Consulat Inn (ehemaliges Konsulat der Vereinigten Staaten; ein putziges Häuschen gleich an der Straße). Die Zimmer gehen teils auf die gewöhnlich ruhige Straße, teils auf den Garten hinaus. Eine Idee schicker und daher auch teurer als die vorgenannten Adressen. Dafür darf man aber auch seine VISA-Karte zücken.
Stone House Café: Mater Street, in der Ortsmitte; von Mo-Sa ab 11 h, sonntags ab 12h geöffnet. Ungewöhnliches, ockerbraunes Steingebäude von 1815. Galt lange Zeit als ältestes Gemäuer in der Gegend und diente schon als Laden und Schreibstube. Im dritten Stock hat sich seit Fertigstellung nichts geändert. Nach hinten geht eine Sonnenterrasse hinaus ~ selten genug! Die Küche gibt sich familiär-bodenständig: Fisch (Schellfisch, Heilbutt), Schnitzel, Pizza (na ja ...) und diverse Sandwichs.
Sehenswertes
Hector Heritage Quay: am Hauptkai im Hafen, nicht zu verfehlen. T. 485-80 28. Der bereits angekündigte Nachbau der "Hector", mit dem die ersten schottischen Pioniere 1773 an der kanadischen Küste landeten. Muß eine wahnsinnige Geduldsarbeit gewesen sein ... Was tut man in Kanada nicht alles, um das kollektive Gedächtnis wach zu halten. Gute Arbeit, da gibt´s nichts dran zu rütteln. Auch die Erklärungen drumherum sind gut gemacht.
Hector National Exhibit Centre: Old Haliburton Road; Eintritt frei. Öffnungszeiten (in der Zeit von Mitte Mai bis Mitte Oktober): Mo-Sa 9.30-17.30h, So 13.30-17.30h. Von wechselndem Interesse, je nach Thema der gerade laufenden Ausstellung.
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