Zum Anschauen
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Provincial Museum: Belleville Street, links vom Parlament. Zwischen Mai und September von 9.30 bis 19 Uhr geöffnet, sonst von 10 bis 17.30 Uhr. Montags geschlossen. Das Museum verlangt seit kurzem Eintrittsgebühren, was eine Reihe von Bewohnern auf die Barrikaden getrieben hat. Karte gültig für zwei aufeinander folgende Tage.
Verblüffend die realilstische Darstellung der Tiere und Gegenstände in Diorama-Schaukästen. Prädikat: pädagogisch wertvoll.
In der zweiten Etage eine Sammlung ausgestopfter Vögel, deren lebende Versionen in Kanada zu Hause sind. Dazu Vogelgezwitscher. Die naturgeschichtliche Abteilung stellt einen weiteren Höhepunkt des Museumsbesuchs dar: Mammuts in natürlicher Größe, Modelle und Erklärungen zur letzten Eiszeit, Näheres zur Geschichte des Lebens auf der Erde und zu den Veränderungen in der Natur. In der dritten Etage steht Indian history im Vordergrund. Dahinter die treue Nachbildung eines Pionierdorfes. Und dann der wirkliche Höhepunkt des Museums: Open Ocean, eine realistische Darstellung des Meeres mit Fahrt auf dem Meeresboden, Geräuschkulisse und diversen Darbietungen. Vermittelt einen Überblick über die verschiedenen Arten der Meeresfauna. Nichts für Leute mit Klaustrophobie! Alle mit Platzangst werden dagegen begeistert sein.
Legislative Buildings: Besichtigungen zwischen 8 und 17 Uhr. Kostenlose Führung alle zwanzig Minuten. Dauer: eine halbe Stunde.
Das Parlamentsgebäude ist im klassischen Stil gehalten, ganz nach dem strenge Symmetrie befehlenden Geschmack des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Einzig die Kupferkuppeln beleben ein wenig die Gesamterscheinung. Auf der Spitze der Zentralkuppel findet sich Captain George Vancouver wieder, der als erster die Insel umsegelte und ansonsten die Küste zwischen Nordkalifornien und Alaska fließig kartographierte. Dass sich die Kupferstatue des berühmten britischen Seemanns nach einiger Zeit durch Oxidation grün verfärbte, ganz so wie beim Hamburger Michel, war für die Bewohner Victorias eine unmögliche Vorstellung: ein Seefahrer mit grüner Gesichtsfarbe hätte Spötter ja auf den Gedanken bringen können, der gute George sei nicht ganz hochseetauglich gewesen. Um dem Manne wieder zu einer gesunden Gesichtsfarbe zu verhelfen, hat man die Statue dann kurzerhand mit Gold überzogen. Die einfachsten Lösungen sind eben nicht immer die billigsten ...
Während des Rundganges durch das Parlamentsgebäude auf die Glasmalerei achten, die zum Jubiläum der Königin angefertigt wurde. Da der mit der Arbeit beauftragte Geistliche erst sehr spät damit fertig wurde, hatte die königliche Familie vorher keine Gelegenheit mehr, das Werk zu begutachten. Es wurde also vorgeführt - und sofort wieder eingesackt. Die Darstellung war "shocking": zeigte sie doch, wie die Sonne unter der Flagge Ihrer Majestität untergeht. Aber die Sonne geht im "British Empire"" bekanntlich niemals unter! Das Befremden hervorrufende Symbol mußte also geändert werden. Kommt davon, wenn man sich nicht selbst um alles kümmert ...
Empress Hotel: mitten in der Innenstadt. 1905 von der Canadian Pacific Railway errichtet: zur hohen Zeit der Railway mania also. Ein Vergleich mit unseren heutigen Intercity Hotels aus Glas und Beton ist ein Hinweis darauf, dass es der Eisenbahn damals besser gegangen sein muß. Das Empress veranstaltet hervorragende Brunches - für alle mit dem nötigen Zaster, freilich! - sowie All-You-Can-Eat-Büffets. Very british.
Thunderbird Park: neben dem Museum. Einige hübsche Totems von zeitgenössischen Künstlern sind im Park aufgestellt. Unter der Woche trifft man womöglich ein paar Indianer bei der Arbeit an.
Emily Carr Gallery: Wharf Street 1107. Zutritt montags bis samstags von 10 bis 17 Uhr. Großformatige Gemälde von Totems und pazifischen Küstenwäldern, Fotos und Notizen von Künstlern in einer kleinen Galerie. Nicht viele Exponate, dafür aber sehenswerte.
Buttchard Garden: im Sommer Einlaß von 9 bis 23 Uhr. Mit dem Auto zu erreichen über Douglas Street, später Highway 17. Stets geradeaus bis Keating Cross Road, wo man links abbiegt. 21 km von der Stadtmitte Victorias entfernt. Mit dem Bus: Linie 75 ab Douglas Street. Auskunft unter Tel. 652-52 56.
Man stelle sich einen Park vor, aus dem man in einen bunten Wundergarten verwandelt hat, mit tausend verschiedenen Pflanzen, Bäumen, Blumenbouquets, Brunnen usw. Die Bereiche sind nach Stilzugehörigkeit angeordnet: japanischer, italienischer Garten etc. Natürlich und künstlich zugleich. Am Wochenende zieht es viel Volk hierher. In jedem Fall empfiehlt sich Buttchard Garden am frühen Abend, wenn die untergehende Sonne alle Blumen in ein sanftes Licht taucht.
Im Park finden gelegentlich auch Konzerte statt. Großes Rosenbeet mit Rosen von allen Enden der Welt.
Art Gallery of Greater Victoria: Moos Street 1040. Auskünfte: Tel. 384-41 01. Montags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr. Hübsche Sammlung chinesischen Porzellans.
Car Museum: Douglas Street 813, Ecke Burdell Street. Täglich zu besichtigen zwischen 10 und 18 Uhr (im Juli und August zwischen 9 und 20 Uhr). Chrom und Eleganz auf Rädern: vierzig Karossen insgesamt sind hier zusammengetragen aus der guten alten Zeit, da Autos noch nicht im Windkanal zu Eiern weichgeklopft wurden. Unsere Lieblinge: der gelbe Cadillac von 1939 und ein roter Packard Super-eight von 1940.
Market Square: lauschiges Plätzchen, umgeben von harmonischen Backsteinhäusern und begrünt von Blumen und Bäumen. Holzsteg in der Mitte; rundherum Läden der unterschiedlichsten Art.
Douglas Street: mit dem Auto die Küstenstraße hinunter, die in Dallas Road übergeht. Unterwegs trifft man auf eine ganze Reihe klassischer und moderner Anwesen mit lieblichen Blumenbeeten davor. Netter Spaziergang am Ende des Tages, mit verschiedentlichen Ausblicken auf die Bucht.
The Maritime Museum: Bastion Square 28. Nichts Besonderes.