NACH SÜDEN HIN

Wie der Endpunkt einer unwirklichen Welt

Folgt man der Straße 142, dann kündigt sich zunächst Hoburgen an, auf der Südspitze Gotlands. Unsere Rundreise ermöglicht die Besichtigung zahlreicher Kirchen, die zwar keine bedeutenden Kostbarkeiten zu bieten haben, jedoch auf angenehme Weise diesen idyllischen Rundkurs säumen.

— Die Kirche in Väte: gotisches Portal allerersten Ranges. Auf der Südfassade wunderschöne Skulpturen. Noch einige Überreste von Fresken vorhanden.

— Die Kirche in Lojsta: beeindruckt uns in erster Linie wegen ihrer Kirchenfenster im Chor, Originalen aus dem 12. Jh. Gegenüber krallt sich eine uralte Eiche aus fast der gleichen Zeit ins Erdreich.

— Die Kirche in Stånga: Liebhaber alter Kirchen werden an ihr vor allem das wundervolle Portal schätzen.

— Die Kirche in Öja: ihr Ruhm reicht auf der Insel am weitesten. Schuld daran ist ein behauenes Portal mit herrlichen Kapitellen. In der Kirche befinden sich Mauerfresken und ein wunderschönes Kruzifix aus dem ausgehenden 13. Jh. Gotland ist an dieser Stelle übrigens äußerst schmal.

— Unser Ausflug führt weiter durch wilde, flache, zugleich melancholische und schöne Landstriche. Trotz aller Romantik erkunden nur wenige Fremde diesen Teil der Insel. In Vamlingbo eine Kirche mit riesigen Wandfresken.

— Hoburgen: man muß schon bis hierher vorstoßen, um in den Genuß eines einmaligen Anblicks zu kommen; nämlich wie die Klippe unvermittelt zum Meer hin abfällt. Hoburgen mutet wie der Endpunkt einer unwirklichen Welt an.

NACH NORDEN HIN

In Bro wegen der schmucken Kirche mit ihrem aufwendig gestalteten Portal und der sehenswerten Fresken halten. Weiter nördlich, in Lärbro, sollte man sich den achteckigen Turm der gotischen Kirche nicht entgehen lassen. Ganz im Norden der Insel bildet Fårösund den Ausgangspunkt zur Insel Fåro, auf welcher sich der Regisseur Ingmar Bergmann häuslich niedergelassen hat. Vor Ort hat er auch mehrere seiner Filme gedreht. Vermutlich weil es so praktisch war, und er zum Mittagessen nach Hause gehen konnte.