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Die Altstadt

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SPASS-KULTUR

Stockholm entdecken

Stockholm ist nicht nur eine angenehme Stadt, deren besonderer Reiz in den umliegenden Wasserflächen des Mälarsees und des Schärengartens mit seinen romantischen Inselchen liegt. Die schwedische Hauptstadt verfügt obendrein über sehenswerte Museen. Und dann ist da noch Gamla Stan, die mittelalterliche, eng bebaute Altstadt auf ihrem Eiland, die uns hübsche Motive und im Gedächtnis bleibende Augenblicke beschert. Das beste ist, die Inseln nacheinander und systematisch zu erkunden, um ein ständiges Hin und Her zu vermeiden. Mit der Stockholmskortet ist der Zugang zu den meisten Museen und Sehenswürdigkeiten kostenlos.

Die Altstadt (Gamla Stan)

Mittelalterlicher Stadtteil mit friedlichen Plätzchen, verschnörkelten Gassen, Giebelhäusern ... und jeder Menge Touristen. Die Straßen präsentieren sich daher voller Ramschläden, vor allem die Hauptachse namens Västerlåggatan. Die Altstadt ist für den Autoverkehr gesperrt. Hier treffen sich die meisten Jugendlichen Samstag abends in kleinen Restaurants oder Jazz-Pinten. In Gamla Stan finden wir auch das königliche Schloß mit neun Museen und die Kathedrale. Täglich um 18.30h findet eine Führung, mit dem Obelisken als Ausgangspunkt, statt.

Keimzelle Stockholms vor über siebenhundert Jahren, wuchs die zunächst kleine, von Mauern umgebene, Ortschaft beständig, gewann an Boden und wurde zusehends majestätischer. Die Köpmangatan, älteste Stockholmer Straße überhaupt, säumten Backsteingebäude.

Unterwegs begegnen wir ehemaligen, heute leider vom Beton bedrängten, Stadtpalais. Nähe Prästgatan Nr. 80 beginnt das engste Gäßchen der Stadt, die Mårten Trotzigs Gränd: ihre schmalen Stufen fallen steil ab. Hie und da entdeckt man niedrige Fenster, deren Klappläden sich damals öffneten und winzige Ladentische bildeten: im Mittelalter zählte man nicht weniger als siebenhundert Etablissements für den Getränkeausschank auf der Insel. Den Kriegerwitwen war es nämlich erlaubt, eine Kneipe zu führen. Die durchgefrorenen Passanten kippten nur allzu gerne einen Aquavit. Auf Munkbron sind noch einige Tympana aus dem Mittelalter erhalten. Reizvollster Altstadtplatz ist zweifellos Stortorget, Anno 1520 Schauplatz des später so genannten »Blutbades«. Hier ließ Christian II. von Dänemark über achtzig schwedische Adelige enthaupten. Diese Aristokraten standen nämlich im Verdacht, die von Sten Sture angeführte nationalistische Bewegung zu unterstützen. Ihre Köpfe wurden pyramidenförmig in der Platzmitte angehäuft, wie man es mit Kanonenkugeln (oder Getränkedosen) macht. Reizende Idee. Rund um Stortorget erheben sich prächtige Giebelhäuser im nordischen Renaissancestil. Im Mittelalter traf man sich hier und erledigte seine Geschäfte. Aufmerksamen Beobachtern wird vielleicht auffallen, dass selbst die aus dem Mittelalter stammenden Gebäude andere Fassaden aufweisen, zum Beispiel aus dem 17. Jh. Damals wie heute war man nämlich der Ansicht, Neues tauge mehr als das Alte, und so entfernte man die aus der Mode gekommenen mittelalterlichen Fassaden und ersetzte sie durch zeitgemäßere. Bemerkenswert bei Västerlånggatan Nr. 29 die hervortretenden Backsteine im ersten Stock (14. Jh.).

Abends fordert die Altstadt ihr Recht: die Touristenschwärme verschwinden, und an ihrer Stelle strömt junges Volk in die Cafés und Restaurants.