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Kost und Kunst

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Durch die Lappen gegangen

Mahlzeit

— Pizza Athena: Storgatan 10. Mittags und abends auf hungrige Kundschaft eingestellt. Eine italienische Pizzeria, geführt von einem französischsprachigen Tunesier mitten in Lappland. Salate, Spaghetti. Ein einladendes, gemütliches Lokal, wo man sich alsbald wie zu Hause fühlt.

— Hotel Laponia: Storgatan 45. Einziger Pub in der Stadt, im Juli im allgemeinen mittwochs und samstags geöffnet.

— Supermarkt: in der Stadtmitte

Sehenswert

— Lappstaden: lappisches Museumsdorf, fünfzehn Fußminuten von der Innenstadt. Traditionelle Holzhäuschen, einzige Zeugen für die Kultur der Lappen. Diese bescheidene Ortschaft entwickelte sich im 17. Jh., um den regelmäßig zu bestimmten Tagen zum Markt reisenden Lappen Unterkunft zu gewähren. Dann wurden die Lappen in dieser Gegend seßhaft. Auf einer Wiese finden sich ein Dutzend pyramidenförmiger Holzhütten. Einige von ihnen waren bewohnt, andere dienten als Lagerräume. Lappstaden steht ständig zur Besichtigung offen; wir raten jedoch zu einer Führung des Verkehrsamts, um die Lebensweise der Lappen besser verstehen zu lernen. Der Anblick ihrer Behausungen erklärt nur wenig. Sich beim Fremdenverkehrsamt nach deutschsprachigen Führungen erkundigen.

Die Lappen (oder Sameh) verteilen sich auf Nordschweden, Nordnorwegen und den Norden Finnlands. Vor Russen, Finnen und Skandinaviern wichen sie immer weiter nach Norden aus, ohne indes verhindern zu können, dass ihre Kultur, ihr Brauchtum immer mehr verschwinden. Es handelt sich um einen kleinwüchsigen Menschenschlag mit osteuropäischen und nordischen Merkmalen. Wegen ihres mongoliden Einschlags ist ihre anthropologische Zuordnung jedoch umstritten. Die Lappen, früher Nomaden, sind heute meist seßhaft oder Halbnomaden. Neben der Rentierhaltung betreiben sie Viehzucht, Ackerbau und, an der Küste, auch Fischfang. Wundern wir uns übrigens nicht, wenn wir sie noch schlechter verstehen als Norweger und Schweden: die Lappische Sprache wird nämlich zur finnisch-ugrischen Sprachengruppe gerechnet, und unter ihren Dialekten soll eine Verständigung auch kaum mehr möglich sein.

— Gamla Prästgarden: fünfhundert Meter weiter in Richtung Norden, nach dem Lappendorf auf der linken Seite. Besichtigung montags bis freitags 10-19h, Samstag und Sonntag 12-16h. Es handelt sich um ein Häuschen aus dem 19. Jh. mit einer Inneneinrichtung aus der damaligen Zeit. Nicht umwerfend; wer jedoch über ausreichend Zeit verfügt, gönnt sich den kleinen Schlenker.