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Lund wartet mit einigen bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten und Museen auf, durchweg in nächster Nähe zur Kathedrale.
Die Kathedrale: Zutritt von 8-18h, sonntags von 9.30-19h. Es handelt sich um die älteste Episkopalkirche in Skandinavien, deren Grundstein Anno 1080 von Knud dem Heiligen gelegt wurde. Im 12. Jh. wurde Lund Sitz eines Erzbischofs. Die romanische Architektur verrät lombardische Einflüsse. Betrachtet man den Motivschmuck der Kapitelle und die Blendarkaden über dem Sockel der Apsis genauer, ergeben sich aufregende Parallelen zu Kirchen in Mailand, aber auch zu den Domen in Speyer, Worms und Mainz. Ein Hinweis darauf, in welch engem Austausch die Regionen des mittelalterlichen, christlichen Abendlands standen. »Botendienste« leisteten in diesem Fall lombardische Baumeister, deren Spur sich quer durch Europa verfolgen läßt. Zurück zu unserem eigentlichen Anschauungsgegenstand: lediglich die Apsis auf der Ostseite ist unverändert geblieben. Natürlich wurde die Kathedrale ständig erweitert, und andere Stile kamen zum Tragen. Die zwei wuchtigen Ecktürme stammen aus dem 19. Jh., die majestätische Kanzel datiert vom Ende des 16. Jhs. Das gotische Gewölbe kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es jüngeren Datums ist. Hinter dem Altar befindet sich ein prachtvolles Triptychon deutscher Herkunft (Ende des 14. Jhs.). Außerdem kostbar geschnitztes Chorgestühl. Den Clou der Kathedrale stellt jedoch zweifellos die astronomische Uhr aus dem 19. Jh. dar. Zwischen ihren beiden Zifferblättern erscheinen die Drei Heiligen Könige mit ihren Gaben an das Jesukind; gleichzeitig erklingt die mittelalterliche Melodie »in dulci jubilo«. Die Uhr spielt um 12 und um 15h, sonntags um 13 und um 15h.
Im südlichen Querschiff befindet sich ein wunderschöner siebenarmiger Kandelaber aus dem 15. Jh. Begeben wir uns nun hinunter in die Krypta, die bedeutendste und größte ihrer Art in ganz Schweden: ihre Decke wird getragen von achtundzwanzig unterschiedlich verzierten Stützsäulen mit Motiven aus der Legende, wie z.B. Finn dem Riesen. Den Boden bedecken Grabsteine wichtiger Persönlichkeiten aus der Gegend.
Im Viertel hinter der Kathedrale bieten sich Streifzüge über grob gepflasterte Gassen mit Backstein- und Fachwerkhäusern an. Annegatan, Ecke Tomegapsgatan, ist ein altes Lädchen wiederaufgebaut worden. Hinter der Kathedrale noch der erholsame Lundagård-Park.
DomKyrko museet und Historiska museet (Domkirchenmuseum und Historisches Museum): im Park, genau hinter der Kathedrale. Beide Museen gehören zur Kathedrale, was die seltsamen Öffnungszeiten erklären mag: nur zwei Stunden täglich, und zwar 11-13h, dienstags bis freitags. Schade, denn das Museum der Kathedrale mit seinen Sammlungen religiöser Kunstgegenstände und Reliquienschreine ergänzt auf hervorragende Weise eine Besichtigung der Kathedrale. Das historische Museum stellt Medaillen und Münzen aus.