Gegenwart
Sich anschauen
Gegenwart in Windhuk
Besucher ohne Sinn für Historie wenden sich gleich der quirligen Gegenwart zu. Wenn es so etwas wie das moderne, aufs Morgen blickende Namibia gibt, dann in der schwarz-weißen Post St Mall. Straßenhändler, Kunstwerke und Schaufenster sorgen für eine bunte Lebendigkeit, die das Mahnmal ihrer Vergänglichkeit gerne ignoriert. Mitten auf der Mall sind nämlich 33 Meteoriten aus dem Meteorenschauer von Gibeon ausgestellt, der über 21 Tonnen eisenhaltigen Gesteins auf das Gebiet südlich Marientals niederregnen ließ. Wer sich näher auf die Befindlichkeiten Namibias einlassen will: Kleines Museum des Geologischen Landesamtes, Tel. 249 150 (Dr. Angela Riganti), Aviation Rd. Mo / Fr 8.30-12.30h, 14.30-16.30h.
Aussicht: Hofmeyers Wanderweg oberhalb von Klein-Windhuk beginnt an der Sinclair St, 300 m östlich der Turnhalle. Er kämpft sich durch Buschwerk und Aloen nach Süden vor, bis er an der Orban/Anderson St endet. Eine Stunde lang sind feine Panoramablicke über die Stadt zu erhaschen. Für Überblick sorgt auch der Aussichtspunkt Werthsingel, der über Sinclair/Bahnhof St zu erreichen ist.
Kunst: Die Nationalgalerie, 109 Robert Mugabe/John Meinert St, stellt einheimische Künstler und Sonderthemen aus; Di-Fr 9-17h, Sa 9-12.30h. Immer wieder mit Neuem zur Hand: Atelier Kendzia, 14 Volans St; Kleine Galerie, 145 Stübel St; Kunstkabinett, 16 Lazarett St; und Loft Gallery, 59 Bahnhof St. Mal mit zeitgenössischen Malern oder hölzernen Gefäßen der Owambo, mal Leder- und Muschelschmuck der Himba oder Modellfiguren aus Ölbüchsen, von Straßenkindern zusammengebaut. Jeweils Mo / Fr 9-17h, Sa 10-13h.
Katutura: Im Gegensatz zu Südafrikas Townships tagsüber halbwegs sicher, solange man sich im nördlichen Teil aufhält. Der Name sagt alles: Katutura (60.000 Einwohner) bedeutet auf Herero Wo wir nicht wohnen wollen. Das scherte die Südafrikaner aber wenig, als sie 1968 den riesigen Wohnbezirk im Nordwesten für die ständig anwachsende schwarze Bevölkerung errichteten. In den langgestreckten Häuschen leben Familien, in den häßlichen Blocks Kontraktarbeiter aus Owamboland. Sehenswert sind die farbenfrohen Wandmalereien entlang der Independence Ave. Ins schillernde Nachtleben, dessen Ruf Katutura vorauseilt, taucht man nur mit ortskundiger Begleitung ein. Taxi vom Zentrum.